Das 41. Wollmatinger Dorffest stand dieses Jahr unter zwei ganz besonderen Zeichen. Zum einen erinnerten die Veranstalter an das 1300-jährige Jubiläum des Konstanzer Ortsteils, das anlässlich der damaligen Gründung des Kloster Reichenau an eben jenes abgetreten wurde. Zum anderen zierte ein Wetterhahn den Stand der Pfarrei St. Martin. Den metallenen Gockel hatte ein Sturm von der Kirchturmspitze geweht. Nun ist er verbeult. 20.000 Euro ist für die Reparatur nötig, dafür sammelt die Kirchengemeinde.

Alisa Schäfer und Wiebke Wilhelm hatten sich am Freitagabend mit Freunden verabredet. „Die stoßen so nach und nach dazu“, erklärte Alisa Schäfer. „Ich habe das vom Dorffest per Mund-zu-Mund-Propaganda mitbekommen. Da habe ich mir gedacht, da schaue ich mal vorbei“, ergänzte sie. Ihre Freundin berichtete weiter. „Wir sind beide das erste Mal hier. Wir beide stammen ursprünglich nicht aus Konstanz. Auf dem Weinfest hat der Musikverein Wollmatingen auch schon super Musik gemacht“, erzählte Wiebke Wilhelm. „Ich war früher auch in einem Musikverein, daher ist das für mich wie ein Stück Heimat“, ergänzte Alisa Schäfer.

„Man trifft viele Leute, die man kennt“
Die Ehepaare Michaela und Stefan Sekul und Manuela und Jogi Schleeh sind echte Stammgäste auf dem Wollmatinger Dorffest. „Ich war 17 Jahre alt, als ich das erste Dorffest besucht habe. Heute bin ich 60 Jahre alt“, fasste er seine Treue zusammen. „Für uns ist es Tradition, dass wir hierherkommen“, erklärte Michaela Sekul. „Ich liebe das Flair. Man trifft viele Leute, die man kennt“, lobte Manuela Schleeh. „Wir sind auf vielen Festen unterwegs“, ergänzte Stefan Sekul. „Der Musikverein ist immer gut. Ich kenne die meisten Musiker“, erzählte Jogi Schleeh. „Ich mag auch den Musikverein und Partymusik“, erklärte Michela Sekul.

Bettina Schönle und Marina Schroff waren in mehrfacher Hinsicht auf dem Dorffest eingespannt. Beide sind Mitglied im Musikverein. „Ich genieße das Fest sowohl von der Bühne als auch von unten. Ich würde fast sagen, von der Bühne aus macht es noch mehr Spaß“, erklärte Marina Schroff. „Für mich heißt es nur spielen und arbeiten. Das reut mich nicht. Das gehört dazu und ich mache das für den Verein“, berichtete Bettina Schönle.
Kerstin Moosmann war mit Ilona Kaiser-Schroff unterwegs. „Ich komme nicht jedes Jahr hierher. Ich schätze das Fest, weil es so klein und gemütlich ist“, erzählte Kerstin Moosmann. „Ich komme hierher aus alter Gewohnheit. Der Termin ist für mich gesetzt. Wenn man mit dem Musikverein verbandelt ist, dann ist das einfach so“, sagte Ilona Kaiser-Schroff lachend.
Predigt zum Leben als Baustelle
Den ökumenischen Gottesdienst am Sonntag gestalteten die Pfarrer Karsten Beekmann und Marcus Maria Gut. „Der Gottesdienst wird immer größer. Es waren über 300 Leute da. Das war wirklich stark“, schwärmte Beekmann. Er predigte über das Leben als Baustelle und spannte symbolisch ein rot-weißes Flatterband und stellte ein Umleitungsschild auf.
Er ging auch auf das 1300-jährige Jubiläum ein und sagte, dass „Bernhard von Clairvaux, einer der bekanntesten christlichen Mönche und Mystiker des Mittelalters, im Jahr 1146 im Zuge seiner Predigtfahrten auf seinem Weg zur Reichenau übrigens auch hier durch Wollmatingen gelaufen ist.“ Clairvaux habe einst gesagt „Reinige das Auge, damit du das reinste Licht schauen kannst“ und damit einen Perspektivwechsel durch diesen alles verändernden Blick auf Christus gemeint.
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