Hier können die Narren auftanken und Kräfte sammeln. Auch wenn es Sitzplätze gibt, heißt es noch lange nicht, dass man auch einen bekommt. Schließlich sind die privat geführten Besenwirtschaften, die nur an Fasnacht öffnen, bei echten Konstanzer Narren höchst beliebt. Vor allem, weil sie wissen, dass gerade auch Schnurr- und Musikgruppen sich dort ein Stelldichein geben.

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Der Laugelekeller ist längst eine feste Institution in Konstanz. Familie Ritzmann stellt seit Jahr und Tag diesen privaten Keller der Laugelegumper-Zunft zur Verfügung. Ober-Gumperin und Narrenkeller-Gastgeberin Lale Ritzmann strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von den vergangenen Fasnachtstagen erzählt. „Die Stimmung ist super. Alle sind glücklich und froh“, so Ritzmann.

Die Konstanzer Laugelegumper mit Ober-Gumperin Lale Ritzmann bieten mit ihrem Laugelekeller den Narren einen gemütlich-lustigen Heimathafen.
Die Konstanzer Laugelegumper mit Ober-Gumperin Lale Ritzmann bieten mit ihrem Laugelekeller den Narren einen gemütlich-lustigen Heimathafen. | Bild: Scherrer, Aurelia

Und was zeichnet den Laugelekeller im Kuhgässle aus? „Wir sind Wohnzimmer und Heimathafen für die Konstanzer Narren und die wunderbaren Schnurrgruppen“, stellt Lale Ritzmann fest. Die Gäste seien in diesem Jahr einfach nur glücklich, dass wieder richtige Fasnacht gefeiert werden kann. „Alle sind absolut verständnisvoll, wenn sie mal warten müssen“, hebt die Ober-Gumperin lobend hervor.

Fasnacht lebt von Miteinander. Und auch das sieht man am Laugelekeller beispielhaft. Am Samstagabend nämlich bewirteten die Harlekin, während die Laugele einen freien Abend hatten, den sie auch dringend nötig hatten. „Mittwoch Butzenlauf, Donnerstag Wecken und Narrenbaumstellen, Sonntag Umzug, Dienstag Kärrele-Rennen und Verbrennung und dazu noch die Besenwirtschaft. Mehr geht nicht“, sagt sie über das volle Programm der Zunft.

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„Da muss man sich dann schon Hilfe holen“, sagt Lale Ritzmann vergnügt. Stammgäste, wie beispielsweise Schopfschrat, würden immer helfen. Und wie kam es zu dem Harlekin-Abend? „Das sind gebürtige Laugele“, grinst Lale Ritzmann. Wie an der Konstanzer Fasnacht üblich, entstünden aus traditionellen, etablierten Vereinen auch immer wieder neue Gruppen. Aber vereinsübergreifende Freundschaften würden gerade die Konstanzer Fasnachter pflegen.

Besuch in der „Garasch“ ist ein Muss

„Die machen uns fertig“, lacht Michael Rössler, der bei der familiengeführten Besenwirtschaft Garasch in der Schreibergasse aktiv ist. Die Garasch ist traditionell mit phantasievoll gekleideten Mäschgerle und internationalen Narrengruppen gefüllt. „Es sind einfach alles nette Narren“, stellt Michaels Frau Susanne fest. Dank und Lob für die Garasch bekämen sie von allen Seiten.

„Sie schätzen unser Engagement und die narrenfreundlichen Preise“, erläutert Michael Rössler. Die Tradition begründet haben eigentlich Susanne Rösslers (geborene Hellstern) Eltern. Sie hatten schon immer an Fasnacht Freunde und Bekannte eingeladen. Hierzu wurde die Garage ausgeräumt und zum gemütlichen Narrennest umgestaltet.

Die Garasch hat Tradition: Seit 39 Jahren sorgt hier eine Konstanzer Familie für das leibliche Wohl der Narren (von links): Susanne, ...
Die Garasch hat Tradition: Seit 39 Jahren sorgt hier eine Konstanzer Familie für das leibliche Wohl der Narren (von links): Susanne, Tatjana, Ramona und Michael Rössler. | Bild: Scherrer, Aurelia

„Es hat sich dann in Konstanz rumgesprochen und wir haben eine Gestattung gebraucht“, so Susanne Rössler über die Entstehungsgeschichte der Familien-Besenbeiz. Stolz sind Susanne und Michael Rössler, dass mittlerweile schon die dritte Generation hinter der Theke steht und Spaß an der Bewirtung der Narren hat. „Hinter der Theke kann man auch Party machen“, meint Ramona Rössler (21) und lächelt.

Natürlich müsse man als Gastgeber spontan sein und dürfe nicht auf den Mund gefallen sein. Schließlich gebe es immer mal wieder ungeduldige Gäste, die nicht auf ihr Narrengetränk warten wollten und forderten, es solle schneller gehen.

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Was macht Ramona dann? „Ich verharre, schaue sie ruhig an und warte“, gibt sie ein Beispiel, wie sie solche Situationen meistert. Selbstverständlich hat sie auch ein passendes Sprüchle auf Lager. „Unser Kampfzwerg“, sagt Susanne Rössler stolz und zufrieden über ihre 1,56 Meter große Tochter.

Was zeichnet die Fasnachts-Besenbeizen – beliebt ist auch jene der Spitalkellerei Konstanz – insgesamt aus? „Hier ist echte Konstanzer Fasnacht“, so Michael Rössler.

Samstagabend in der Spitalkellerei Video: Scherrer, Aurelia