Der Gemeinderat Konstanz hat eine Zielgröße von 50 Prozent Frauen im Aufsichtsrat und dem Kreis der Geschäftsleitung der Stadtwerke festgelegt. Es handelt sich dabei weder um eine bindende Quote noch gilt dieser Wert ab sofort. Die gleichberechtigte Besetzung soll aber „schnellstmöglich“ umgesetzt werden, die behandelte Vorlage wurde entsprechend ergänzt.

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Vorgesehen war ursprünglich, dass der Anteil der Frauen im 15-köpfigen Aufsichtsrat, der aus dem Oberbürgermeister, Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und Mitarbeitern der Stadtwerke besteht, bis Ende Juni 2022 auf ein Drittel steigt.

Stadträtin: Ein Drittel können kein Ziel sein

Unter anderem weil dies bereits der gerade gewählten Besetzung des Gremiums entspricht, machte sich Stadträtin Dorothee Jacobs-Krahnen (Freie Grüne Liste) stattdessen für eine 50-Prozent-Lösung stark – ohne dass dies zu einem fixen Datum erreicht sein müsse.

Die Konstanzer Stadträtin Dorothee Jacobs-Krahnen (Freie Grüne Liste).
Die Konstanzer Stadträtin Dorothee Jacobs-Krahnen (Freie Grüne Liste). | Bild: Rindt Claudia

Alles andere wäre, so erklärte sie in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien, kein Ziel. „Damit schreiben wir nur die aktuelle Situation fest“, sagte sie. Auch die Erweiterung auf den Geschäftsleitungskreis, der neben Geschäftsführer Norbert Reuter aus derzeit vier weiteren Mitarbeitern und einer Mitarbeiterin besteht, wurde durch Jacobs-Krahnens Vorstoß initiiert.

Der aktuelle Geschäftsleitungskreis der Stadtwerke Konstanz besteht aus Uwe Hillig, Michael Müller (stellv. Vorsitzender), ...
Der aktuelle Geschäftsleitungskreis der Stadtwerke Konstanz besteht aus Uwe Hillig, Michael Müller (stellv. Vorsitzender), Geschäftsführer Norbert Reuter, Kai Haber, Birgit Schleiblinger (von links). | Bild: Stadtwerke Konstanz

Drei Enthaltungen im Gemeinderat

Der Vorlage und den Ergänzungen, „schnellstmöglich“ auf eine tatsächlich gleichberechtigte Teilhabe von 50 Prozent sowohl im Aufsichtsrat wie im Kreis der Geschäftsleitung zu kommen, stimmte der Gemeinderat am Donnerstag bei drei Enthaltungen zu.

In Deutschland gibt es seit 2015 ein Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen, im Volksmund auch Frauenquote genannt. Weil die aktuelle Frist für deren Umsetzung bei den Stadtwerken Konstanz Ende Juli dieses Jahres ausläuft, kommt es nun zur fixierten Anpassung auf 33 Prozent. Bisher war vorgesehen, dass dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören (26,67 Prozent).