Es ist erfreulich, dass die Fraktionen des Gemeinderates dem Vorschlag eines Obdachlosen, er und andere Wohnungslose könnten ein Haus für sich selbst herrichten, offen gegenüberstehen. Auch die Stadt will in dieser Richtung tätig werden.
Allerdings wird es mindestens noch einige Monate dauern, bis Verwaltung und Gemeinderat zu einem Ergebnis kommen. Und selbst dann wird allenfalls feststehen, ob Obdachlose nun selbst ein Haus ausbauen können oder nicht.
Ob und wann sie Hand anlegen können, steht daher noch in den Sternen und es vergeht wertvolle Zeit. Dem Wohnungslosen, der sich im Gemeinderat zu Wort gemeldet hat, bleibt solange nichts anderes übrig, als weiter auf der Straße auszuharren.
Und das, weil sein Hund in den Unterkünften, die Wohnungslosen in Konstanz zur Verfügung stehen, kein willkommener Gast ist. Dabei spiegelt sein Vorschlag für den Ausbau eines Hauses nicht nur den Wunsch nach einem Zuhause wider, sondern auch den, aktiv zu werden – selbst für das eigene Wohlbefinden verantwortlich zu sein. Bürokratische Hürden und Vorschriften behindern den Aktivismus des Mannes und drängen ihn weiter an den Rand der Gesellschaft zurück. Bis er womöglich entmutigt aufgibt.