Kein Warmwasser und die Heizung wird auf 19 Grad reguliert. Heizen ist sowieso erst ab Oktober möglich. So könnte die Zukunft in einigen Konstanzer Einrichtungen aussehen. Aktuell überlegt die Stadtverwaltung Konstanz, wie sie in diesem Herbst und Winter ihren Gasverbrauch senken kann. Herausgekommen ist dieser Beschluss.
Stadt will 15 Prozent Gas einsparen
Noch ist es sehr warm und der Gedanke an den kalten Winter fern. Aber das Damoklesschwert der Energie- und Gaskrise schwebt auch über der Stadt und seinen Einrichtungen. 15 Prozent Gas sollen einheitlich in allen EU-Staaten eingespart werden. Auch die Stadt Konstanz will das erreichen. Einsparpotenzial sieht sie neben der Schließung der Therme, Sauna und Hallenbäder im Winter eben auch an Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kitas und Sporthallen.
Heißt das nun, dass Schüler sich im Klassenzimmer die Hände kalt waschen müssen und das nach dem Sport nur eine kalte Dusche möglich ist? Die gute Nachricht: Nein, sagt Elena Oliveira, Pressesprecherin der Stadt Konstanz. Das Warmwasser werde nur in Verwaltungsgebäuden abgedreht – sprich zum Beispiel in Ämtern.
Aber könnte so eine Maßnahme generell Schulen, Kitas und Sporthallen treffen? Frank Schädler, Leiter des Amtes für Bildung und Sport in Konstanz, steht grundsätzlich hinter diesen „notwendigen Einsparungen“.

„Natürlich tragen wir als Trägerin grundsätzlich solche Maßnahmen mit“, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Er verweist darauf, dass nicht jede Einrichtung gleich bewertet werden würde und macht ein Beispiel: „Vereinen könnte das Warmwasser abgestellt werden.“ Anders sehe es bei Schülern aus, die nach dem Sportunterricht noch zur Schule müssten. „Hier ist es sinnvoll, dass die Schüler und die Lehrkräfte warm duschen können“, sagt er weiter.
Amtsleiter wartet auf Vorgaben aus dem Kulturministerium
Und was ist mit der Zimmertemperatur? Sind Schulen und Kitas hier auch ausgenommen? Die schlechte Nachricht: Nein, sind sie nicht. Das sagt zumindest Pressesprecherin Elena Oliveira. Die Reduzierung der Temperatur ab Oktober betreffe alle städtischen Einrichtungen und Verwaltungsgebäude.
Dass Schulen irgendwann auch noch das Warmwasser abgedreht wird, ist momentan nicht der Plan. Ganz so sicher sein könne man sich da aber nicht, glaubt Schädler. „Bei den Schulen warten wir auf Vorgaben vom Kultusministerium. Wir glauben, dass es da ein einheitliches Vorgehen vom Ministerium geben muss, um zu verhindern, dass jede Kommune einzeln an den Rädern schraubt“, sagt Schädler. So lange warte man noch ab.
Technische Voraussetzungen müssen geprüft werden
Ob das Abstellen des Warmwassers und die Regulierung der Heizungen technisch in allen Schulen überhaupt möglich sei, könne Schädler nicht sagen. „Die Gebäude sind zu unterschiedlich. An einigen Standorten könnte das ein Problem sein“, sagt Schädler. Oliveira sagt dazu allerdings: „Ja, das ist technisch machbar und wird zentral über die Heizkurve gesteuert. Zum Teil gibt es in den Schulen bereits elektronische Thermostate, über die die Temperatur reguliert wird.“