Um 13.47 Uhr geht die Meldung ein: Beim Flugplatz Konstanz, der parallel zur Reichenaustraße/B33 verläuft, ist ein Flugzeug auf der Landebahn verunglückt. Wie Katrin Rosenthal von der Pressestelle des Konstanzer Polizeipräsidiums bestätigt, ist es dort am Dienstagnachmittag, 5. September, zu einem Unfall gekommen, bei dem mehrere Personen verletzt worden sind.

Sofort eilen ein Großaufgebot der Feuerwehr und mehrere Krankenwagen zum Flugplatz, auch die Polizei ist vor Ort. Eine kleine Ultraleichtmaschine liegt in der Mitte des Flugplatzes auf dem Dach, die zwei Insassen werden von den Rettungskräften sowie einem Notarztteam betreut, auf Tragen gelegt und in eine Klinik gebracht.
Klar ist zunächst: Das Ultraleichtflugzeug verunglückt bei der Landung, überschlägt sich und landet auf dem Dach. Wie genau es dazu gekommen ist, war laut Polizeiangaben vor Ort zunächst unklar. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen, die Kriminalpolizei wird zur genauen Aufklärung hinzugezogen. Ein Rad habe sich wohl beim Aufsetzen gelöst, erklärt eine Sprecherin der Konstanzer Polizei wenig später.

Brandschutz umgehend sichergestellt
Die Feuerwehr ist am Dienstag laut Feuerwehr-Kommandant Bernd Roth mit sieben Fahrzeugen und knapp 25 Kräften im Einsatz. Vor Ort seien Einsatzkräfte der Hauptamtlichen Wache, der Abteilung Wollmatingen sowie aus Petershausen.
Wie Roth auf SÜDKURIER-Nachfrage angibt, seien die beiden Personen bei dem Unfall verletzt worden. Das Flugzeug liegt derweil verkehrt herum auf dem Boden. „Wir haben nun erst einmal den Brandschutz sichergestellt“, so Roth. „Es ist Kraftstoff ausgetreten und das probieren wir gerade zu stoppen.“ Dazu fange man den austretenden Kraftstoff in Wannen auf und versuche, die Ursache für das Leck zu finden.
Beim Thema Brandgefahr kann der Kommandant schnell Entwarnung geben. Es sei zu keinem Zeitpunkt ein Feuer in oder an der Maschine ausgebrochen. Jedoch sei dies durch den austretenden Kraftstoff weiterhin möglich, denn dieser könne sich noch entzünden. Deshalb sei es erst einmal nötig, den Brandschutz sicherzustellen. Die Standardvorgehensweise sehe in diesem Fall drei Brandbekämpfungsmittel vor: Wasser, Pulver und Schaum.
Das Pulver befinde sich dabei in Feuerlöschern, der Schaum wird kurz nach 14 Uhr vor Ort vorbereitet, und für die Wasserversorgung ist ebenfalls gesorgt. Da sich auf dem Gelände des Flugplatzes kein Hydrant befindet, und die Wassermengen in den Einsatzfahrzeugen begrenzt sind, ist die Feuerwehr mit einem zusätzlichen Spezialfahrzeug vor Ort, gibt Roth an. Dieses befördert Wasser in einem riesigen Tank zum Unfallort.
Zum Gesundheitszustand der beiden verunglückten Personen kann Polizeisprecherin Katrin Rosenthal gegen 15.30 Uhr keine genaueren Angaben machen. „Beide wurden verletzt, der genaue Zustand ist unbekannt“, so die Sprecherin auf Nachfrage. Sie wurden in eine Klinik gebracht, der Einsatz läuft zu diesem Zeitpunkt noch.
Gegen Abend gibt es Entwarnung
Gegen 17 Uhr gibt es dann nochmals neue Informationen. Wie die Polizei in einer entsprechenden Pressenotiz mitteilt, handelt es sich bei den beiden Personen im Inneren der Maschine um den 62-jährigen Piloten und dessen 18-jährigen Sohn. „Sowohl der Pilot als auch dessen Sohn zogen sich bei dem Überschlag Verletzungen zu“, heißt es außerdem. „Wie sich in der Folge herausstellte, dürften Vater und Sohn entsprechend den bisherigen Kenntnissen nicht allzu schwer verletzt sein, allerdings dauert die Behandlung in der Klinik noch an.“
Auch zum genauen Unfallhergang gibt es neue Informationen. So sei das Flugzeug bei der Landung im Anschluss an den Gleitflug zweimal aufgesetzt. Beim zweiten Bodenkontakt habe sich in der Folge ein Rad des Fliegers gelöst, wodurch das Flugzeug nach vorne abkippte, sich überschlug und auf dem Dach liegenblieb. Die Höhe des Schadens stand zunächst noch nicht fest.
Es ist nicht der erste Vorfall auf dem Konstanzer Flugplatz in den vergangenen Jahren. Im April 2022 kam es ebenfalls zu einem ähnlichen Flugzeugunglück, dabei wurden beide Insassen verletzt. Die einmotorige Maschine hatte sich bei der Landung überschlagen.
Wenige Wochen zuvor – im März 2022 – stürzte ein Flugzeug kurz nach dem Start in Konstanz ab. Glücklicherweise überlebten der 44-jährige Pilot sowie seine 50-jährige Begleiterin. Beide wurden jedoch lebensgefährlich verletzt.