Acht fleißige Helfer vom Fanfarenzug Kuckuck haben bereits die erste Vorarbeit geleistet und einen etwa anderthalb Meter hohen Rahmen aufgeschichtet. Dicke Stämme kommen unten hin, nach oben immer dünnere und leichtere. Mit drei Motorsägen werden Stämme eifrig gekürzt und Kerben hineingesägt, die das Wegrollen verhindern.

Ein riesiger Haufen Christbäume und vier Stapel sortierter Hölzer, in der Regel etwa drei Meter lang, künden davon, dass noch einiges an Arbeit wartet. Dieses Holz stamme von schon länger lagernden Poltern aus dem Mainauwald, berichtet der Vorsitzende Julian Kleiner. Als Polter werden die Stapel von sortiertem Rundholz bezeichnet, das nach dem Holzeinschlag zur Abfuhr bereitliegt.
„Beim Transport hat uns Manuel Niebling geholfen, der hat das richtige Material dazu“, berichtet Julian Kleiner. So richtig in die Höhe wachsen wird der Stapel, er bildet schlussendlich einen richtigen Turm, erst in den Stunden kurz vor dem Anzünden. Dabei wird der Fanfarenzug vom Technischen Hilfswerk (THW) mit einem Kran unterstützt.
Hölzer, Paletten, Christbäume, Strohballen
Für den Freitag zuvor haben einige Fanfarenzug-Mitglieder geplant, diverse Holzpaletten-Vorräte zu organisieren. Ein Teil davon soll die unterste Schicht in dem Holzrahmen bilden. „Das dient zur Belüftung“, erklärt Kleiner. Darauf kommt dann eine Unmenge an Nadelbäumen. Sie sind es, die für den optisch schönen Funkenflug sorgen.

„Manchmal nehmen wir auch Strohballen“, berichtet Ralf Merk. „Dieses Jahr werden wir wohl ohne auskommen müssen. Es kommt darauf an, ob wir welche bekommen oder nicht“, ergänzt Julian Kleiner. Sind Paletten übrig, werden sie zwischendrin eingeschichtet, um eine zusätzliche Luftzufuhr zu ermöglichen. Die Erfahrung zeigt jedoch, ist das Funkenfeuer erst einmal richtig in Gang gekommen, ist es auch durch Regen nicht aufzuhalten.
Die Nadelbäume stammen dieses Mal vom Christbaumcenter in der Nähe des SÜDKURIER, das alljährlich der aktive Litzelstetter Fasnachter Roland Breunig betreibt. Die Restmenge sei jedes Mal anders. „Aber mir ist wichtig, dass Kunden auch noch am letzten Verkaufstag eine Auswahl haben“, betont er.
Neun Meter hoch und rund 25 Tonnen schwer
Sollte dieser Vorrat nicht ausreichen, kann der Fanfarenzug Bäume von den Christbaum-Sammelstellen holen. „Das geschieht dann nach Rücksprache mit der Ortsverwaltung“, erklärt der Vorsitzende. Als Krönung wird der kleinere Narrenbaum, er steht beim katholischen Gemeindezentrum, in den Holzturm platziert. „Seine Spitze schaut gerade noch heraus. Sie dient als Dekoration“, erläutert Julian Kleiner.

Rund 25 Tonnen an Material kämen so zusammen, schätzt er grob. Der Stapel werde etwa neun Meter hoch. Danach richtet sich auch der Sicherheitsabstand zu den beiden angrenzenden Wegen, der über zehn Meter beträgt. Unterstützt werden sie auch von der Litzelstetter Feuerwehrabteilung. „Sie helfen uns beim Feuer. Es ist gut, dass die Experten da sind, falls doch etwas passiert“, sagt der Vorsitzende dankbar.
Am Samstagmorgen geht es mit dem Aufbau so richtig los. „Da sind wir dann bis zum Nachmittag beschäftigt“, berichtet er. „Mit Kran vom THW werden Stangen und Füllmaterial nach oben gereicht. Daher gibt es auch die Bewirtung, da der Aufbau die Besucher interessiert, die sehen, wie es Stück für Stück nach oben geht. Wir werden erst fertig, bevor der Stapel gleich wieder abbrennt. Das verbrennt alles komplett weg. Da bleibt nichts mehr übrig. Die Asche wird zum Schluss mit Rechen verteilt“, ergänzt er.
Was ist dann beim Funkenfeuer geboten?
Der Fanfarenzug Kuckuck beginnt am Samstag um 15 Uhr mit der Bewirtung. An den beiden Verkaufsständen gibt es Bier, Sekt und Alkoholfreies und Wurst vom Grill, berichtet der Vorsitzende. „Für den Glühwein dürfen die Besucher gerne eigene Becher und Tassen mitbringen“, ergänzt er.
Ab 18.30 Uhr treffen sich die Kinder beim Grillplatz am Waldrand. „Dort können auch Fackeln zum Selbstkostenpreis gekauft werden“, erklärt Julian Kleiner. Von dort geht es rechtzeitig los mit dem kleinen Umzug, damit die Kinder rechtzeitig um 19 Uhr zum Anzünden des Holzstoßes da sind.
Der Fastenfunken findet bei fast jedem Wetter statt. Sollte es am Samstagabend zu stark stürmen, würde das Fest auf den Sonntag verlegt. „Die Sicherheit geht vor. Aber das ist in den letzten Jahren nicht notwendig gewesen. Wir hoffen schon sehr, dass es mit dem Wetter einigermaßen geht“, sagt Julian Kleiner.