Gleich zwei kleinere Weihnachtsmärkte lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher am Wochenende auf den Bodanrück. Zum einen wurden in Litzelstetten wieder viele selbstgemachte Dinge angeboten, zum anderen fand anlässlich der 1300-Jahr-Feier auch in Kaltbrunn ein Weihnachtsmarkt statt.
Wer in Litzelstetten stöbern wollte, kam zur Fläche zwischen Seeblickhalle und Grundschule. Organisiert wurde der Markt hier von der Narrenzunft Kuckuck. Den Schmuck des Platzes mit dem Christbaum beurteilten die Besucher als ausgesprochen geglückt. Verantwortlich hierfür zeichneten dieses Jahr die Brüder Axel und Uwe Kohler. Einige Stände weiter wartete auf die Besucher mit dem von Stefan Okle gemixten Apfelpunsch ein wahres Geschmackserlebnis.
Ortsvorsteherin Dorothea Maier-Zepf eröffnete den Weihnachtsmarkt mit Kuckuck-Zunftmeister Reinhold Gensle. „Es gibt hier wunderschöne Sachen. Die Menschen haben sich viel Mühe gemacht und viel Energie und Liebe hineingesteckt“, sagte die Ortsvorsteherin anerkennend. Das traf auch auf Angelika Spieler zu, die wieder ihre riesige Auswahl an Gebäck mitbrachte. „Ich bin für meine kleinen Sachen bekannt. In einer Tüte Weihnachtsgebäck sind über 40 Sorten enthalten“, erzählte sie.

Zu ihren Leckereien gehören unter anderem Linzertorte, Marmeladen und Gelees mit Sorten wie Glühwein oder Himbeer-Orange mit Rotwein sowie Christstollen mit Quark und Walnüssen mit sehr fein gehacktem Zitronat, Baileys-Kugeln und Liegnitzer Bomben. Das ist Schokoladenteig mit Marzipan, umhüllt von Schokolade. „Meine Tochter hat veganen und glutenfreien Lebkuchen gebacken“, ergänzte Angelika Spieler.
Als Jan Grafmüller an den Stand kam, kaufte er eine Tüte Gebäck. „Ich bin das erste Mal hier, weil ich erst seit einem halben Jahr in Litzelstetten wohne. Ich finde es schön, dass es hier so etwas gibt“, sagte er. Peter Fischer dagegen wuchs in Litzelstetten auf, doch nach dem Abitur zog es ihn in die Gegend von Karlsruhe/Bruchsal. Auf der Heimfahrt aus der Schweiz legte er nun einen Zwischenstopp ein, um sich auf dem Weihnachtsmarkt mit zwei ehemaligen Schulfreunden zu treffen. „Es ist ein unwahrscheinlich angenehmes Gefühl, wieder einmal hier zu sein“, schwärmte Fischer. „Ich hoffe, dass ich ein paar Leute kenne. Aber da es schon 40 Jahre her ist, dass ich hier zur Schule gegangen bin, wird das wohl schwierig sein.“
Viel Herzblut auch in Kaltbrunn
Auch in Kaltbrunn konnten die Besucher von Stand zu Stand gehen und nach kleinen Geschenken oder Köstlichkeiten suchen. Der Platz vor dem Rathaus bot eine heimelige Atmosphäre. Alle Stände waren personell gut bestückt und liebevoll geschmückt. Das einzige Manko an diesem Samstag, den sich die Kaltbrunner für ihren Weihnachtsmarkt anlässlich der 1300-Jahr-Feier ausgesucht hatten, war das Wetter. Peter Waidele, Koordinator für Feste in Kaltbrunn, zuckte mit den Schultern. „Heute Morgen beim Aufbau nieselte so etwas wie Schnee vom Himmel und alle hatten sich schon gefreut“, sagte er und schaute dennoch gut gelaunt in die Runde, wo sich eine große Menge Menschen fröhlich austauschte und unter den Standdächern verkroch.
Unter einem stand Silke Waidele aus Kaltbrunn. „Die Idee, einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten, fand ich sehr gut“, sagte sie. „Nur schade, dass das Wetter nicht so mitspielt.“ Eine Freundin habe sie eingeladen, mit ihr den Stand zu teilen. Die Freundin wiederum war an dem Tag krank, und so stand deren Mann, Markus Zipf, parat und verkaufte unter anderem selbst hergestellte Kosmetiktaschen. Direkt dahinter befand sich der Stand der Trubestenzer, eine Untergruppe der Kaltbrunner Ducherle.

Waidele ist auch hier aktiv und betonte, dass nicht nur die Stände mit viel Herz geschmückt, sondern auch der Apfelpunsch mit viel Liebe hergestellt wurde. „Die Äpfel sind alle aus Kaltbrunn und selbst gesammelt“, erzählte sie, während sie zwischen beiden Ständen hin und her wechselte. Viel zu tun hatten auch ihre fasnächtlichen Mitstreiterinnen Katrin Streinebrenner und Barbara Staehle, die feines Raclettebrot anboten.
Auch Carmen Moll und ihre Mutter Susanne aus Kaltbrunn freuten sich über den kleinen Weihnachtsmarkt, der so gut angenommen wurde. „Eine Freundin brachte mich auf die Idee, Seifen herzustellen. Für den Markt habe ich ein paar mehr vorbereitet“, so Moll. Mutter und Tochter teilten sich ihren Stand unter anderem mit Maggie Ackermann. Diese wiederum hatte sich die Reitfreundin Svenja Glönkler dazu geladen, die passenderweise Steckenpferde herstellt. Glönkler erzählte, dass ihr fünfjähriges Patenkind Emma sich eines gewünscht hatte. „Für sie hatte ich ein Isländer-Steckenpferd gebastelt und so viel Freude daran gehabt, dass ich damit einfach weitergemacht habe“, erzählte sie lachend.
Viel Freude war auch dem Kaltbrunner Ortsvorsteher, Christof Erne, anzusehen, denn musikalisch sprang kurzfristig die Jungmusik Allensbach ein und spielte weihnachtliche Lieder, sodass trotz des ungemütlichen Wetters doch noch etwas vorweihnachtliche Stimmung aufkam.