Noch stehen die letzten Premieren vor der Sommerpause und natürlich das Münsterplatz-Theater an, da hat das Team des Theater Konstanz schon die Pläne für die Spielzeit 2023/24 vorgestellt. Was haben sich Intendantin Karin Becker, die künftige Chefdramaturgin Meike Sasse, Romana Lautner als Leiterin des Jungen Theaters und Dramaturgie-Assistentin Lea Seiz einfallen lassen? Und warum lohnt es sich, auch nach der Sommerpause mal wieder ins Theater zu gehen?

Das Theater beschäftigt sich mit einem relevanten Thema

„Wer entscheidet Zukunft?“ Das ist die Leitfrage der neuen Spielzeit. Damit spricht das Theater Konstanz ein zentrales gesellschaftliches Thema an, denn da geht es um Klimaschutz und Frieden, um die Macht auf der Welt wie auch in der Stadt und um die großen Zusammenhänge zum Beispiel zwischen Arm und Reich, Jung und Alt, Einheimisch und Neuansässig.

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Die Zukunftsfrage spiegelt sich auch in den Stücken vom Sophokles-Klassiker „Antigone“ (Wie gehen wir mit Verantwortung um?), der Uraufführung „Unter anderen Umständen“ (bringt das oft noch tabuisierte Thema Fehlgeburten und Sternenkinder ins Gespräch) oder die deutschsprachige Erstaufführung „Kallocain“ nach der düsteren Zukunftserzählung der in Schweden sehr bedeutenden Autorin Karin Boye.

Im Spielplan ist wohl für jede und jeden was dabei

Unter den 18 Premieren sind Stücke, die sich an ein ganz junges Publikum richten und solche, die eher klassische Erwartungen an das Theater bedienen. Als Familienstück wird zum Beispiel „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse“ nach Christine Nöstlinger aufgeführt, der Erfolgsstoff „Zwei Herren von Real Madrid“ von Leo Meier ist ebenso in Konstanz zu sehen wie die Bestseller-Adaption „State of the Union. Eine Ehe in zehn Sitzungen“ nach dem Roman von Nick Hornby. Und ein Musical gibt‘s auch wieder, dieses Mal ist es „Der kleine Horrorladen“.

Die großen Ensemblestücke kommen zurück

Regelmäßige Theatergänger haben bemerkt: Zuletzt waren am Theater Konstanz eher kleine Produktionen zu sehen, mit vielleicht fünf Schauspielern und einer Länge von 80 Minuten, ohne Pause. Das, sagt Intendantin Karin Becker, gehört auch noch zu den Nachwehen von Corona. Als die laufende Spielzeit geplant wurde, sei noch gar nicht abzusehen gewesen, wie voll es im Theater – und damit auch auf der Bühne oder beim Sekt im Foyer – werden darf. Ab Sommer sind auch wieder größere Inszenierungen geplant, zum Beispiel gleich zum Saisonstart „Die Ärztin“ von Robert Icke, frei nach „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler.

Das Open-Air-Stück auf dem Münsterplatz wird ein Träumchen

Um es genau zu sagen: Es wird sogar ein Traum, ein Sommernachtstraum. Der unsterbliche Shakespeare-Klassiker kommt in die prächtige Kulisse des Münsterplatzes, und auch da wird es nicht nur um den großen Spaß mit dem Verwechselspiel gehen, sondern auch um durchaus ernsthafte Fragen zu Geschlecht, Identität, Gesellschaft und Rolle. Auch wenn das Theater Konstanz das in Augen mancher Besucher zuletzt fast schon penetrant bearbeitet hat – Shakespeare war vor über 400 Jahren schon so unterwegs.

Alle Theaterpremieren 2023/24 in Konstanz

Eine Theaterkarte bleibt für alle erschwinglich

Auch wenn die Preise zur neuen Spielzeit um vier bis acht Prozent steigen, kostet ein Theaterbesuch in Konstanz nicht die Welt. Abos mit acht Vorstellungen beginnen bei 88 Euro, für 171 Euro gibt es zehnmal einen sehr ordentlichen Platz in der ersten Reihe des Rangs. Einzelkarten beginnen regulär bei 13 Euro, die besten Plätze kosten 34 Euro, am Premierenabend 42 Euro. Einige besonders aufwendige Stücke, wie auf dem Münsterplatz, sind teurer (aber im Abo inbegriffen).

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Außerdem gibt es Rabatte. Zum Beispiel für Abonnenten, die auch mal ein Stück außerhalb ihres Abos sehen wollen. Aber auch für Schüler, Studenten, Azubis, die auch eine halbe Stunde vor Start für neun Euro ins Theater gehen können. Die Kulturtafel Konstanz vergibt Gratis-Karten. Und großzügige Theaterfreunde machen das Peter-Pan-Ticket möglich, das nur einen Euro kostet und all jenen zur Verfügung steht, sie sich sonst einen Theaterbesuch nicht leisten könnten. Der Kultur-Kiosk am Münsterplatz berät dazu.