In Litzelstetten ging im vergangenen Jahr nicht viel voran. Manche Projekte stehen im Stau, doch Ortsvorsteher Wolfgang Gensle ist optimistisch, dass in diesem Jahr vielleicht manch gordischer Knoten gelöst werden kann. Froh ist er, dass jetzt die Sanierung des Campingplatzes begonnen hat.
- Campingplatz: „Die Abbrucharbeiten haben begonnen“, stellt der Litzelstetter Ortsverwaltungsleiter Klaus Frommer zufrieden fest.
Eine gewisse Erleichterung ist ihm anzumerken, denn seit Jahren steht die Sanierung des maroden Litzelstetter Campingplatzes in der Großherzog-Friedrich-Straße zur Debatte.

Nachdem der bisherige Pächter aufhörte, trieb der Litzelstetter Ortschaftsrat das Projekt voran, mit dem Ziel, diesen Baustein der touristischen Infrastruktur zu erhalten und in die Zukunft zu führen.
2017 wurde das erste Konzept vorgestellt, im Jahr 2018 folgten politische Diskussionen über die nicht unbeträchtlichen Investitionskosten, 2019 wurde der Campingplatz Litzelstetten in Verbindung mit dem Dingelsdorfer Klausenhorn ausgeschrieben, die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH erhielt den Zuschlag und jetzt wird mit der Sanierung begonnen.
Ortsvorsteher Wolfgang Gensle und der Ortschaftsrat hatten eigentlich gehofft, dass das Projekt zügiger realisiert und der Betrieb bereits in diesem Jahr aufgenommen werden könnte, aber immerhin ist jetzt das Ziel in Sicht.
Neubau des Sanitärgebäudes
Jetzt werden der Kiosk direkt am Bodenseeufer sowie das marode Sanitärgebäude in der Mitte des rund 8000 Quadratmeter großen Platzes abgerissen.
Beide Bauwerke stammen aus den 1960er Jahren. Anstelle des maroden eingeschossigen Sanitärgebäudes ist ein zweigeschossiger Neubau geplant, der in den Hang hinein gebaut werden soll. Darüber hinaus wird die Gesamtanlage instandgesetzt. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2021 vorgesehen.
Wohnungen für 240 Menschen
- Neubaugebiet: Am Großprojekt Nummer eins der kommenden Jahre – dem Neubaugebiet Marienweg – arbeiten die Fachplaner tatkräftig. Für Litzelstetten sei dies ein wichtiges Thema, stellt Wolfgang Gensle im Hinblick auf die dort entstehenden rund 80 Wohneinheiten und die geschätzt 240 neuen Bewohner fest.
Wohlwissend, dass die Realisierung eines Neubaugebiets sehr aufwendig und zeitintensiv ist, hofft Ortsvorsteher Gensle, dass „es zügig weitergeht“. - Ortsmitte: Bei diesem Thema rollen Klaus Frommer und Wolfgang Gensle mit den Augen. Bezüglich des Wohnbauprojekts „Ortsmitte“ in der Martin-Schleyer-Straße geht gar nichts voran.

Der Architektenwettbewerb erfolgte 2013, die konkretisierten Planungen wurden 2015 vorgestellt, dann wurde aufgrund von Vetos seitens des Ortschaftsrates und des Gestaltungsbeirats umgeplant.
Gegen den von der Wobak eingereichten Bauantrag legten Angrenzer Einspruch ein, die Entscheidung seitens des Regierungspräsidiums Freiburg liege aber noch nicht vor.
„Wir erkundigen uns regelmäßig bei der Wobak über den Stand der Dinge“, so Ortsvorsteher Gensle, der sich über das alte, marode Bestandsgebäude ärgert.
„Es ist ein Schandfleck mitten im Ort“, stellt er offen fest. Trotzdem ist er zuversichtlich: „Ich habe das Gefühl, Wobak-Chef Jens–Uwe Götsch macht die Ortsmitte zur Chefsache. Ich bin optimistisch, dass in diesem Jahr Bewegung reinkommt. Wir kämpfen dafür.“
- Umbau: „Die Schulsanierungsmaßnahmen laufen jetzt“, stellt Wolfgang Gensle zufrieden fest, schließlich sei eine barrierefreie Schule das Ziel.
„In der oberen Etage der nebenliegenden Seeblickhalle soll in diesem Jahr eine Mensa, die auch von der Kernzeitbetreuung genutzt werden kann, realisiert werden“, erläutert der Ortsvorsteher.
Darüber hinaus gebe es Überlegungen, „ob wir aus der Bühne in der Seeblickhalle einen Übungsraum machen“. Mit Blick auf das Rathaus stellt er fest, dass das Gebäude weder barrierefrei sei, noch die Brandschutzauflagen erfülle, da ein zweiter Fluchtweg fehle. „Mit diesem Thema wollen wir vorstellig werden“, äußert der Ortsvorsteher.
Bushaltestellen werden umgebaut
- Martin-Schleyer-Straße: Die Generalsanierung der Martin-Schleyer-Straße „ist im städtischen Haushalt 2024 folgende verankert“, stellt Wolfgang Gensle fest. Dass diese dringlich erforderlich ist, sei offenkundig.
Ortsverwaltungsleiter Klaus Frommer erinnert an einen neuerlichen Kanalbruch im Dezember. Wolfgang Gensle spricht von einem „Totalschaden“; im vergangenen Jahr seien für rund 9000 Euro die „notwendigsten Flickarbeiten“ geleistet worden.
„Jetzt ist ein Planungskonzept gefordert“, so Gensle. Die Verwaltung solle ein Ausbaukonzept für die Durchgangsstraße erarbeiten, das auch ein Gestaltungskonzept für Fußgängerquerungen und Standorte und den Ausbau der Bushaltestellen beinhalte.
„Fünf unserer sechs Bushaltestellen sind nicht barrierefrei“, stellt der Ortsvorsteher fest und fügt an: Im Bedarfsplan zum barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen „sind wir unter den Top 10“.
- Parken: Ein weiteres Projekt, das Wolfgang Gensle angehen will, ist die Parkplatzregelung in Litzelstetten.
„Es gibt Parken in gekennzeichneten Flächen, während in der Großherzog-Friedrich-Straße fast nichts markiert ist“, schildert er.
„Die Regelungen sind schwer nachvollziehbar. Deshalb wollen wir ein einheitliches Konzept.“ Gleichzeitig will er damit das Problem der Wohnmobil-Dauerparker gelöst haben. - Strandbad: „Im Jahr 2025 wird unser Strandbad Litzelstetten 60 Jahre alt“, blickt Wolfgang Gensle in die Zukunft.
Er wünscht sich von der Bädergesellschaft Konstanz ein „Strategiepapier Vision 2025“ und damit einen Vorschlag zur zukunftsträchtigen Außengestaltung des Areals. „Ich habe gelernt, dass Projekte ein paar Jahre dauern“, meint Wolfgang Gensle vielsagend.