Jährlich grüßt das Feuerwerk. Mit einigen Raketen und Knallfröschen wird das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt. 2023 endet also mit einem Knall – aber beginnt so auch 2024? Wenn man einen Blick auf Gebühren und Steuern wirft, könnten Bürger den Eindruck haben. Denn auch 2024 wird es wieder einige Erhöhungen geben.
Dass manches teurer wird, wird so mancher Bürger deutlich in seinem Geldbeutel spüren. Aber eben auch die Nutznießer – allem voran die Stadt Konstanz. „Die Erhöhungen sollen beispielsweise die Einnahmesituation verbessern“, erklärt Mandy Krüger, Pressesprecherin der Stadt. Ein kurzer Überblick, womit Konstanzer rechnen müssen.
Kita-Gebühren steigen um 25 Prozent
Dass die Erhöhung der Kitagebühren kommt, ist schon lange beschlossene Sache. Zum 1. Januar 2024 wird es dann tatsächlich Realität. Und die Berechnung der Kostenbeiträge ist etwas kompliziert. Generell kann man sagen: Die Beiträge für städtische Kitas und Kindergärten steigen um 25 Prozent – wie hoch genau die Gebühren ausfallen, hängt aber von jeweiligen Einkommen der Eltern ab.
Je nachdem bezahlen sie ab Januar 85, 100, 115 oder 135 Prozent des um 25 Prozent erhöhten Beitrags für eine Betreuungsstunde.
Bücher ausleihen wird teurer
Wer sich ein Buch ausliehen will, ist mit der Stadtbibliothek gut beraten. Doch die Ausleihgebühr wird angehoben. Damit soll die Einnahmesituation der Bücherei verbessert werden. Zudem sei es ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung.
2023 zahlen Bürger für ein Jahr 19 Euro, ab 2024 steigt die Gebühr auf 20 Euro. Wird das so bleiben? Das sei noch nicht sicher, sagt Mandy Krüger. „Die Benutzungsgebühren werden in Abstand von zwei Jahren überprüft“, erläutert die Pressesprecherin.
Eintritt zum Rosgartenmuseum erhöht sich
„Im Vergleich mit Museen im Südwesten und in der Nachbarschaft am Bodensee war die Preisgestaltung der Museen Konstanz nicht mehr zeitgemäß“, sagt Krüger und begründet damit, warum auch die Eintrittspreise, Führungen, Workshops und wissenschaftliche Rechercheaufträge im Rosgartenmuseum und die Ausstellungen im Kulturzentrum teurer werden. Noch im Dezember habe der Gemeinderat der Anhebung zugestimmt. Mit Hinblick auf Kostensteigerungen beim Personal und der Bewirtschaftung sei das nötig gewesen. Eine Ausnahme gibt es aber für das Kulturzentrum: Der Eintritt in die Ausstellungen ist ab Januar für Alleinerziehende und Elternpaare mit ihren eigenen Kindern umsonst.
Neue Gebühren für Sportanlagen
Sportler aufgepasst! Auch in diesem Bereich gibt es eine Änderung. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass „die Gebühren für die Überlassung von städtischen Sportanlagen und Mehrzweckhallen“ kommt. Vereine, die in der Schänzlehalle, Geschwister-Scholl-Schule, Sporthalle Pestalozzi, Wollmatinger Halle, Halle Petershausen und Halle Paradies trainieren wollen, müssen 2024 etwas tiefer in die Tasche greifen. Bereits 2022 hat der Gemeinderat beschlossen, dass Vereine eine Trainingsgebühr bezahlen müssen. Diese Gebühr wird nun ersetzt. Jetzt kommt eben die „Überlassungsgebühr“. Im Gegensatz zur Trainingsgebühr: Nun wird die Art der Nutzung unterschieden – ob ein sportliches oder nicht-sportliches Ereignis darin stattfindet. Die neuen Gebühren gelten aber erst ab September.
Die Vereine sollen noch im Frühjahr 2024 auf die Änderungen hingewiesen werden. Das soll ihnen die Möglichkeit bieten, die Änderung in ihren Jahreshauptversammlungen zu besprechen. Ein Rechenbeispiel zeigt: Eine achtstündige Veranstaltung in der Schänzlehalle (nur die Nutzung der Dreifachhalle) hätte bisher knapp 70 Euro gekostet. Ab September werden dafür 100 Euro berechnet.
Grundsteuer wird neu berechnet
Ab 1. Januar erhöht sich die Grundsteuer. Eine Modellrechnung der Stadtverwaltung zeigt: Die Grundsteuer für eine Ein-Zimmer-Wohnung wird um 23 Euro pro Jahr und für eine Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnung in der Markgrafenstraße um 38,60 Euro steigen. Die 140-Quadratmeter-Wohnung am Rheinufer wird demnach um 200 Euro teurer.
Diese Musterrechnung berücksichtigt allerdings nur den Hebesatz. Für viele Konstanzer könnte es deutlich teurer werden, weil auch der Bodenrichtwert immer wieder neu festgelegt wird. Die Grundsteuer ist für die Städte und Gemeinden Deutschlands eine wichtige Einnahmequelle und eine der wenigen, die sie weitgehend frei ausgestalten können.
Petershausener müssen mit Parkgebühren rechnen
Bereits im Paradies, der Altstadt und in Teilen von Petershausen müssen Anwohner Parkausweise beantragen, wenn sie ihr Auto an der Straßen auf öffentlichen Plätzen abstellen wollen. Das wird 2024 höchstwahrscheinlich ausgeweitet – auf ganz Petershausen und womöglich andere Konstanzer Stadtteile. Der Technik- und Umweltausschuss (TUA) will im März darüber beraten.
Preise für Bus und Fähre steigen
Die Preise für Bus und Fähre werden 2024 angehoben. Das teilt Teresa Gärtner, Pressesprecherin der Stadtwerke Konstanz, auf SÜDKURIER-Anfrage mit. „Durchschnittlich wird die Fähre über alle Tarife gerechnet die Fahrpreise um rund fünf Prozent erhöhen“, schreibt sie. Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Löhne, Treibstoff und Materialen. „Besonders der Materialeinkauf für die Wartung der Fährschiffe hat sich extrem erhöht“, sagt Gärtner.
Ein Fußgängerticket (ohne Rückfahrt) kostet 2023 3,60 Euro, aber 2024 dann 3,90 Euro. Der günstigste Tarif für ein Auto (einfache Fahrt) beträgt 2023 9,30 Euro, ab dem kommenden Jahr 10 Euro.
Auch die Bustickets werden teurer – durchschnittlich um 5,2 Prozent. Eine Einzelfahrt kostet dann 2,90 Euro – 2023 waren es 2,70 Euro. Das Jahresticket wird 2024 dann 550 Euro kosen (2023: 520 Euro).