20.30 Uhr: So lief das Wochenende – das Wichtigste in Kürze

Zehntausende sollten es sein – aber zu den Corona-Demonstrationen am Wochenende sind weniger Menschen als erwartet nach Konstanz geströmt.
Insgesamt waren für das Wochenende fast 30 Versammlungen angemeldet worden, einige fielen jedoch aus. Das Wichtigste haben wir hier zusammengefasst:

  • Viele Veranstaltungen blieben hinter den erwarteten Teilnehmerzahlen zurück. Die geplante Menschenkette um den Bodensee wies vielerorts Lücken auf. Zu der Aktion am Samstag hatten die Veranstalter bis zu 130.000 Menschen erwartet, laut Polizei nahmen entlang der Strecke 10.000 bis 11.000 Menschen teil.
  • Während sich am Samstag ein breites überparteiliches Bündnis in Konstanz den „Querdenkern“ entgegenstellte, waren am Sonntag jenseits der Antifa kaum Gegendemonstrationen zu verzeichnen
  • Die Polizei zog am Sonntagabend ein positives Fazit für die beiden Demonstrationstage, sie sprach von keinen größeren Vorkommnissen. Ein Problem sei die vielfache Unterschreitung des Mindestabstands gewesen.

19.45 Uhr: „Querdenker“-Gründer Michael Ballweg auf der Bühne

Kurz nach halb acht tritt der „Querdenker“-Gründer Michael Ballweg auf der Bühne in Klein Venedig auf. Die Menschenmenge ist inzwischen wieder deutlich zurückgegangen. Unter anderem negiert er erneut die Corona-Maßnahmen. „Es gibt keine Pandemie“, sagt er unter dem Jubel vieler Zuschauer. Ballweg kündigt weitere Demonstration bis Jahresende an, unter anderem in Leipzig.

19.15 Uhr: „Querdenker“ protestieren noch immer, Ballweg tritt gleich auf

Der Querdenker-Gründer Michael Ballweg ist bei der Demonstration auf dem Platz Klein Venedig eingetroffen. Die lückenhafte Menschenkette vom Samstag wertete er gegenüber dem SÜDKURIER als Erfolg.

Interview mit Michael Ballweg Video: Moll, Mirjam

Um 19.30 Uhr will er nach eigenen Angaben auf die Bühne treten. Vor ihm spricht der Daniel Claudio Siber, der nach „Querdenker“-Auftritten zuletzt von den Grünen aus der Flensburger Stadtratsfraktion geworfen wurde.

17.30 Uhr: Die Polizeibilanz für den Sonntag in Konstanz

Auch für den Sonntag zieht die Polizei bisher ein positives Fazit, sie spricht von keinen größeren Vorkommnissen. Einzig der Vorfall mit Antifa-Demonstranten gegen 15 Uhr, der auch hier im Ticker abgebildet wurde, wird als Störung aufgeführt. Die Polizei bestätigt, dabei auch Reizgas eingesetzt zu haben. Ein weiteres Problem sei die vielfache Unterschreitung des Mindestabstands in der recht engen Hafenstraße gewesen.

Nach Polizeiangaben protestierten am Vormittag 500 „Querdenker“ auf Klein Venedig, für den Nachmittag zählt die Polizei 1000 Teilnehmer. Morgens haben nach Polizeiangaben rund 50 Personen bei einer Gegenveranstaltung teilgenommen, der Antifa-Demozug am Nachmittag wird auf 400 Teilnehmer geschätzt.

Insgesamt bleibt damit auch der Sonntag weit unter der zuvor geschätzten Teilnehmerzahl von über 10.000 Menschen.

17.15 Uhr: Veranstalter streut Gerüchte, Polizei dementiert

Die Organisatoren rufen dazu auf, dass ein Teil der einzelnen Gruppen zum Stadtgarten zu ziehen. Die Polizei habe mitgeteilt, dass sie mit der Situation überfordert sei. Die Demonstration sei nicht mehr zu kontrollieren mit den verfügbaren Polizeikräften. Die Polizei weist dies auf Nachfrage zurück. Polizeisprecher Uwe Vincon bezeichnet die Angabe des Querdenker-Anwalts Markus Haintz als „Fakenews“. Die Aussage sei möglicherweise dazu gedacht, die Polizeiarbeit durcheinander zu bringen.

