Für Antonio Oliveira, der im Juli 2019 das Traditionslokal La Costa del Sol von seinem Schwiegervater Jose Pino Fernandez (in Konstanz besser bekannt als Pepe) übernommen hat, waren die vergangenen Jahre eine Zitterpartie, wie er sagt. Immer wieder stand zu befürchten, dass er sein Restaurant schließen muss, da der Hausbesitzer das Gebäude sanieren wollte. Jetzt gibt es Tatsachen.

„Der Hausbesitzer hat den Pachtvertrag zum Jahresende 2024 erneut gekündigt“, sagt Karl-Bernhard Ruppaner von der gleichnamigen Brauerei, die das Lokal vom Eigentümer gepachtet und an Antonio Oliveira weiterverpachtet hat, auf SÜDKURIER-Anfrage.

„Es ist das endgültige Aus“, stellt Antonio Oliveira fest. Die Jahre der Unsicherheit haben ihn zermürbt. Bereits im Jahr 2021 wurde der Pachtvertrag schon einmal gekündigt. Danach ging es immer irgendwie weiter. „Aber ich konnte nie fest planen“, sagt Antonio Oliveira gegenüber dem SÜDKURIER.

Der Rollladen ist unten, die Speisekarte ist nicht ausgehängt und bald werden auch die Blumenkästen fehlen.
Der Rollladen ist unten, die Speisekarte ist nicht ausgehängt und bald werden auch die Blumenkästen fehlen. | Bild: Scherrer, Aurelia

„Das Tischtuch ist zerschnitten“

Im vergangenen Jahr habe es einen Wasserschaden im Eingangsbereich des Restaurants gegeben, berichtet Oliveira. Neben den Handwerkern sei auch der Hausbesitzer gekommen. „Er hat gesagt, wir sollten uns zusammensetzen wegen eines weiteren Vertrags. Herr Ruppaner war Mitte Dezember da und der Hausbesitzer hat über ihn gefragt, was ich zu renovieren bereit wäre“, erzählt Oliveira.

„Entweder eine feste Planung in die Zukunft oder es ist Schluss. Ich brauche schließlich eine Perspektive“, sagt er. Eine Perspektive habe er jedoch nicht mehr erahnen können. „Das Tischtuch ist zerschnitten“, stellt Oliveira fest.

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Karl-Bernhard Ruppaner bedauert das Ende des Costa. Er skizziert die jüngste Vergangenheit kurz wie folgt: „Gekündigt, gekämpft, gekündigt.“ Er kann Oliveira verstehen, denn „ein Pächter will einen langfristigen Vertrag“. Aber er kann auch den Hauseigentümer verstehen. „Mit einem großen Objekt mit Wohnen und Gastronomie ist man früher besser aneinander vorbeigekommen.“

Das Aus kommt nach 54 Jahren

Zum Jahresende hat Antonio Oliveira das spanische Traditionslokal, das sein Schwiegervater im Jahr 1970 eröffnet hat, für immer geschlossen. „Mir bricht das Herz, alles auszuräumen“, sagt er und fügt an: „Aus einem Traum ist ein Albtraum geworden.“

Und wie geht es für Antonio Oliveira weiter? „Jetzt bin ich arbeitslos. Das ist Mist“, so der selbstständige Gastronom. „Jetzt suche ich einen Job, egal was. Ich kann nicht ohne Arbeit bleiben.“ Auch ein kleines Lokal zu betreiben, könne er sich vorstellen. Das Problem sei aber, etwas Geeignetes und Bezahlbares zu finden.

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