Die Idee klingt ja gut: Die Stadt Konstanz will an vielen Orten mehr Platz und mehr Sicherheit für Fußgänger schaffen – aber sie kann nicht alles auf einmal machen. Also stellt sie eine interaktive Landkarte ins Internet, auf der die Bürger angeben dürfen, an welcher Stelle es ihnen am wichtigsten ist, bequemer gehen zu können.

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Doch da fangen die Probleme schon an. Die Erhebung verschweigt geflissentlich, was denn die Folgen einer solchen Gehwegverbreiterung wären. Das heißt konkret: Anwohner klicken an einem Ort vielleicht dafür, dass Fußgänger mehr Platz bekommen. Möglicherweise würden sie aber ganz anders entscheiden, wenn ihnen auch transparent gemacht würde, dass sie dafür auf ihren dringend benötigten Parkplatz verzichten müssten.

Auch hier gilt also, gute Absichten einmal unterstellt: Gut gemeint ist nicht auch gleich gut gemacht. Weder ist in dieser so genannten Bürgerbeteiligung sichergestellt, dass tatsächlich nur Konstanzer mitmachen können. Noch werden Versuche verhindert, das Ergebnis durch Mehrfachabstimmungen bewusst zu verzerren. Und wenn man keine so guten Absichten unterstellt: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

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