17.00 Uhr: Viel los auf Klein Venedig

Am Nachmittag sind deutlich mehr Menschen auf Klein Venedig als am Vormittag. Auch auf der angrenzende Wiese stehen nun Zuhörer. Das Bühnenprogramm ist stärker auf Musik ausgerichtet. Der Festivalcharakter zieht die Menschen an, scheint es.

16.50 Uhr: Und die Gegenproteste in Konstanz?

Jenseits der Antifa waren am Sonntag kaum Gegendemonstrationen gegen die „Querdenker“ zu verzeichnen. Angekündigte Veranstaltungen fanden teils gar nicht oder nur sehr schwach besucht statt.

16.25 Uhr: Wirbel um Video mit vermeintlicher Polizeigewalt in Konstanz

In den sozialen Medien kursiert derzeit ein Video, das ungerechtfertigte Polizeigewalt zeigen soll. Tatsächlich ist dort zu sehen, wie ein Polizist einen Antifa-Demonstrationsteilnehmer unsanft aus der Menge holt und zu Boden bringt. Dazu gibt es aber eine Vorgeschichte, informiert Polizeisprecher Uwe Vincon. Der in Gewahrsam genommene Mann habe zuvor bereits mehrfach Polizeipferde irritiert und versucht, sie aufzuscheuchen. Als er dies nach mehreren Ermahnungen wiederholte, habe man ihn aus der Menge genommen. Maßnahmen gegen andere Demoteilnehmer habe es nicht gegeben, was auch das Video bestätigt.

16.10 Uhr: Antifa-Zug ist aufgelöst

Nach rund einer Stunde scheint sich die Situation zwischen Polizei und Antifa zu entspannen. Der Demonstranten-Zug teilt sich in zwei Gruppen von je rund 50 Menschen auf, die Richtung Bodanplatz oder Marktstätte ziehen. Die Polizei begleitet die Auflösung.

15.45 Uhr: Platzverweise für „Querdenker“-Kritiker in Salem

Bild 1: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Hilser, Stefan

Zweiköpfige Gegendemonstration bei der „Querdenker“-Kundgebung in Salem: Petra und Johannes Hluchnik aus Daisendorf bei Meersburg hielten Plakate in die Höhe, auf denen stand: „Kein Platz für Nazis“ und „Nie wieder / Kein Forum der AfD“. Sie wurden umringt und von Teilnehmern der „Querdenken“-Kundgebung angegangen. Es gebe keine Unterwanderung von rechts, und es seien auf ihren Kundgebungen auch nie rechtsextrem eingestellte Personen gesehen worden. Gregor Baiker, der die Kundgebung in Salem angemeldet hatte, machte von seinem Hausrecht Gebrauch und verwies das Paar aus Daisendorf des Platzes. Johannes Hluchnik kommentierte die Reaktionen mit den Worten: „Getroffene Hunde bellen.“

Einen ausführlichen Bericht über die Kundgebung lesen Sie hier.

15.30 Uhr: Polizei begleitet Antifa Richtung Konzil

Noch immer ist die Situation am Konstanzer Hafen eher angespannt. Eskortiert von der Polizei wird die Antifa-Demo nun Richtung Konzil geleitet, direkt an „Querdenkern“ vorbei.

15 Uhr: Weiteres Video des Handgemenges, Situation beruhigt sich

Antifa versus Polizei Video: Küster, Sebastian

Nun beruhigt sich die Situation laut den SÜDKURIER-Reportern vor Ort aber wieder. Die Antifa ist eingekesselt, die „Querdenker“ ziehen weiter.

14.50 Uhr: Konfrontation zwischen Antifa und Polizei

Nachdem es erst zu kuriosen Szenen kommt, als sich „Querdenker“ und Antifa gegenseitig „Nazis raus!“ entgegenbrüllen, wird die Situation zunehmend angespannt. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Antifa.

Situation am Hafen Video: Eva Marie Stegmann

14.25 Uhr: Verwirrung um „Querdenker“-Spaziergang

Laufen die „Querdenker“ nun zur Kirche in Petershausen oder nicht? Das scheint derzeit keiner so genau zu wissen. Ordner versuchen, die Masse aufzuhalten, die aber weiterhin unbeirrt weg von Klein Venedig läuft – um dann doch wieder umzudrehen. Die Polizei Konstanz twittert: „Der Demonstrationszug wurde vom Veranstalter abgesagt. Freie Fahrt auf der Mainaustraße in Richtung Rheinbrücke.“

