Erst zog der Rettungshubschrauber Christoph 45 seine Kreise über dem Seerhein. Jetzt fliegt ein Polizeihubschrauber die Fläche ab. Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und DLRG sind auf dem Seerhein unterwegs und suchen eine möglicherweise vermisste Person. Was ist geschehen?

Eine Zeugin habe am Dienstag, 28. Mai, gegen 12.36 Uhr einen Notruf abgesetzt und gemeldet, sie habe einen Arm am Geländer der Fahrradbrücke gesehen. Plötzlich sei er verschwunden gewesen, einfach weg, wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Einsatz auf SÜDKURIER-Anfrage berichtet.

Boote der Polizei und Feuerwehr sowie die DLRG sind an der Suche auf dem Seerhein beteiligt.  Über dem Wasser kreist ein ...
Boote der Polizei und Feuerwehr sowie die DLRG sind an der Suche auf dem Seerhein beteiligt. Über dem Wasser kreist ein Polizeihubschrauber, während Schaulustige sich auf der Fahrradbrücke versammelt haben. Im Herosé-Park ist ein Bereich mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Dort stehen Einsatzfahrzeuge der DLRG sowie medizinische Hilfe bereit. | Bild: Hanser, Oliver

Sofort beginnt der große Sucheinsatz, sowohl auf dem Wasser, als auch an Land und in der Luft. DLRG, Feuerwehr und Wasserschutzpolizei fahren suchend über den Seerhein. Auch ein Sonar ist im Einsatz, wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Einsatz berichtet.

Über den Einsatzkräften zieht mittlerweile auch der Polizeihubschrauber seine Kreise. Die Suche wird auch an Land fortgeführt. Polizei ist vor Ort, ein Rettungswagen steht am Herosé-Park, der teilweise abgesperrt ist, sicherheitshalber schon parat. Noch haben die Einsatzkräfte niemanden gefunden. Sie suchen fieberhaft.

Erst flog der Rettungshubschrauber Christoph 45 Uhr kreisend über dem Seerhein, jetzt wurde er von einem Polizeihubschrauber abgelöst.
Erst flog der Rettungshubschrauber Christoph 45 Uhr kreisend über dem Seerhein, jetzt wurde er von einem Polizeihubschrauber abgelöst. | Bild: Hanser, Oliver

Suche wird gegen 15 Uhr beendet

„Wir haben mit Booten gesucht, Sonargeräte eingesetzt und die Rettungstaucher haben mehrere Durchgänge hinter sich und auch den Boden des Seerheins abgesucht“, sagt Feuerwehr-Kommandant Bernd Roth gegenüber dem SÜDKURIER über den Großeinsatz.

Es ist kurz nach 15 Uhr, als Bernd Roth feststellt: „Wir stellen jetzt die Suche ein.“ Leicht geht ihm dieser Satz nicht über die Lippen. „Es bleibt die Unsicherheit“, sagt Bernd Roth und fügt an: „Man geht dann doch mit einem schlechten Bauchgefühl.“ Mehr machen könnten die Einsatzkräfte nicht mehr. Sie sind seit über zwei Stunden im Einsatz, so Roth.

Boote der Polizei und Feuerwehr sowie die DLRG sind an der Suche auf dem Seerhein beteiligt.  Über dem Wasser kreist ein ...
Boote der Polizei und Feuerwehr sowie die DLRG sind an der Suche auf dem Seerhein beteiligt. Über dem Wasser kreist ein Polizeihubschrauber, während Schaulustige sich auf der Fahrradbrücke versammelt haben. Im Herosé-Park ist ein Bereich mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Dort stehen Einsatzfahrzeuge der DLRG sowie medizinische Hilfe bereit. | Bild: Hanser, Oliver

Es bleibt die Ungewissheit

Er spricht nicht weiter. Er erläutert auch nicht, warum nach mehr als zwei Stunden die Suche aufgegeben wird. Sein Schweigen spricht Bände: Die Chance, dass nach dieser Zeitspanne ein Ertrinkender lebend gerettet wird, besteht einfach nicht.

„Es wäre schöner, wenn wir Gewissheit hätten“, sagt Bernd Roth offen. Die gibt es in diesem Fall leider nicht. Nur die eine Gewissheit: Alle Einsatzkräfte haben ihr Bestmögliches getan.