Als vergangene Woche bekannt wurde, dass der Adventsmarkt im Stadtgarten vorzeitig beendet wird, wussten viele Standbetreiber im ersten Moment nicht weiter. Wohin mit den Waren? Besonders mit verderblichen Lebensmitteln? Doch kurz nach dem Schock wurde schon nach Lösungen gesucht – auch durch den Konstanzer Handel.
Das Schuhhaus Haug in der Hussenstraße hatte bereits vergangene Woche Standbetreibern angeboten, Fläche im Laden und im Schaufenster zur Verfügung zu stellen. Zurzeit stellt dort Simona Ciobanu ihre italienischen Backwaren aus. Kommende Woche sei sie auch persönlich im Schuhhaus anzutreffen. Zur Zeit habe sie noch einen Verkaufsstand im Rewe in Gottmadingen, erzählt sie dem SÜDKURIER am Telefon.
Schlemmerhütte steht nun in Petershausen
Die Schlemmerhütte der Familie Rappenecker steht nun vor dem Edeka Baur in der Reichenaustraße. Corina Rappenecker stand dort bereits im vergangenen Jahr, als der Weihnachtsmarkt schon im Vorfeld abgesagt wurde und Stände über die Stadt verteilt wurden.
Wie auch Simona Ciobanu steht sie vor dem Problem, dass man die viele Ware, die für den Adventsmarkt geplant war, nicht bis zum nächsten Jahr lagern kann und hofft, nun noch zumindest einen Teil verkaufen zu können.
Auch mit einem zweiten Stand, an dem Waffeln und Crêpes verkauft werden, ist die Familie Rappenecker am gleichen Platz anzutreffen wie im vergangenen Jahr: vor dem Karstadt, direkt vor dem Eingang am Blätzleplatz. Eine dritte Möglichkeit haben sie für ihren Stand mit Süßigkeiten vor dem Kilo-Markt in der Max-Stromeyer-Straße gefunden. Der Stand steht dort ab dem 2. Dezember.
Lauren Radimirsch ist an den kommenden drei Freitagen und Samstagen vor Weihnachten auf dem Fuchshof in Dingelsdorf. Dort stellt sie ihren Schmuck in der Weihnachtserdbeere des Hofes aus. Das Angebot des Fuchshofes sei ein Lichtblick gewesen, so Radimirsch. Das Geschäft „Phantasieschmuck“ in Meersburg geht wie jedes Jahr für die nächsten Monate in die Winterpause. Ohne die Möglichkeit auf dem Fuchshof wäre das „ein sehr deprimierender Winterschlaf geworden“, sagt sie.
Wie Stadt und MTK unterstützen wollen
Die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH, kurz MTK, bietet den betroffenen Händlern an, „ihre Produkte an der Oberen Laube 71 sowie in der Tourist-Info am Bahnhof zu verkaufen“, schreibt die Presseabteilung auf SÜDKURIER-Anfrage. Vier Standbetreiber hätten sich bereits gemeldet. Zusätzlich sei abgefragt worden, wer Standflächen anbieten könne. Edeka Baur stelle nun im Eingangsbereich des E-Centers in der Reichenaustraße zwei Flächen zum Verkauf zur Verfügung.
Die Stadt Konstanz hatte ebenfalls kundgetan, Standbetreiber bei Bedarf unterstützen zu wollen. Fünf Standbetreiber hätten dazu eine Anfrage an die Stadt gestellt, so Pressesprecher Walter Rügert. Für diese fünf habe man nun Möglichkeiten gefunden. Wo genau diese Stände dann stehen werden, sei noch nicht endgültig entschieden.