Bild 2: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Timm Lechler

14 Uhr: Erster Teil der „Querdenker“-Demo beendet

Der erste Teil der „Querdenker“-Demonstration an der Kunstgrenze ist beendet. Garry Mayr rief zum Marsch auf, der anders als angekündigt an der Maria-Hilf-Kirche starten soll. Im Lauf des Vormittags hatte sich der Platz zunehmend gefüllt. Um 16 Uhr soll die Demonstration fortgesetzt werden. Michael Ballweg soll nach Informationen von Redner und Unternehmer Daniel Langhans erst am Abend eintreffen, eine genaue Uhrzeit sei nicht bekannt. Der aus dem Fernsehen bekannte Jürgen Fliege kommt demnach heute nicht wie angekündigt. Organisator Gerry Mayr kündigte zudem ein Feuerwerk um 21.35 Uhr an.

12.50 Uhr: Kann man auch mal machen...

Auch Besuch aus dem Star-Wars-Universum tummelt sich derzeit in Konstanz. Seine genaue Mission ist noch unbekannt.

Mit dem Laserschwert unterwegs Video: Eva Marie Stegmann

Währendessen steht David Tchakoura von der Stabstelle Konstanz international am Hafen. Er ist mit der Truppe vom Dialogmobil Frieda des Regionalen Demokratiezentrums. Ihr Ziel: Reden mit den Querdenkern. „Ich habe eine Botschaft“, so Tchakoura, „Bitte grenzt euch von rechts ab. Denn Konstanz ist eine bunte, weltoffene Stadt!“

Wie läuft es bisher? Der Andrang am Dialogmobil ist riesig, es hat sich eine Schlange gebildet. „Wir führen viele Gespräche. Was mich aber erschreckt ist , dass das Aggressionspotenzial teils hoch ist“, sagt Angelika Vogt vom Demokratiezentrum, „das macht den Dialog etwas schwierig.“

Bild 3: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Eva Marie Stegmann

12.45 Uhr: Friedlicher Auftakt in Salem

Auch in Salem läuft die Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen seit knapp einer Stunde. Der Auftakt auf dem gut gefüllten Platz in Salem-Mimmenhausen verläuft friedlich. Der Veranstalter spricht von rund 600 Teilnehmern.

Tanz auf Kundgebung in Salem Video: Hilser, Stefan

12.15 Uhr: Der Bodanplatz füllt sich und ist gut bewacht

Bild 4: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Küster, Sebastian

Der Bodanplatz hat sich inzwischen gefüllt. Hier demonstriert die Antifa seit 9 Uhr, inzwischen sind rund 200 Menschen hier. Die Polizei beobachtet das Geschehen mit einem Großaufgebot, bisher ist aber alles ruhig.

Bei den „Querdenkern“ behauptetderweil Gerry Mayr, es seien bei der Menschenkette am Samstag 60.000 Menschen um den Bodensee zusammen gekommen. Laut Polizei waren es nur 11.000, die sich rund um den See versammelt haben.

11.50 Uhr: Konstanzer auf der Gegendemo mit klarer Botschaft

Bild 5: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Timm Lechler

Konrad Eckstein, Marco Hilber und Oliver Lenk (von links) sind vorne bei der Gegendemonstration dabei. Ihre Botschaft ist klar: Nachdenken statt Querdenken, so steht es auf ihren Masken. Die drei Konstanzer wollen zeigen, dass es mehr Menschen gibt die so denken wie sie. Die Querdenker seien deutlich in der Minderheit.

11.45 Uhr: Einhellige Meinungen bei „Podiumsdiskussion“ in Konstanz

Bild 6: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Moll, Mirjam

Bei der „Querdenker“-Demonstration ist eine „Podiumsdiskussion“ im Gange. Der Platz hat sich mittlerweile gefüllt, zwischenzeitlich mussten zusätzliche Ordner organisiert werden. Die meisten Menschen tragen keine Masken, viele halten wenig oder keinen Abstand. Auf der Bühne: Unternehmensberater Daniel Langhans aus Ulm, ein Arzt, ein Schweizer Unternehmer und ein Internist aus der Schweiz sowie Tobias Schmidt vom Bundesverband Impfschäden. Einhelliger Tenor bisher: Die Maßnahmen sind überzogen, wichtige Studien würden ignoriert und von der Gefahr der neuen Impfstoffe wird gewarnt.

