Nur wenige Schritte hinter der Grenze, wo das Konstanzer Seenachtfest aufhört, feiern zeitgleich auf der Schweizer Seite Tausende Menschen gemeinsam beim Kreuzlinger Pendant Fantastical. Ein vielseitiges kulinarisches Angebot, abwechslungsreiche Shows und Programmpunkte zum Mitmachen locken am Samstag, 12. August, auch zahlreiche Deutsche über die Grenze auf das weitläufige Gelände rund um den Kreuzlinger Hafen und den Seeburgpark.

Für Familie Wildbrett aus Konstanz war die Entscheidung klar: Sie gehen lieber zum Fantastical nach Kreuzlingen und treffen sich dort mit einer befreundeten Familie im Kinderland.

Die Familien Wildbrett und Bürsner aus Konstanz schätzen das große Angebot für Kinder.
Die Familien Wildbrett und Bürsner aus Konstanz schätzen das große Angebot für Kinder. | Bild: Carolin König

Karlheinz Wildbrett ist begeistert von der familiären und friedlichen Atmosphäre. ‚Für Kinder ist so viel geboten, dafür nehmen wir auch etwas höhere Preise in Kauf‘, sagt er. Das Angebot in Konstanz sei im Vergleich dazu recht begrenzt. „Wir haben den Luxus, zwischen beiden Orten wählen zu können und uns die Rosinen rauszupicken“, erklärt seine Frau Steffi.

Sohn Lian kann es kaum erwarten, nach dem Toben auf der Hüpfburg die vielen bunten Fahrgeschäfte im Lunapark zu erkunden und sein Glück beim Dosenwerfen zu versuchen. „Ich bin nämlich Handballer“, sagt der Siebenjährige. Wer weiß, ob er auf dem Weg dorthin nicht schon den nächsten Stop beim Luftballonkünstler, dem Süßigkeitenstand oder dem Kettenkarussell von seinen Eltern fordert.

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Eher zufällig kommt der 64-jährige Michael Schallenbach auf das Kreuzlinger Fest. Er besucht seinen Sohn, der in Konstanz studiert. In Kreuzlingen fand er im Gegensetz zu Konstanz eine erschwingliche Unterkunft und wurde auf das Fantastical aufmerksam. „Ich habe mir das Programm online angeschaut und wurde neugierig“, erklärt der Sauerländer.

An der Parkbühne mitten im Seeburgpark dürfte er wie viele andere staunend stehen bleiben. Denn dort bekommen die Besucher beeindruckende Tanz-Performances und Showacts geboten. Das Finale der Show gestaltet die Gruppe Swissrings8 mit ihren 38 Akrobaten. Sie präsentieren eine einzigartige Choreografie an Schaukelringen in schwindelerregender Höhe, die sie erst vor Kurzem auf internationaler Bühne in Amsterdam vorgeführt haben.

Die Akrobaten von „Swissrings8“ bringen die Zuschauer zum Staunen.
Die Akrobaten von „Swissrings8“ bringen die Zuschauer zum Staunen. | Bild: Carolin König

Wer dann noch selbst das Tanzbein schwingen möchte, ist bei der Salsa-Bühne richtig. Den ganzen Tag kann man dort spontan bei Workshops die Schritte für Salsa, Bachata und Kizomba zu lateinamerikanischen Rhythmen lernen. Diese Gelegenheit wollte Dalila Britto aus Radolfzell nicht verpassen. Rund um die Bühne trifft sie neue und vertraute Gesichter, die bei guter Laune ihre Leidenschaft zum Tanzen teilen.

Beim Salsa-Workshop tanzen Gäste zu lateinamerikanischen Rhythmen.
Beim Salsa-Workshop tanzen Gäste zu lateinamerikanischen Rhythmen. | Bild: Carolin König

Zwischendurch möchte sich die 34-Jährige an einem der zahlreichen Streetfood-Stände mit internationalen und regionalen Spezialitäten stärken. „Die Auswahl ist so groß, und überall duftet es – da kann ich mich kaum entscheiden“, sagt Britto.

Außerdem gefallen ihr die riesigen Heißluftballone, die auf dem Hügel im Seeburgpark in Form gebracht werden. Aufgrund der leichten Westströmung können die Ballone letztlich nicht starten, denn dann würden sie gefährlich in Richtung See getrieben werden. Ein Blickfang für die Gäste sind sie dennoch.

Die Heißluftballone sind ein echter Hingucker im Seeburgpark, auch wenn sie wetterbedingt letztlich nicht steigen durften.
Die Heißluftballone sind ein echter Hingucker im Seeburgpark, auch wenn sie wetterbedingt letztlich nicht steigen durften. | Bild: Carolin König

Gemütliche und ruhige Plätze finden die Besucher in den verschiedenen Lounges und im Biergarten – und das bei einem fantastischen Blick auf den See. Genau das Richtige für Leonie Mülhaupt und Aline Businger: Sie freuen sich, dass zwar „richtig was los ist“, sich die Massen aber gut verteilen und man nicht in einem großen Pulk über das Gelände geschoben wird. In Konstanz ist ihnen das Ganze zu gedrängt. „Deshalb haben wir uns für Kreuzlingen entschieden und lassen es uns heute bei ein paar Drinks gut gehen“, so die Freundinnen, die beide in Konstanz wohnen.

Junge Menschen verabreden sich im Zelt für die gemeinsame Partynacht.
Junge Menschen verabreden sich im Zelt für die gemeinsame Partynacht. | Bild: Carolin König

Sophie Balles und ihre Freunde dagegen zieht es dort hin, wo die Musik laut ist und sie so richtig feiern können. Auch wenn die 20-Jährige in Konstanz zur Schule gegangen ist und auch sonst viel Zeit dort verbringt, geht sie lieber zum Fantastical. „Über Rock, Pop, House und Elektro wird hier alles geboten. In den Zelten läuft Musik, die mir gefällt, und ich treffe viele Leute in meinem Alter“, sagt sie. Den Rummel im Lunapark mit Autoscooter, Geisterbahn und rasanten Fahrgeschäften findet sie zwar „auch ganz cool“, bleibt dann aber doch lieber bis tief in der Nacht auf dem Tanzboden.

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Markus Baiker, Präsident des Kreuzlinger Fantasticals, zieht eine rundum positive Bilanz. „Es war ein wunderschönes Fest bei sensationellem Wetter mit vielen zufriedenen Besuchern und Standbetreibern“, so Baiker. „Das Feuerwerk als krönendes Finale war einfach nur Wahnsinn“, freut er sich – und dann sei dieses Mal auch noch das gemeinsame Ende der Feuerwerk-Choreographie mit den Konstanzer Kollegen geglückt.