Bis zuletzt hat sich die Geschäftsleitung bemüht, einen Nachfolger für die Leitung des mittelständischen Unternehmens zu finden. Doch alles war vergebens. Der Betrieb wird zum Ende dieses Jahres eingestellt, teilte die Ernst Straub GmbH am Freitag via Pressemitteilung mit.
Corona verschlechterte die Situation
Das Konstanzer Unternehmen war 1830 gegründet worden. Der Baubeschlaggroßhandel ist spezialisiert auf Fensterbau, Werkzeuge sowie Sicherheitstechnik. Drei Jahre lang hatte sich Inhaberin Beatrice Ueltschi nach eigenen Angaben darum bemüht, die Firma an einen Nachfolger zu übergeben – ohne Erfolg. Die Corona-Pandemie habe die Perspektive noch weiter verschlechtert.
„Die Rezession hat auch bei anderen in der Branche zugeschlagen. In dieser Situation sind die Aussichten, dass jemand einen Betrieb übernimmt, gering“, erläutert Thomas Engelmann, Leiter des Bereichs Sicherheitstechnik bei Ernst Straub. Das Marktumfeld für den Großhandel im Baubereich sei auch ohne Corona schwierig gewesen. Viele junge Menschen scheuten eine solche Verantwortung.
Alle Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz
Alle Mitarbeiter erhielten bei der Betriebsversammlung am Donnerstag ihre Kündigung. „Die Kollegen haben betroffen reagiert“, berichtet Engelmann. Schließlich handele es sich um einen der ältesten Betriebe der Stadt, und viele Mitarbeiter seien dem Unternehmen seit vielen Jahren treu gewesen.
Dennoch sei sich die Geschäftsführung sicher, dass es den Angestellten nicht schwerfallen werde, eine neue Beschäftigung zu finden, betont Engelmann. „Eine Geschäftsaufgabe spricht sich in der Branche herum, und qualifizierte Kräfte sind rar“, sagt er. Er gehe davon aus, dass Straub-Konkurrenten sich melden werden, um Teile der Belegschaft zu übernehmen. Der Betrieb soll aufgeräumt übergeben werden.
Die Kunden könnten sich darauf verlassen, dass alle Aufträge bis 31. Dezember abgewickelt würden, heißt es in der Pressemitteilung.