11.25 Uhr: Auch in Salem ist eine Kundgebung geplant

Ab 11.55 Uhr soll heute auch in Salem gegen die Corona-Maßnahmen protestiert werden. Dabei steht Julian Aicher auf der Bühne, der Neffe von Hans und Sophie Scholl. Er nutzt die Verwandschaft zu den Widerstandskämpfern gegen das Nazi-Regime, um seine Thesen zu verbreiten. SÜDKURIER-Redakteur Stefan Hilser hat das kritisch beleuchtet, seinen Text lesen Sie hier. Auch der Historiker Oswald Burger hat sich zu diesem Engagement geäußert, mehr dazu hier.

11.10 Uhr: Zwischenstand von den Gegendemos von Eva Marie Stegmann

Ein Zwischenstand Video: Timm Lechler

10.50 Uhr: Bei den „Querdenkern“ wird viel geredet

Der Organisator der Konstanzer „Querdenker“ Gerry Mayr spricht von einer friedlichen Demonstration. Er kündigte eine Podiumsdiskussion auf der Bühne an. Wann der Querdenker Michael Ballweg auftritt, ist noch offen. Nach dem Berliner Pastor Christian Stockmann und dem Ulmer Unternehmensberater Daniel Langhans treten eher unbekannte Redner auf, darunter eine Lehramtsstudentin.

10.35 Uhr: Keine Anzeichen für Ausschreitungen

Bild 7: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Küster, Sebastian

Die Antifa demonstriert seit 9 Uhr auf dem Konstanzer Bodanplatz. Noch sind rund 20 Personen mit schwenkenden Fahnen und lauter Musik vor Ort. Wie ein Ordner dem SÜDKURIER mitteilte, werden um 12 Uhr weitere 200 Anhänger erwartet. Manchmal sprechen sich Links- und Rechtsextremisten vor Kundgebungen ab, wann und wo kämpferische Auseinandersetzungen stattfinden. Das sei laut dem Ordner, der namentlich nicht erwähnt werden will, an diesem Wochenende nicht der Fall. Das deckt sich mit den Aussagen der Polizei. Auch sie hat keine Hinweise darauf, dass gewalttätige Ausschreitungen geplant sind. Laut Polizeisprecher Uwe Vincon sei man dennoch auf alles vorbereitet.

10.20 Uhr: Wenig los beim Gegenprotest

Bild 8: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Eva Marie Stegmann

Wo ist der Gegenprotest? Vereinzelte Grüppchen suchen rund um das Konstanzer Sea Life die Demo, die eigentlich um 10 Uhr hätte starten sollen. Wie der 19-jährige Elias aus Konstanz. Er trägt ein Schild mit sich, das sich an „Rechte, Idioten und rechte Idioten“ richtet. Schnell hat sich eine Traube an Menschen um ihn gebildet. „Du hast halt ein indoktriniertes Weltbild“, sagt einer. „Haben Sie sich mal angeschaut, wie viel Coronatote wir hatten?“, fragt Elias.

10.10 Uhr: Berliner Pastor zieht auf Konstanzer „Querdenker“-Bühne Sklavereivergleich

Der Berliner Pastor Christian Stockmann hält auf der Bühne der „Querdenker“ eine Art Gottesdienst. Er spricht auf der Bühne von einem „bösen Regime“, das eine Knechtschaft verhängt. „Wir werden uns nicht beugen und weiter in Freiheit leben“, sagt er. Er habe selbst ein Attest gegen Mundschutz. Der Pastor vergleicht die frühere Sklaverei in Amerika mit der aktuellen Lage und den Infektionsschutzmaßnahmen in Deutschland. Ein Anwalt auf der Bühne ermahnt, die Abstände einzuhalten, weil nach und nach mehr Menschen auf den Platz kommen.

9.55 Uhr: Auch die Konstanzer Antifa ist präsent

Mit einem kleinen Stand sorgt eine Handvoll Antifa-Angehöriger für Gegenprotest auf dem Bodanplatz.

Bild 9: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Moll, Mirjam

9.50 Uhr: Die Polizei steht in Konstanz bereit

Proteste und Gegenproteste werden auch heute wieder von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. An der Konstanzer Bodanstraße stehen mehrere Polizeiautos. Für sie bleibt zu hoffen, dass der Sonntag wie der gestrige Tag abläuft: Friedlich und ohne besondere Vorkommnisse.

