Eine Adresse voller alter Konstanzer Erinnerungen strahlt in neuem Glanz: Das Trompeterschlössle im Tägermoos, nur wenige Meter jenseits der Konstanzer Stadt- und der deutschen Staatsgrenze, nimmt als ungewöhnliche Herberge wieder Gäste auf. Der neue Eigentümer Christian Rosenberg aus Tägerwilen, ursprünglich ein Konstanzer, hat es nach eigenen Angaben zum ersten Whisky-Hotel auf dem europäischen Festland umgebaut.
Der edle Brand aus Gerstenmalz, Wasser und gerne etwas Aroma aus dem Röstfeuer-Brennstoff Torf ist dann auch auch tatsächlich allgegenwärtig. Die 31 Zimmer, einige davon in der Dependance, dem alten Zollhaus, sind nach berühmten Destillerien benannt. Die Bar ist beeindruckend, und im Keller gibt es unter einer verglasten Luke im Gastraum-Boden eine besonderen Ort zum Probieren.
Rosenberg sagte bei einer nachgeholten Einweihungsfeier, der Trend zum Whisky sei ungebrochen – regelmäßig hat er Gäste aus der Schweiz oder Norddeutschland, die sich einfach gerne mal einen Schottenrock anziehen und die Spirituose genießen. Sie sind schon deshalb im Trompeterschlössle an der richtigen Adresse, weil Rosenberg seit 25 Jahren Europas einschlägiges Fachmagazin, „Whisky Times“, herausgibt und als begnadeter Vernetzer der Branche gilt.
Ein bekanntes Konstanzer Gesicht steht am Herd
Was das Trompeterschlössle dagegen – und das wird vielen Konstanzern fehlen – nicht mehr bietet, ist ein reguläres Restaurant. Für Ereignisse wie Whisky-Menüs, besondere Verkostungen oder auch musikalisch-literarische Abende geht die Küche aber in Betrieb, und am Herd steht dann ein Großer der Konstanzer Kochkunst: Johann Kraxner, früherer Küchenchef des „Papageno“ hat sich dem Team Trompeterschlössle angeschlossen.

„Ich mache das, solange es mir Spaß macht“, sagt Kraxner lachend, der mit 64 Jahren noch nicht an einen echten Ruhestand denkt, aber auch nicht mehr täglich in der Küche stehen kann. Seine Menüs stimmt er auf die jeweiligen Getränke ab und demonstriert auch, dass die schottische Küche besser ist als ihr Ruf.
Eigentümer Christian Rosenberg zeigt sich sicher, dass das Konzept aufgeht, gerade in der sonst ruhigen Wintersaison. Für ihn steht eine hohe Investition auf dem Spiel, der er nicht genauer beziffern möchte. „Ich habe mich vor Corona dazu entschieden“, sagt er, „und auch wenn die Startbedingungen hätten einfacher sein können, habe ich das Engagement mit dem Trompeterschlössle bisher nicht bereut.“