Krisen und Katastrophen haben eine unangenehme Eigenschaft: Im Voraus lässt sich nicht sagen, wie sie sich konkret auswirken – andernfalls wären‘s ja keine Krisen beziehungsweise Katastrophen. Im Fall der zu erwartenden Engpässe bei der Energieversorgung steht für Oberbürgermeister Uli Burchardt eines jedoch bereits jetzt fest: Die Krise wird kommen.

In einem Video wendet er sich deshalb schon jetzt an die Konstanzer Bevölkerung und mahnt zur Unterstützung der städtischen Vorkehrungen.

OB rät zur Bildung von finanziellen Rücklagen

„Was wir jetzt sparen, kann uns helfen, über den Winter zu kommen, ohne dass wir dann ganze Einrichtungen schließen müssen“, sagt der OB, „bitte schauen Sie, was Sie bei sich persönlich in Ihrem direkten Umfeld beitragen können zum Energiesparen.“ Die zweite Bitte des Oberbürgermeisters betrifft das Geld und die steigenden Preise.

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„Wir wissen“, so der Oberbürgermeister, „dass Energie, sowohl Strom als auch Gas, sehr viel teurer werden wird in den kommenden Monaten und im Winter. Bitte bereiten Sie sich darauf nach Kräften vor. Vielleicht können Sie noch die eine oder andere Rücklage bilden. Bitte machen Sie sich vertraut, was dort an Kosten anfällt und wie diese Szenarien aussehen könnten.“

Klar sei, dass die gesamte Gesellschaft belastet würde, man jedoch die soziale Komponente besonders im Blick haben müsse. „Wir sollten gemeinsam denen, die es tatsächlich nicht selbst tragen können, helfen. Daran arbeiten wir schon.“ So sei das Warmwasser in den Verwaltungsgebäuden abgestellt worden, ferner werde die Heizperiode für die städtischen Liegenschaften verkürzt.

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Sie beginne in diesem Jahr pauschal erst im Oktober. Die Heizkurve werde zudem heruntergefahren, die Raumtemperatur für alle städtischen Liegenschaften von bisher durchschnittlich von 21 auf 19 Grad reduziert. Dadurch sei mit einer Energieeinsparung von 15 bis 20 Prozent zu rechnen.

Verzicht auf nächtliche Beleuchtung von Gebäuden

In anderen Bereichen werde derzeit noch geprüft, wie Energie gespart werden kann – etwa bei der Straßenbeleuchtung. Wie einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung zu entnehmen ist, ist der Verzicht auf die Anleuchtung städtischen Gebäude oder etwa Brunnen schon jetzt beschlossene Sache.

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Wie der SÜDKURIER bereits berichtete, wurden ferner Maßnahmen zur Energieeinsparung in den Konstanzer Bädern umgesetzt. Seit Juli 2022 wurden die Wassertemperaturen abgesenkt, was bei nur einem Grad bereits zum Effekt einer Einsparung von etwa 10 Prozent des Wärmebedarfs führt.

Eine weitere Option stellt die Schließung von Thermalbad und Sauna in der Bodensee-Therme Konstanz bei Fortführung des Freibadbetriebs dar. Die Schließung von Thermalbad und Sauna würde in einem Sommermonat zu einer Einsparung von monatlich rund 200 MWh Wärme führen.