Spätestens wer jetzt an der neuen Scheffelhalle vorbeikommt, stellt fest, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis das Bauprojekt fertig ist. Und tatsächlich: Eine Anfrage bei der Stadt ergibt, dass die Scheffelhalle noch im zweiten Quartal 2025 fertiggestellt wird.
Laut dem städtischen Pressesprecher Stefan Mohr gehe es mit den Arbeiten gut voran. Es stehen nur noch die letzten Arbeiten aus. „Aktuell werden Parkett auf der Empore und Akustikdecke hergestellt, die Fertigmontage der Hochdrucknebellöschanlage läuft und die Lastpunkte in der Saaldecke werden geprüft“, so Mohr. Fehlen würden noch die Innentüren, die Kücheneinrichtung, die Garderobentheke im Erdgeschoss sowie die Bars auf der Empore.
Auch die Installationen der Haustechnik würden gut voranschreiten. „Parallel beginnen um die Halle herum die Arbeiten an der Außenanlage“, so Stefan Mohr. Gemeint sind damit die Parkplätze und der Vorplatz. Doch obwohl es aktuell gut läuft, hat es bei dem Bauprojekt auch die ein oder andere Verzögerung gegeben.
Kontaminationen im Fundament bremsen Bau aus
So habe laut Pressesprecher Mohr der Holzbau wegen der komplexen Konstruktion etwas länger als ursprünglich geplant gedauert. „Darüber hinaus wurden beim Aushub der Fundamente Kontaminationen gefunden. Die führten dazu, dass das Aushubmaterial nicht wieder eingebaut werden durfte, sondern teuer einer Wiederverwertung andernorts zugeführt werden musste“, erklärt Stefan Mohr. Dabei waren ein Jahr nach dem Brand bereits Schadstoffsanierer vor Ort, um etwa Asbestplatten zu entfernen.
Zudem musste der Bauablauf aufgrund des hohen Grundwasserstands zu Baubeginn umgestellt werden. „Es wurden zuerst Fundament und Bodenplatte im Bereich des Saals hergestellt, statt wie ursprünglich geplant den Keller zuerst zu errichten“, informiert der Pressesprecher.
Scheffelhalle ist im Juni fertig
Trotzdem liege der Bau im Zeitplan. Laut Stefan Mohr sei die bauliche Fertigstellung der Halle für Mitte bis Ende Juni geplant. „Damit liegen wir mit der Fertigstellung noch in dem ursprünglich avisierten zweiten Quartal 2025.“ Die Scheffelhalle soll dann im Herbst in Betrieb gehen.
Was sich jedoch geändert habe, sind die Kosten. „Die Außenanlagen werden laut Plan um 224.000 Euro teurer“, so Mohr. Hinzu kommen die Mehrkosten durch die Kontamination.
Zudem sei die Empore entgegen der ursprünglichen Planung und Kostenberechnung mit einem Aufzug ausgestattet und damit barrierefrei erschlossen worden. Im Keller wurde laut Pressesprecher ein Lastenaufzug installiert, der zum Zeitpunkt des Baubeschlusses noch nicht enthalten war. „Gleiches gilt für den zusätzlichen Kellerraum zur Unterbringung eines ursprünglich nicht vorgesehenen Notstromaggregats, das die Stromversorgung der Löschanlage und der Halle insgesamt sicherstellt, die im Krisenfall auch als Notunterkunft dienen kann“, erläutert Mohr.
Die Gesamtmehrkosten betragen mit den Preissteigerungen etwa 770.000 Euro.
Stadt hofft noch auf Fördergelder
Doch es könnte eventuell noch Fördergelder geben. So gibt es laut Mohr ein Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg namens Holzbau Innovativ. Allerdings sei noch nicht sicher, ob die Stadt dieses Geld bekomme. „Im vergangenen Herbst wurden uns telefonisch bis zu 400.000 Euro in Aussicht gestellt. Leider haben wir aber seitdem nichts mehr gehört“, so Stefan Mohr. Zudem sammle der Förderverein Freunde der Scheffelhalle Spenden, die der Halle zugutekommen werden.