Die Geschichte über das Tierfell vom Bodanrück wird immer geheimnisvoller. Der SÜDKURIER berichtete am Montag über ein offenbar frisch gehäutetes Fell zwischen Litzelstetten und Oberdorf. Die informierten Institutionen wie Nabu und Veterinäramt des Landkreises konnten anhand des Bildmaterials nicht sagen, um was für ein Tier es sich gehandelt haben könnte.

Keine heimische Tierart?

Ein Biberfell sei es auf keinen Fall, „da keine Kelle vorhanden ist und die Fellhaare zu lang und zu flauschig sind. Auch schließen wir aus, dass es sich um eine andere bekannte heimische Wildtierart handelt“, schrieb Pressesprecherin Katrin Roth ausrichten.

Eine Tierärztin des Veterinäramtes verpackt ein Fangnetz mit Tierhaaren in eine Tüte. Ein Labor soll klären, um was für ein Tier es sich ...
Eine Tierärztin des Veterinäramtes verpackt ein Fangnetz mit Tierhaaren in eine Tüte. Ein Labor soll klären, um was für ein Tier es sich gehandelt haben soll. | Bild: Schuler, Andreas

Das Fell verschwand ein Tag nach seinem Auftauchen vom Feldweg spurlos. Am Montagabend dann meldete sich Rupert Paar aus Dingelsdorf, der ganz in der Nähe der Fundstelle einen Schrebergarten bewirtschaftet.

Ein Haarbüschel im Gras. Die Spuren im Schrebergarten lassen auf eine Auseinandersetzung schließen.
Ein Haarbüschel im Gras. Die Spuren im Schrebergarten lassen auf eine Auseinandersetzung schließen. | Bild: Schuler, Andreas

Er schickte ein paar Bilder von Haarbüscheln, Fell- und Fleischstücken sowie einem mit Haaren übersätes Fangnetz – gefunden allesamt neben den Gemüsebeeten des Schrebergartens.

Ein Teil des Felles wurde am Sonntag gefunden und verschwand am Tag darauf wieder.
Ein Teil des Felles wurde am Sonntag gefunden und verschwand am Tag darauf wieder. | Bild: Schuler, Andreas

„Ich fühlte mich an die Zeit vor drei Jahren erinnert, als von April bis Oktober alle vier Wochen über 30 Meter ein vielfachens solcher Haare hier zerstreut lagen“, berichtete er. „Als ich dann im SÜDKURIER vom Fund des Felles gleich hier um die Ecke las, war mir klar, dass da ein Zusammenhang bestehen müsste.“

Ein dickes Haarbüschel aus dem Schrebergarten.
Ein dickes Haarbüschel aus dem Schrebergarten. | Bild: Anrdeas Schuler

Also gleich am Dienstag das Veterinäramt in Radolfzell vom erneuten mysteriösen Fund unterrichtet. Und dann es geschah über Nacht wieder: Die Fell- sowie die Fleischstücke verschwanden aus dem Schrebergarten des Rupert Paar.

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„Ich hatte die Stellen mit Steinen markiert. Doch außer der Haare und des Fangnetzes war am Dienstag in der Frühe nichts mehr da“, sagt er.

Tierärztin kommt und nimmt Proben fürs Labor mit

Das Veterinäramt zeigte plötzlich gesteigertes Interesse an dem Fall – und kam in Person einer Tierärztin am Dienstagabend an den Ort zwischen Litzelstetten und Oberdorf. Sie nahm Proben der Haare und das Fangnetz mit.

Das Fangnetz lag ebenfalls im Schrebergarten. Wurde das Tier damit gefangen?
Das Fangnetz lag ebenfalls im Schrebergarten. Wurde das Tier damit gefangen? | Bild: Rupert Paar

„Das bringen wir heute Abend noch ins Labor nach Aulendorf„, sagte Amtsleiterin Cornelia Pfleghar am Dienstagabend. Die Proben sollen nun ergeben, was für ein Tier hier getötet und enthäutet wurde. Handelte es sich womöglich doch um Wilderei oder Tierquälerei? Laut Amt ist auch die Polizei mittlerweile involviert. Fortsetzung folgt.