Die Festival-Saison ist in vollem Gange. Erst Campus-Festival, dann Southside und jetzt das Gute-Zeit Festival im Bodenseestadion Konstanz. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad feiern 4800 Elektrofans vor drei Bühnen. Mitgebrachte Wasserflaschen sind trotz der hohen Temperaturen auf dem Gelände nicht erlaubt.

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Annabelle Geng, Johannes Beier, Mira Lippisch und Nico Geggier stört das nicht. Die Gruppe hat einfach Lust zu feiern. Das Besondere: Erst auf dem Weg zum Gute-Zeit Festival haben sie sich während der Busfahrt kennengelernt. Nico Geggier und Annabelle Geng kommen aus Ravensburg, die anderen beiden aus Salem.

Annabelle Geng, Johannes Beier, Mira Lippisch und Nico Geggier (von links) haben sich auf dem Weg zum Gute-Zeit Festival im Bus ...
Annabelle Geng, Johannes Beier, Mira Lippisch und Nico Geggier (von links) haben sich auf dem Weg zum Gute-Zeit Festival im Bus kennengelernt. | Bild: Nico Talenta

Ihr oberstes Ziel: Sie wollen das Musikfest im Bodenseestadion in vollen Zügen genießen. „Hier gibt es geile Musik und geile Leute in einer geilen Location“, fasst Johannes Beier kurz und knapp zusammen.

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Hier sehen Sie eine Video-Zusammenfassung des Events:

Das war das Gute-Zeit-Festival 2022 Video: Lukas Ondreka, Nico Talenta

Wunsch nach mehr Wasserspendern

Auch Joey Sopper, Marc Hahl und Niki Hassler sind überzeugt vom Gute-Zeit Festival. „Wir waren letztes Jahr schon da und waren so begeistert, dass wir wieder kommen mussten“, erklärt Sopper. Einen Kritikpunk hat die Radolfzellerin aber: „Meine Sonnencreme wurde mir bei der Kontrolle am Eingang abgenommen. Bei dem heißen Wetter wäre dann wenigstens gratis Sonnencreme auf dem Gelände angebracht.“

Joey Sopper, Marc Hahl und Niki Hassler (von links) kommen das zweite Mal nach Konstanz zum Gute-Zeit Festival.
Joey Sopper, Marc Hahl und Niki Hassler (von links) kommen das zweite Mal nach Konstanz zum Gute-Zeit Festival. | Bild: Nico Talenta

Trotz dieser Erfahrung bei der Eingangskontrolle finden die drei Freunde die Mitarbeiter der Security nett. „Sie gehen gut mit den Besuchern um. Im Endeffekt machen sie ja auch nur ihren Job“, sagt Sopper. „Noch was anderes möchte ich anmerken“, fällt Niki Hassler ein. „Für die Zukunft wünschen wir uns mehr Wasserspender. Gerade bei hohen Temperaturen wäre das echt wichtig.“

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„Das beste Festival überhaupt“, ist sich Kathrin Süpple sicher. Deswegen ist sie in das Bodenseestadion gekommen. Und, um mit ihrer Freundin Mara Sebök zu feiern. Die hat die Jahre zuvor am Gute-Zeit Festival gearbeitet und ist froh, die Musik endlich mal als Besucher genießen zu dürfen.

Mara Sebök (links) hat jahrelang auf dem Gute-Zeit gearbeitet. Dieses Jahr genießt sie mit ihrer Freundin Kathrin Süpple das Festival ...
Mara Sebök (links) hat jahrelang auf dem Gute-Zeit gearbeitet. Dieses Jahr genießt sie mit ihrer Freundin Kathrin Süpple das Festival als Besucher. | Bild: Nico Talenta

Wer sich unter die Menschenmenge mischt, hört in diesem Jahr ein paar enttäuschte Stimmen. Es geht um das Thema Abkühlung im Bodensee. Das ist nicht möglich. Wer das Festivalgelände einmal verlässt, kommt nicht mehr rein – so lautet der Tenor der Security-Mitarbeiter. Wäre doch gerade bei der Sommerhitze ab und an eine Abkühlung im See ganz angenehm.

Dampf aus Nebelmaschinen erschafft gemeinsam mit der Sonne eine besondere Atmosphäre, die zum Tanzen einlädt.
Dampf aus Nebelmaschinen erschafft gemeinsam mit der Sonne eine besondere Atmosphäre, die zum Tanzen einlädt. | Bild: Nico Talenta

Immer wieder patrouillieren Polizisten über das Gelände, um nach dem Rechten zu sehen. Vor dem Eingang des Bodenseestadions kontrolliert der Zoll die Besucher auf Drogen. Ein Spürhund schnüffelt der Reihe nach Menschen ab, die wie Hühner auf einer Stange nebeneinander auf Bierbänken sitzen.

Und der Drogen-Schnüffler hat Erfolg: „Die Rauschgiftermittlungsgruppe konnte drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz feststellen“, sagt ein Polizeisprecher. Es habe sich dabei um Kleinstmengen gehandelt. „Ansonsten ist das Festival aus polizeilicher Sicht friedlich und geordnet abgelaufen“, resümiert der Sprecher am Tag darauf.

Unwetter bringt Veranstalter zum Zittern

Immer in Bewegung sind auch die Veranstalter des Konstanzer Festivals. In einer freien Minute erklären Kay und Björn Brüggemann: „Mit den 4800 Besuchern sind wir vollkommen zufrieden. Wir hoffen, dass das Gute-Zeit Festival auch in Zukunft so rund läuft. Unser Ziel wären als Nächstes 6000 Besucher.“

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Aber nicht alles läuft nach Plan. Wie so viele Urlauber in Deutschland sind auch DJs und Musiker von den Engpässen im Flugverkehr betroffen. „Die Acts Northern Light und Claptone mussten ausfallen. Ihr Flug wurde einfach gestrichen. Ich habe noch mit den Managern telefoniert, aber da war nichts zu machen“, erklärt Björn Brüggemann. Das verschmerzten die Festival-Besucher, denn die anderen Künstler spielten einfach länger und füllten so die Lücke.

Alex Kreth, Kay und Björn Brüggemann und Tino Schumann (von links) haben das Gute-Zeit Festival auf die Beine gestellt.
Alex Kreth, Kay und Björn Brüggemann und Tino Schumann (von links) haben das Gute-Zeit Festival auf die Beine gestellt. | Bild: Nico Talenta

Zwei Tage vor dem Festival hat das Veranstaltungsteam noch gezittert – in der Nacht traf ein Unwetter auf Konstanz. „Wir waren soweit schon durch mit dem Aufbau und haben einfach gehofft, dass alles stehen bleibt.“ Doch sie hatten Glück: Nur ein paar Bauzäune seien umgefallen. Alles andere sei verschont geblieben.