Immer wieder Ärger mit der neuen LNG-Fähre. Nach Pleiten, Pech und Pannen folgt nun der nächste Rückschlag für die Stadtwerke Konstanz: Die „Richmond“, auf diesen Namen wurde das neue Flaggschiff der Stadtwerke im Juni getauft, ist durch die entscheidende Prüfung der Schiffsuntersuchungskommission (SUK) gerasselt. Das teilt das städtische Unternehmen auf SÜDKURIER-Nachfrage mit.
Neue Fähre besteht Prüfung nicht
„Bei der Abnahme des neuen Fährschiffs ‚Richmond‘ durch die Schiffsuntersuchungskommission (SUK) am 28. August 2023 hat das Schiff zunächst noch keine Fahrterlaubnis für den Kursverkehr erhalten“, teilt Christopher Pape, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz, mit.
Zwar seien über 99,5 Prozent der technischen Anforderungen erfüllt worden, dennoch habe es ein elektronisches Problem bei der Automation des Schiffes gegeben, heißt es. Die SUK, die unter anderem für die technische Untersuchung von Binnenschiffen einschließlich ihrer Zulassung zum Verkehr verantwortlich ist, erteilte deshalb keine Fahrterlaubnis.
Darüber hinaus warten die Stadtwerke noch auf Zulassungsunterlagen der Klassifikationsgesellschaft. Man habe gehofft, dass diese bis zum Prüftermin vorliegen würden, denn die Unterlagen seien neben der Prüfung durch die SUK ebenfalls eine Voraussetzung für die Erteilung des Fahrerlaubnisscheins. Die Unterlagen lassen allerdings noch auf sich warten.
Eine Nachprüfung soll bald erfolgen
Doch wie geht es nun weiter? Wie lange ist die „Richmond“ nicht einsetzbar? „Der Fährebetrieb der Stadtwerke Konstanz wird sich um die schnellstmögliche Beseitigung des technischen Problems kümmern und es wird sobald wie möglich – innerhalb der nächsten Wochen – eine Nachprüfung durch die SUK erfolgen“, heißt es dazu vonseiten der Stadtwerke. Wann genau dies sein wird, blieb zunächst offen.
Es ist die nächste Verzögerung des 27 Millionen Euro teuren Prestigeobjekts des städtischen Unternehmens. Das 14. Fährschiff, das mit Flüssiggas betrieben wird und technisch auf dem neuesten Stand sein sollte, sollte nach langen fünf Jahren Bauzeit, der Insolvenz der erstmals mit dem Bau betrauten Hamburger Werft Pella Sietas und weiteren mannigfaltigen Problemen sowie mehreren Kostensteigerungen eigentlich längst auf dem Bodensee zwischen Konstanz und Meersburg verkehren. Nun dauert es nach mehreren Verschiebungen nochmals länger.