Die Feuerwehr ist in diesen sibirischen Wintertagen auch in Konstanz schwer beschäftigt. Und dann sorgt eine kleine Konstanzer Katze namens Tontis auch noch für zusätzliche Schwerstarbeit. Denn vergangene Woche war ihr Name leider Programm: Tontis ist türkisch und heißt soviel wie „Pummelchen".
Die etwas zu neugierige Samtpfote ging auf Erkundungstour – unter der Motorhaube des Autos eines Nachbarn. Wahrscheinlich weil es dort auch in diesem kalten Konstanzer Winter schön warm ist. Leider blieb Tontis dabei irgendwo zwischen Ölschlauch und Zylinderkolben stecken und kam nicht mehr raus. Ihre Pfoten waren eingeklemmt.

Es folgt ein Drama in drei Akten: Nachdem Tontis bereits einige Stunden verschwunden ist, wundert sich ihre Besitzerin und sucht draußen nach ihr. Eine Nachbarin hört ein verdächtiges Miauen aus einem der parkenden Autos kommen. So wird die Feuerwehr verständigt.
Die ist nur einen Katzensprung entfernt und die große Rettungsaktion beginnt: Der erste Einsatzwagen kommt. Die Feuerwehrleute heben den Pkw seitlich an, um besser an Tontis, die im Motorblock feststeckt, ranzukommen – vergeblich.
Ein zweites Feuerwehrauto kommt zu Hilfe. Mit Holzlatten soll das Auto schräg gestellt werden. Doch alle Mühe ist für die Katz. Tontis bleibt in ihrer misslichen Lage. Also kommt ein dritter Wagen hinzu.
Dann endlich die Rettung: Gemeinsam entfernen sie den Stabilisator des Übeltäters, also Nachbars Auto, und befreien die arme Katze. Nach fast zwei Stunden harter Arbeit ist sie gerettet und bald wieder in ihrem geliebten Körbchen.

Und Tontis scheint die mehrstündige Tortur überraschend gut überstanden zu haben, auch wenn sie dabei eine Kralle verloren hat: „Ihre Unterkühlung wurde mit wärmendem Rotlicht und Spritzen behandelt, ein paar Wunden mit Salben und Antibiotika versorgt“, sagte die erleichterte Besitzerin dem SÜDKURIER.
Ansonsten ist Tontis wohl auf: Sie hat immerhin keine schlimmeren Verletzungen davon getragen und frisst auch wieder normal.
Noch scheint Tontis zwar einen leichten Kater zu haben – sie ist etwas ängstlich und traut sich nicht wieder aus der Wohnung. Doch bestimmt macht sie sich bald wieder auf zu neuen Abenteuern. Sechs von sieben Katzenleben hat sie ja noch. Dann aber hoffentlich ihrem Namen entsprechend an etwas weniger engen Stellen.