Viele Konstanzer fragen sich: Wann geht es wieder los? Wann findet der erste Gassenfreitag endlich statt? Die Antwort: Ab dem 3. Mai geht der Festreigen in die nächste Runde, um den ältesten Konstanzer Stadtteil nachhaltig zu beleben. Doch manchen Besuchern war es in der Vergangenheit zu eng in den belebten Gassen. Was wollen die veranstaltenden Gastronomen und der Verein Niederburg Vital an der beliebten Konstanzer Sommerveranstaltung verbessern?
Die Organisatoren der Gassenfreitage stehen vor einer großen Herausforderung: Sie müssen den Engpass in der Inselgasse meistern, so beschreibt es Rolf Huesgen, der Vorsitzende von Niederburg Vital. Ihr Ziel ist es, mehr Besucher mit einem vielfältigen Angebot in die umliegenden Gassen zu locken. Hierbei sollen die Infotafeln an den Eingängen helfen. Diese sollen die Besucher auf die Angebote in den abgelegeneren Gassen aufmerksam machen, um die Veranstaltung zu entzerren.

Wird es wieder Live-Musik in den Gassen geben?
Ein Besuchermagnet des Festes in der Niederburg ist zweifelsohne die Live-Musik. Doch welche Bands werden dieses Jahr in den Gassen auftreten? Das steht noch nicht fest. Die Entscheidung darüber, welche Bands musizieren dürfen, erfolgt immer sehr kurzfristig. Es soll einen gewissen Überraschungseffekt geben, sagt Andreas Fritz von der Weinhandlung Fritz. Die sieben Standorte, an denen Live-Musik gespielt wird, sind über die ganze Niederburg verteilt.
Doch dieses Jahr ändert sich einer der Standorte. Das Freiluftkonzert, das vergangenes Jahr in der Sankt-Johann-Gasse stattfand, wird nun vor dem Restaurant „Dom“ in der Brückengasse erfolgen. Diese Überraschung und die Verteilung der Bands in der Niederburg zielen auch darauf ab, die Besucher zu ermutigen, nicht nur an einem Ort stehenzubleiben. Sie sollen die Gassen noch weiter erkunden und auch andere Gastronomien in der Niederburg entdecken und sich auch andere Bands anhören.
Was wird für Ordnung und Sauberkeit getan?
Alle Gastrobetriebe und Getränkestände sind verpflichtet, Pfand für Flaschen und Gläser zu erheben, um sicherzustellen, dass Besucher ihre leeren Flaschen und Gläser zurückbringen. Dies funktioniere auch echt gut, berichtet Rolf Huesgen. Es geben aber nicht alle ihre Flaschen und Gläser zurück, doch dafür werden in diesem Jahr zusätzliche Mülltonnen aufgestellt, in die Besucher ihr Leergut werfen können. Es gebe auch kaum Scherben, die die Gastronomen am nächsten Morgen aufräumen müssten.
Alle Organisatoren sind sich einig, dass dies der lockeren und friedlichen Stimmung der Veranstaltung zuzusprechen ist. „Es ist keine Stimmung wie an Fasnacht“, findet Lukas Fritz von der Weinhandlung Fritz. Auch dass alle Gastrobetriebe ihre Toiletten zur Verfügung stellen, sei für die zivilisiertere Stimmung essenziell. Und deshalb stellen auch Getränkestände zusätzliche Toiletten zur Verfügung.

Darf die Feier eigentlich nach 22 Uhr weitergehen?
Auf die Frage, ob sich die Veranstalter die Einführung eines Eintrittspreises überlegen, um die Menschenmengen besser unter Kontrolle zu kriegen, antwortet Rolf Huesgen ganz klar: „Nein!“ Dies würde den Charakter der Veranstaltung komplett verändern und das wolle niemand. Das Fest auf der Gasse wird, wie die Jahre zuvor auch, um 22 Uhr vorbei sein.
Ab dann darf keine Musik mehr gespielt werden und es dürfen keine Getränke mehr draußen verkauft werden. Doch die Feier kann noch in den unterschiedlichen Gastronomien in der Niederburg weitergehen. „Man kann also sein Bier noch fertig trinken“, versichert Nicola Furtwängler vom Café „Doppio“ in der Inselgasse.
Die Veranstalter sagen, dass sie alle ein besonderes Augenmerk darauf legen, was nach 22 Uhr auf den Gassen der Niederburg passiert. Es sei ihnen ein großes Anliegen, dass ab dann nur noch in den verschiedenen Gaststätten und Weinstuben weitergefeiert wird. Die Niederburg ist ein Wohngebiet und man wolle die Wünsche der Anwohner respektieren. Ohne deren Verständnis wäre die Veranstaltung auch kaum möglich, so die Organisatoren gegenüber dem SÜDKURIER.