Die Farbe klebt ihnen im Haar und so manches Paar Schuhe ist unter lauter bunten Klecksen nicht mehr erkennbar. Doch das stört die Kinder der Klasse 4a der Grundschule Allmannsdorf wenig. Sie sind voller Eifer dabei, die Fußgängerunterführung in der Nähe ihrer Schule zu verschönern.

Mit Pinseln verzieren sie Seesterne, malen einen großen Wal und bunte Türme. „Unser Motto lautet Unterwasserwelt nach Hundertwasser“, sagt Klassen- und Kunstlehrerin Sabine Ludwig. Die bunten Motive des bekannten Künstlers Friedensreich Hundertwasser seien für Kinder gut umsetzbar und das Motto passe zu einer Schule am See. „Wir machen auch Kunstgeschichte zu dem Thema“, so Ludwig.
Die Idee, dass die Unterführung von einer Klasse der Grundschule Allmannsdorf einen frischen Anstrich bekommt, hatte das Kollegium schon vor der Corona-Pandemie. Nun konnte sie endlich umgesetzt werden. In diesem Frühjahr begann Sabine Ludwig mit der konkreten Planung.
Entwürfe mit Kreide auf Papier
„Für eine Grundschulklasse ist das ein riesiges Unterfangen“, sagt sie. „Die Kinder mussten ihre Motive zuerst mit Kreide auf A3 zeichnen. Fotos davon musste ich zusammen mit einem detaillierten Entwurf an die Stadt schicken.“
Nach rund zwei Monaten sei die Zusage der Stadt gekommen. Doch die Schule musste einige Vorarbeit leisten. „Unser Hausmeister Robin Kilb hat das Graffito, das vorher an der Wand war, überstrichen und das gesamte Material gekauft“, sagt Sabine Ludwig. „Und unsere Klasse kehrt während des Projekts regelmäßig die Unterführung und sammelt Müll auf.“

An vier Vormittagen entstand dann das riesige Wandbild auf der einen Seite des Tunnels. „Es ist schön, dass die Kinder die komplette Umsetzung vom Entwurf bis zur Fertigstellung erleben“, findet Sabine Ludwig. Auch die Viertklässler selbst sind begeistert. „Toll, dass wir helfen konnten, die Unterführung schöner zu machen“, sagt der zehnjährige Jakob.
Anna findet es spannend, einmal nicht auf Papier zu malen. „Eine Wand anzustreichen, ist was anderes“, findet sie. Und die ebenfalls zehnjährige Mila ergänzt: „Die Türme zu gestalten, war am besten. Ich liebe Malen!“

Nun hoffen die Kinder, dass sie ihr Wandbild auch dauerhaft sehen können und die Unterführung nicht wieder wegen Baumängeln gesperrt werden muss, wie es in der Vergangenheit öfter der Fall war.