Kirsten Astor

Die Konstanzer Schullandschaft steht – mal wieder – vor einem großen Problem. Seit Jahren puzzeln Politik und Verwaltung an einer langfristigen Lösung, doch die scheint es nicht zu geben. Erst waren die Gymnasien hoffnungslos überfüllt, dann mussten das Aus der Mädchenschule Zoffingen sowie der Werkrealschule an der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) beschlossen werden. Auch daraus resultierend gibt es nach wie vor kein ausgereiftes Raumprogramm für den Ausbau der GSS.

Entscheidung liegt nun bei der Politik

Nun also läuft die Gemeinschaftsschule Gebhard über. Das war vorhersehbar, denn seit Jahren erklärt sich keine weitere Einrichtung bereit, sich in eine Gemeinschaftsschule zu verwandeln (oder sie tat dies, war aber nicht glaubwürdig).

Da kein Kollegium zu einer neuen Schulform gezwungen werden kann, muss nun also die Politik entscheiden. Das wird nicht einfach für die Stadträte. Natürlich wollen sie keine Schulen gegeneinander ausspielen, müssen aber im Zweifel den Schwarzen Peter verteilen. Das kann unbequem werden.

Realschule muss sich attraktiver zeigen

Der Knackpunkt ist die Theodor-Heuss-Realschule. Sie ist nicht nur in den genannten Szenarien am stärksten von Veränderungen betroffen, sondern sie hätte es auch selbst in der Hand, all diese Überlegungen überflüssig zu machen.

Wenn die Realschule den Eltern künftiger Viertklässler noch deutlicher vermittelt, dass sie sich auch sehr gut um Kinder mit Hauptschul- und Gymnasialempfehlung kümmern kann, entscheiden sich bestimmt mehr Familien für diesen Weg. Das Theo wäre stabil zweizügig, die Gemeinschaftsschule entlastet. Denn die Realschulen bieten – genau wie die Werkreal- und die Gemeinschaftsschulen – ebenfalls den Hauptschulabschluss an.

Letztlich haben es auch die Eltern in der Hand. Ihr Wahlverhalten entscheidet mit darüber, ob sich der gordische Knoten in der Schullandschaft endlich löst.