Vor dem Ignaz türmen sich Baumaterialien, im Innern des Lokals, das quasi entkernt aussieht, arbeiten die Handwerker fleißig. „Immerhin liegen jetzt schon Leitungen am Boden. Vorher war‘s der blanke Beton“, schildert Anselm Venedey, gemeinsam mit Felix Maedel Inhaber der Brasserie.

Was war geschehen?
„Der eigentliche Schaden war im Juli 2023. Nachts gab es einen Wasserrohrbruch über der Küche“, berichtet Felix Maedel und erzählt eindrücklich: „Es war kurzzeitig wie im Regenwald. Wasser kam aus allen Poren raus.“ Er zeigt ein Video, auf dem das Wasser nur so plätschert, und Anselm Venedey fügt an: „Es waren ein paar tausend Liter Wasser.“
Das Leck wurde geschlossen und das Wasser aufgesaugt. Aber: „Der Vollholz-Eichenbelag war durstig; der Boden kam 20 Zentimeter hoch. Wir haben ihn aufgeschnitten und fixiert“, schildert Maedel. Venedey ergänzt: „Wir hatten gehofft, dass das ein halbes Jahr gut geht.“ Dann hätten sie die Zeit, während direkt vor der Türe Baustelle am Bahnhofplatz herrscht, für die Reparaturen nutzen können. Doch es kam anders.
„Anfang November hat der Baubiologe Schimmel festgestellt und wir mussten schließen“, berichtet Anselm Venedey weiter. „Alles musste rausgerissen werden, sogar der Gussasphalt.“ Geräte zum Trocknen der Räume sowie zum Filtern der Schimmelsporen seien aufgestellt und in Betrieb genommen worden. „Erst vor zwei oder drei Wochen haben wir grünes Licht bekommen; bis dahin wurde nur die Baustelle getrocknet“, so Venedey.

Auf der Zielgeraden
Doch jetzt geht es voran. Felix Maedel und Anselm Venedey hoffen, dass sie das Ignaz Mitte April wieder eröffnen können. „Das sieht zumindest der aktuelle, streng getaktete Zeitplan vor, aber das kann sich noch verzögern“, äußert Maedel, der Grippewelle oder Lieferengpässe nicht ausschließt. Das Wann ist zwar noch nicht ganz sicher, am Ob lassen die Inhaber keinen Zweifel: „Wir kommen wieder“, stellt Venedey klar.
Und das sei in der Gastro-Szene nicht immer selbstverständlich bei einem solch großen Schadensereignis. Die Kosten würden zwar von der Gebäudeversicherung übernommen, „aber wir müssen in Vorleistung gehen“, erläutert Venedey und ergänzt: „Da brauchst du einen langen Atem, bis die Versicherung zahlt. In Vorleistung zu gehen, das musst du erst einmal können.“
Nicht nur das können sie, sie haben auch die Mitarbeiter weiter beschäftigen können. „Die Festangestellten und die Aushilfen haben wir in unseren anderen Betrieben eingesetzt“, so Felix Mädel. Wichtig sei es ihnen, die Mitarbeiter zu halten, schließlich würden die Kräfte bei Wiedereröffnung des Ignaz dringend benötigt.