Stundenlang ein Hubschrauber in der Luft, viele Blaulicht- und noch mehr Zivilfahrzeuge sowie etliche Fragen und Sorgen von Konstanzerinnen und Konstanzern: Ein riesiger Polizeieinsatz hat die Stadt am Abend des Donnerstags, 12. September, in Atem gehalten.
Die Polizei fahndete in Konstanz und Kreuzlingen nach einem jungen Mann, den sie für gefährlich hielt. Der Mann sei mutmaßlich bewaffnet, hieß es in einer ersten Stellungnahme. Der Einsatz zog sich bis spät in die Nacht hin.
Update: Am frühen Freitagmorgen gab die Polizei Entwarnung und neue Informationen heraus. Lesen Sie hier, was über den Einsatz bekannt ist – und was nicht.
Mit Informationen hielt sich die Polizei vorerst sehr bedeckt. Der Mann sei nach einer Auseinandersetzung in einem Hotel geflüchtet, worauf die Beamten mit einem Großaufgebot im Bereich Reichenaustraße, Schänzlebrücke und Innenstadt gesucht hätten.
Der 19-Jährige sei der Polizei bekannt, bestätigte eine Sprecherin später. Sie konnte aber keine genaueren Angaben dazu machen, wann und warum die Polizei schon einmal mit ihm zu tun hatte. Auf SÜDKURIER-Nachfrage sagte sie weiter, bei der mutmaßlichen Waffe handle es sich um eine Schusswaffe. Zunächst sei der 19-Jährige mit einem E-Roller geflüchtet, hieß es in einer Pressemitteilung vom Abend.

Die Suche zog sich über Stunden hin. Ein Video, das auf sozialen Plattformen geteilt wurde, sollte angeblich eine Festnahme beim Bürgerbüro zeigen. Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann erklärte, die Polizei habe die Aufnahmen geprüft, sie stammten nicht vom betreffenden Abend. Auch Gerüchte über eine erfolgte Festnahme wies sie kurz nach 22 Uhr zurück. Es seien weiterhin alle verfügbaren Kräfte im Einsatz.

Die Polizei schätzte die Lage als ernst ein. Sonst hätte man nicht auch einen Hubschrauber hinzugezogen, sagte Sprecherin Deggelmann. Auch Kräfte aus der Schweiz waren im Einsatz, an den Grenzübergängen waren schwer bewaffnete Beamte zu sehen. Gerüchte, nach denen die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen angewiesen worden sei, die Häuser nicht zu verlassen, seien nicht zutreffend.