Bild 10: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Moll, Mirjam

9.20 Uhr: Langsam wird es voller

Es füllt sich langsam vor der „Querdenker“-Bühne auf Klein-Venedig. Etwa 400 Menschen sind gekommen, um bei der Protestkundgebung am Sonntag dabei zu sein. Gerry Mayr begrüßte sie, die eigentliche Veranstaltung hat aber noch nicht begonnen. Vor der Bühne gab es Ärger: Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes forderte alle auf, ihre Fahrzeuge, es sei denn sie seien für die Logistik relevant, vom Veranstaltungsgelände zu entfernen. Dem wurde noch nicht Folge geleistet – manche ganz besondere Autos fahren dann aber doch davon, wie im Video zu sehen.

'Friedensmobil' fährt ab Video: Timm Lechler

8.50 Uhr: Die ersten Demonstranten kommen an

Um 9 Uhr beginnt das offizielle Programm der Querdenker. SÜDKURIER-Reporterin Eva Marie Stegmann berichtet von ihren Eindrücken und dem ersten kleinen Streit.

Erste Eindrücke vom Sonntag Video: Timm Lechler

8 Uhr: Zweiter Tag mit Demonstrationen in Konstanz

Konstanz erwartet den zweiten Tag mit Demonstrationen. Auch am heutigen Sonntag will die Initiative „Querdenken“ in der Stadt am Bodensee gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen. Die Demonstration soll um 9 Uhr beginnen. Laut Stadt wurden 4500 Teilnehmer für die Kundgebung in der Nähe des Bodenseeufers angemeldet. Erneut soll es auch Gegendemonstrationen geben. Die SÜDKURIR-Reporter berichten in diesem Newsticker aus Konstanz und halten Sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag

19.14 Uhr: Das Wichtigste in Kürze

Tausende Menschen haben am Samstag in Konstanz und rund um den Bodensee für und gegen die Corona-Politik demonstriert

  • Viele Veranstaltungen bleiben hinter den erwarteten Teilnehmerzahlen zurück
  • „Querdenker“ mobilisieren laut Polizei etwa 11.000 Menschen rund um den See
  • Geplante Menschenkette um den Bodensee weist an vielen Orten große Lücken auf
  • Polizei zieht positive Bilanz: Demonstrationen bleiben friedlich, keine besonderen Vorkommnisse
  • Sehen Sie hier auch eine Zusammenfassung des Tages in Bildern

18.55 Uhr: Veranstaltung im Bereich Klein Venedig löst sich auf

Gerry Mayr hat seine „“Querdenker““ für heute verabschiedet. Zu den Klängen von „Amazing Grace“ verlassen sie in der anbrechenden Dämmerung in Konstanz den Platz.

18.30 Uhr: Noch immer laufen Kundgebungen in Konstanz

Kundgebung im Stadtgarten Video: Marcel Jud

Mehr als zehn Stunden ist es nun her, dass mit den ersten Treffen die „“Querdenker““-Proteste losgingen. Noch immer sind Corona-Demonstranten in der Stadt – und zwar aufgeteilt. Neben der Kundgebung in Klein-Venedig läuft auch noch eine Veranstaltung im Stadtgarten mit einigen hundert Zuschauern.

17.30 Uhr: Polizeibilanz für den Bodenseekreis

Das Polizeipräsidium Ravensburg berichtet am frühen Abend von einem Demonstrationstag ohne besondere Vorkommnisse im Bodenseekreis. Bei allen Versammlungen am Samstag seien Abstandsregeln weitestgehend eingehalten worden. Die Polizei habe nur in Einzelfällen auf die Corona-Regeln hinweisen müssen.

17.20 Uhr: So sah der Tag der Demonstrationen am Bodensee von oben aus

Um die Ausmaße des Protests und der Menschenkette abschätzen zu können, waren für den SÜDKURIER auch Luftbildfotograf Achim Mende und Pilot Gerhard Plessing im Einsatz. Sie bestätigen: Eine ununterbrochene Menschenkette gab es nicht. Spektakuläre Luftaufnahmen haben sie trotzdem geschossen. Sie finden sie hier:

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17.10 Uhr: Wenig los auf Klein Venedig

Bei der Abschlusskundgebung der „Querdenker“ ist der Andrang noch überschaubar.

Eindrücke von Klein Venedig Video: Marcel Jud

17 Uhr: Auch Antifa-Demonstration bleibt friedlich

Mitglieder der Antifa aus Deutschland und der Schweiz demonstrierten heute um 16 Uhr gegen „Querdenker“ auf dem Bodanplatz in Konstanz. Auf der Kundgebung gab es keine Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden. Rechtsextremisten, die die Demonstranten hätten stören können, waren bis 17 Uhr nicht vor Ort. Am Sonntag sind weitere Kundgebungen in Konstanz geplant.

