100 Millionen Euro hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Überbrückungshilfe für Studenten bereitgestellt – und bis zu einer Million davon könnten auf das Konstanzer Studierendenwerk Seezeit entfallen. Seit Montag werden die Anträge bearbeitet und Mittel ausgezahlt. Allerdings erfordert das einen ungeahnten Arbeitsaufwand.
1350 Anträge eingegangen
Laut Corinna Voigt von Seezeit sind bisher mehr als 1350 Anträge auf die staatliche Hilfe eingegangen. Der Bedarf und somit die Höhe des Betrags, der ausgezahlt wird, resultiere aus den Angaben, die die Studierenden in ihren Anträgen machen. Auch die Gesamtzahl der Anträge spielt eine Rolle.
Das Verfahren sei einfacher als beispielsweise ein Bafög-Antrag. Unkompliziert ist es allerdings nicht: So müssen Studierende einen Kontoauszug vom Vortag der Antragstellung beilegen sowie alle weiteren Kontostände, beispielsweise des Paypal-Kontos, offenlegen.
Notlage kann viele Gründe haben
„Darüber hinaus muss ein Nachweis einer Pandemie-bedingten Notlage beigefügt sein“, sagt Voigt. Der Antragsteller sollte also etwa beweisen, dass er seinen Nebenjob verloren hat oder die Eltern in Kurzarbeit sind. „Da gibt es viele mögliche Gründe“, sagt Voigt.
Diese Prozedur muss jeden Monat neu durchgeführt werden. Dann wird das Geld für den zurückliegenden Monat bereitgestellt. Das können je nach Student zwischen 100 und 500 Euro sein. Die Bearbeitung der Anträge hat es in sich.
20 Mitarbeiter arbeiten daran
„Vor einer Woche haben wir noch ein Team mit elf Personen dafür aufgestellt“, sagt Voigt, „mittlerweile sind wir 20.“ Die Mitarbeiter müssen jeweils an einer Schulung teilnehmen, um den Arbeitsablauf zu erlernen. So soll in Zukunft jeder von ihnen einen Antrag pro Stunde bearbeiten können.
Studierende sind von der Corona-Krise finanziell stark betroffen. Die meisten haben ihre Nebenjobs verloren, etwa weil Gaststätten geschlossen hatten. Eltern konnten wegen Kurzarbeit oftmals nicht mehr in gewohnter Form zum Lebensunterhalt der Jugendlichen beitragen.