Die Beamten des Konstanzer Polizeipräsidiums haben Freitagnacht nicht nur mit der Aufnahme eines Unfalls zu tun gehabt. Auch ein uneinsichtiger Autofahrer, der die Absperrung am Unfallort missachtete, beschäftigte die Polizei.
Wie das Präsidium in einer Pressemitteilung schreibt, war ein 29-Jähriger um etwa 1.30 Uhr auf der L221-Westtangente in Richtung B33 unterwegs. Nach derzeitigem Ermittlungsstand fuhr der Mann in einer Rechtskurve geradeaus weiter und kam nach links von der Fahrbahn ab. Er prallte gegen mehrere kleine mobile Betonabsperrungen, drehte sich, geriet auf den unbefestigten Seitenstreifen und überschlug sich. Auf dem Radweg neben der Straße kam das Auto zum Stehen.
Der 29-Jährige konnte sich selbst aus dem BMW befreien. Bei dem Unfall hatte er sich aber Verletzungen zugezogen, die später behandelt werden mussten. Bevor der Mann vom Rettungsdienst zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde, führten die hinzugerufenen Polizisten einen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab einen Wert von einem Promille, weshalb eine ärztliche Blutentnahme angeordnet wurde. Den Führerschein beschlagnahmten die Polizisten.
Das nicht mehr fahrbereite Auto, an dem ein Sachschaden von über 10.000 Euro entstand, musste abgeschleppt werden. Aufgrund der Unfallaufnahme und Aufräumarbeiten in diesem Bereich musste die Westtangente für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Dieser Umstand passte einem anderen Autofahrer jedoch gar nicht, wie die Polizei Konstanz in einer weiteren Pressemitteilung bekannt gibt.
Absperrung missachtet, weil „seine Arbeit wichtig sei“
Obwohl ein Streifenwagen – mit eingeschaltetem Blaulicht und Warnblinkern – die Fahrbahn blockierte, versuchte ein 68-jähriger Autofahrer, die L221 zu befahren. Er ignorierte die Sperrung und versuchte, seinen Peugeot an dem Polizeiauto vorbei zu manövrieren. „Erst auf Ansprache über das Megafon hielt der Autofahrer an. Er echauffierte sich über die Sperrung, seine Arbeit sei schließlich wichtig und er würde immer diesen Weg nehmen“, so die Polizei.
Die Beamten führten mit dem uneinsichtigen Autofahrer vor Ort erst einmal ein „verkehrserzieherisches Gespräch“. Dabei bemerkten die Polizisten zudem, dass der Mann hinterm Steuer nicht angeschnallt war. Er wird nun auch wegen nicht angelegtem Sicherheitsgurt angezeigt.