Veranstalter und Standbetreiber sprechen unisono von einem harmonisch, friedlich und stimmungsvoll verlaufenen Weinfest. Auf überaus positive Resonanz stieß die Einführung der Happy Hour, oder – wie Veranstalter Jörg Dudy es formuliert – der „Konstanzer Stunde“. Bis 17 Uhr konnten die Weinfestgäste ohne Eintrittsbändel auf das Festgelände. Davon profitierten insbesondere die Stände, an denen es Speisen gab. Auch dass die Umzäunung des Areals, für das eine Besucherbegrenzung gilt – maximal 8000 Personen auf dem Festgelände –, auf ein Mininum reduziert wurde, kam gut an.

Mit badischen Tapas, Mettseelen und mehr wartete die Narrengesellschaft Niederburg – hier Julia Herzog und Mario Böhler – ...
Mit badischen Tapas, Mettseelen und mehr wartete die Narrengesellschaft Niederburg – hier Julia Herzog und Mario Böhler – bei ihrer Standpremiere auf. „Man muss sich erst etablieren. Nächstes Jahr probieren wir es nochmal aus“, sagt Mario Böhler. | Bild: Scherrer, Aurelia

Einzelne Eingänge müssen kurzfristig geschlossen werden

„Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf des viertägigen Weinfests„, stellt Mitveranstalter Nikolas Brinkschulte fest, auch wenn es mit dem Reichenauer Wein- und Fischerfest, dem Gassenfreitag und dem Schweizer Nationalfeiertag konkurrierende Veranstaltungen gegeben hatte. Der Eröffnungsabend am Mittwoch stand bei den Einheimischen wieder hoch im Kurs. Das Weinfest war zeitweise so gut besucht, dass die Veranstalter noch vor Erreichen der 8000-Personen-Grenze einzelne Eingänge schlossen. „Wir haben uns in der Pflicht gesehen, denn an manchen Stellen wurde es eng“, so Brinkschulte. „Die Ein- und Ausgänge dienten uns als Ventil, um die Besucherströme gezielt lenken zu können“, ergänzt Jörg Dudy.

Bild 2: Weingenuss und Feierfreude: Tausende Besucher beim Konstanzer Weinfest
Bild: Scherrer, Aurelia

Veranstalter reagieren sofort, als es zu eng wird

Andreas Renker vom Bürgeramt der Stadt Konstanz betont: „Die Veranstalter haben super reagiert und sind bei knapp 7500 Besuchern schon tätig geworden. Wir haben gemeinsam eine Verantwortung den Besuchern gegenüber, damit sie die Veranstaltung gesund wieder verlassen.“

Besucher verstehen den Einlass-Stopp nicht

Dass sich einige Besucher über die kurzzeitige Einlasssperre empörten, können die Veranstalter nicht nachvollziehen. „Es gibt bei jeder Veranstaltung Stoßzeiten“, stellt Nikolas Brinkschulte fest. Er bittet die Gäste um Geduld und Verständnis. Den Vorwurf, es seien noch Eintrittsbändel verkauft worden, obwohl die Einlasssperre schon galt, will er so nicht stehen lassen. „Wir haben dafür gesorgt, dass während des Stopps keine Bändel verkauft werden, aber es gibt eine kurze Übergangsphase.“ Auch den Vorwurf, die Besucher hätten für den Toilettengang das Festgelände verlassen müssen, stimmt nicht. „Wir hatten genügend Toiletten auf dem Gelände“, so Dudy. Der Bürgersaal war ohnehin für Besucher gesperrt. Erst nach einiger Recherche habe er herausgefunden, dass Besucher die öffentliche Einrichtung an der Laube nutzten.

Mit Kritik gelassen umgehen, rät Mario Böhler von der Niederburg

„Kritiker gibt es immer“, meint Mario Böhler von der Narrengesellschaft Niederburg, die erstmals mit einem Stand beim Weinfest präsent war. Für die Besucher sei es ein Lernprozess, denn die Besucherbegrenzung gebe es erst im zweiten Jahr. „Sie müssen noch lernen, dass der Eintrittsbändel nicht gleichzeitig eine Eintrittsgarantie ist“, so Böhler. Er zieht eine Parallele zum Oktoberfest in Konstanz. Auch dort hätten sich die Besucher erst an Festpin und Besucherstopps gewöhnen müssen.

Beim Kindernachmittag eroberten die jungen Tänzerinnen der Konstanzer Tanzschule dance4you die Weinfest-Bühne auf dem Stephansplatz.
Beim Kindernachmittag eroberten die jungen Tänzerinnen der Konstanzer Tanzschule dance4you die Weinfest-Bühne auf dem Stephansplatz. | Bild: Scherrer, Aurelia

Lob an die Veranstalter

„Die Weinfest-Veranstalter sind bemüht, allen gerecht zu werden. Sie legen sich ins Zeug, um das Konstanzerische hervorzuheben.“ Böhler sieht das Weinfest als Bereicherung. „Es ist charmant und dient der Geselligkeit. Und dass der Mittwoch so gut besucht war, zeigt, dass die Leute zu ihrem Weinfest wollen.“