Er ist wieder da! Der Junge mit Down-Syndrom aus der Konstanzer Regenbogen-Schule, der am Freitagmittag, 8. März, verschwunden war, konnte gefunden werden. Das meldete die Polizei kurz nach Mitternacht. Schulleiter Markus Treutler fiel ein großer Stein vom Herzen. „Ganz herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, Mitbürgerinnen und Mitbürger und die Polizei Konstanz für die Unterstützung“, schrieb er im Namen der Familie und der Schulgemeinschaft.

Wie Harald Klaiber vom Führungs- und Lagezentrum des Konstanzer Polizeipräsidiums am Samstagmorgen, 9. März, bestätigte, wurde der 15-Jährige am Abend zuvor am Flughafen Zürich gefunden. Die dortige Polizei hatte den deutschen Kollegen gemeldet, dass der Jugendliche bei ihnen und wohlauf sei.
Damit bestätigte sich, was die Konstanzer Polizei vermutet hatte: Denn laut Polizeisprecherin Katrin Rosenthal war er zuletzt gegen 15 Uhr am Bahnhof Konstanz gesehen worden. Die Polizei befürchtete, dass er mit dem Zug weggefahren war.

Der Junge mit Down-Syndrom fehlte seit 12.30 Uhr. Er war nicht wie üblich an der Schule in der Leipziger Straße in einen Schulbus gestiegen, sondern verließ die Schule unbemerkt in unbekannte Richtung. In einer stundenlangen Suchaktion mit Polizeihubschrauber, zusätzlich alarmierten Einsatzkräften und Rettungshunden wurde nach dem 15-Jährigen gesucht.
Erster Hubschraubereinsatz am Nachmittag
Um 14.24 Uhr startete in Stuttgart erstmals eine Maschine der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg, die wenig später über Fürstenberg, Wollmatingen, Industrie- und Berchengebiet kreiste. Zwei Stunden später – um 16.20 Uhr – landete sie wieder in Stuttgart, ohne dass die Besatzung einen Erfolg vermelden konnte.
Am frühen Abend wurde sie laut Führungs- und Lagezentrum erneut angefordert, um in der Dunkelheit ein weiteres Mal nach dem 15-Jährigen Ausschau zu halten. Möglich sei das mit Suchscheinwerfern und moderner Wärmebildtechnologie. Diesmal war Start in der Landeshauptstadt um 18.47 Uhr. Der Hubschrauber überflog sowohl die Altstadt als auch Petershausen und umrundete langsam die Reichenau. Anschließend überquerte er den Konstanzer Trichter und Litzelstetten und kehrte erneut an seinen Heimatstandort zurück.
Rettungshunde suchen ebenfalls mit
Die Rettungshunde von den Maltesern und vom DLRG mit ihren Begleitern suchten am Nachmittag zunächst den Weg von der Schule im Stadtteil Fürstenberg zum Bahnhof Reichenau ab und liefen dann weiter in Richtung Insel Reichenau. Dort wohnt der Junge.
Im späteren Tagesverlauf waren sie unter anderem auf Klein Venedig im Einsatz. Bei den Maltesern war die Deutsche Schäferhündin Myra mit dabei – das ist jener Hund, der im Frühsommer 2023 einen zuckerkranken Senior in einem Gebüsch an der Lutherkirche aufgespürt hatte.
Auch das Krisenteam der Schule war den gesamten Nachmittag und Abend aktiv, laut Treutler gingen immer wieder Hinweise ein, die geprüft wurden. Bis endlich die heiß ersehnte gute Nachricht kam – und Konstanz aufatmen konnte.