In den beiden Logans Irish Pubs gilt vorerst weiterhin 3G – also Einlass auch für Getestete. Die Betreiber konnten noch nicht auf die neue Verordnung reagieren, wie Inhaber Ismail Arslan erklärt. Künftig wolle man aber auf das 2G-Modell umsteigen. Als Hauptgrund führt Arslan den zusätzlichen Aufwand für die Mitarbeiter an, Gäste auf das Tragen der Maske hinzuweisen. „Wir wollen die Leute nicht belehren“, sagt der Pub-Inhaber.
Anders als in den beiden Irish Pubs bleiben in der Hafenhalle die bestehenden Regeln auch künftig bestehen. Dort sollen weiterhin alle Zugang haben, die einen negativen Corona-Test vorweisen können. „Wir möchten alle Gäste willkommen heißen“, sagt Marion Kunze, Mitarbeiterin des Restaurants. Schon am Donnerstag, als über die neue Verordnung informiert wurde, sei dies beschlossen worden.
Gleich handhabt es das Barbarossa. „Ich finde es nicht so angenehm, wenn nur die Mitarbeiter eine Maske tragen“, erklärt Florian Miehle, Geschäftsführer des Hotels und Restaurants am Obermarkt. Weiter führt er an, dass man keine Gäste ausschließen wolle.
Schon früh einen eigenen Weg eingeschlagen hat die Einstein-Bar in der Altstadt. „Wir haben schon vor zwei Wochen auf 2G umgestellt“, sagt Bar-Geschäftsführer Matthias Schmal. Der Grund: „Die falschen Tests, die im Umlauf waren, haben uns genervt.“ Und auch, dass es keine einheitlichen Tests gab, sei ein Mehraufwand für das Personal gewesen, so Schmal. Dass nun die neue Corona-Verordnung in Kraft tritt, ändert für das Personal der Bar nicht viel – dafür entfallen die Kapazitätsbegrenzungen und die Maskenpflicht für Gäste.
Für den Handel ist 2G keine Option
Im Gegensatz zur Gastronomie scheint die Meinung zur 2G-Option unter Einzelhändlern ziemlich einheitlich zu sein, wie Daniel Hölzle von der Händlervereinigung Treffpunkt erklärt. Es werde wohl niemand auf die 2G-Option zurückgreifen. „In der Theorie ist es schön, Menschen wieder ohne Maske zu empfangen und die Kapazitäten voll auszuschöpfen.“
Aber für kleinere Läden sei die Kontrolle der 2G-Nachweise schlicht nicht umsetzbar, da extra Mitarbeiter dafür abbestellt werden müssten. „Und die größeren sagen, der Negativeffekt sei zu groß.“ Man könne es sich als Händler nicht erlauben, Kunden abzuweisen, weil sie keinen 2G-Nachweis bei sich hätten, so Hölzle.
Für das Team des Kulturladens Konstanz Kula ist derweil mehr oder weniger klar, dass für Veranstaltungen auf die 2G-Option gesetzt werden wird, auch wenn das weitere Vorgehen am Freitag noch besprochen wurde. „Mit der halben Kapazität kommen wir wirtschaftlich nicht bei null raus“, sagt Kula-Marketingverantwortliche Michaela Hacker. Auch würden viele Bands sagen, dass sie bei Konzerten eine volle Auslastung des Saals brauchen, um finanziell über die Runden zu kommen.
„Und Geimpften wurde ja auch versprochen, dass alles wieder ein Stück weit normal wird“, fügt Hacker einen weiteren Grund hinzu, der aus ihrer Sicht für die 2G-Lösung spricht. Im Club Berry‘s gilt dieses Wochenende noch die 3G-Regelung mit PCR-Tests, wie Betriebsleiter Osman Cöl erklärt. Auf der Tanzfläche und an der Bar besteht dadurch im Berry‘s bereits jetzt keine Maskenpflicht mehr – anders als auf den Zugangswegen und der Toilette. „Nach dem Wochenende überlegen wir uns, ob wir auf 2G umstellen“, so Cöl.
Ganz sicher auf die 2G-Regelung setzen wollen die Veranstalter des Konstanzer Adventsmarkts, der am 18. November im Stadtgarten startet. „Ohne Obergrenze und Maskenpflicht ist das Erlebnis ein anderes, ein schöneres“, erklärt Mitorganisator Levin Stracke. Profitieren würden auch die Standbetreiber, da mit 2G die volle Besucherkapazität ausgeschöpft werden kann.