Demonstration der Antifa am Bodenplatz. Rund 100 Teilnehmer sind gekommen, um Position zu beziehen.
Demonstration der Antifa am Bodenplatz. Rund 100 Teilnehmer sind gekommen, um Position zu beziehen. | Bild: Küster, Sebastian

16.45 Uhr: Antisemitismusbeauftragter spricht in Konstanz

Bei einer Veranstaltung der Israelitischen Kultusgemeinde e.V. und der Synagogengemeinde Konstanz sprechen am Nachmittag der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt, der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh sowie der Beauftragte der Landesregierung gegen Antisemitismus Michael Blume.

Bild 12: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

Blume sagte: „Jüdinnen und Juden fühlen sich willkommen in Deutschland, weil sie wissen, dass die Mehrheit der Konstanzer demokratisch gesinnt ist.“ Dies habe der heutige Tag wieder gezeigt.

Uli Burchardt erinnerte in seiner Rede daran, dass jeder das Recht habe, seine Meinung kundzutun, auch gegen die Corona-Maßnahmen. „Wir anderen haben aber auch ein Recht, das Recht geschützt zu werden vor der Pandemie. Wir wollen hier friedliche Demonstrationen und sichere, bei denen Hygienemaßnahmen eingehalten werden“, betonte Burchardt und schloss seine Rede deutlich: „Hier ist Konstanz und Konstanz ist weltoffen, Konstanz ist frei und ist bunt. Lasst uns darauf aufpassen, dass das so bleibt!“

16.40 Uhr: Gerry Mayr, Initiator der Menschenkette, zieht Bilanz

Gerry Mayr zieht Bilanz Video: Schuler, Andreas

16.10 Uhr: Kein Weltrekord – Mehrere Löcher in der Menschenkette

Bild 13: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Felix Hauser

Am Ortseingang von Ludwigshafen von Sipplingen kommend klaffte eine große Lücke in der Menschenkette, wie dieses Bild von 15.15 Uhr zeigt. Ein Ordner erzählte dem SÜDKURIER, dass es im Bereich Überlingen zu wenig Anmeldungen gegeben hätte und der angestrebte Weltrekord von Initiator Gerry Mayr somit gescheitert ist.

Das Polizeipräsidium Ravensburg spricht auf SÜDKURIER-Anfrage von 5000 bis 5500 Menschen, die sich auf den mehr als 50 Kilometer langen Uferbereich zwischen Sipplingen und Kressbronn verteilten. Immer wieder habe es im Uferverlauf deswegen größere Lücken gegeben, so die Polizei. Zu besonderen Vorkommnissen sei es nicht gekommen.

Auch in Konstanz hat die Polizei die Zahlen noch einmal aktualisiert: Es existierte ein Kette von 1000 bis 1200 Personen von Klein-Venedig bis zur Seestraße in Richtung Hörnle. Dann war die Kette unterbrochen, erst bei der Mainau sammelten sich nochmals 500 bis 1000 Personen.

In den größeren Orten kam es aber zumindest zu einigen Abschnitten mit geschlossenen Ketten, hier ein Bild aus Überlingen:

Bild 14: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Lena Reiner

Mittlerweile haben sich die Ketten überall wie geplant aufgelöst.

15.30 Uhr: Polizei Konstanz zieht erste Zwischenbilanz

Das Polizeipräsidium Konstanz hat am Nachmittag eine erste Bilanz zu den Demonstrationen am Samstag gezogen. Demnach sei der Tag bis in den frühen Nachmittag sehr ruhig verlaufen. Es sei zu keinen bemerkenswerten Vorkommnissen gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung. Lediglich in einer Gaststätte habe es einen Vorfall gegeben: Zwei Menschen, die das Lokal ohne Maske betreten hatten, mussten des Hauses verwiesen werden.

Gegen eine andere Person sei vorübergehend bei einer Kundgebung ein Platzverweis ausgesprochen worden. Nach einer Überprüfung des Mannes wurde dieser Platzverweis laut Polizei jedoch wieder aufgehoben.

Die Demonstrationen in Konstanz sind laut dem Zwischenbericht der Polizei kleiner ausgefallen als angekündigt. Nur vereinzelt hätten sich kleinere Gruppen in Konstanz gesammelt. Einige Kundgebungen, die für den Vormittag angemeldet worden waren, hätten sogar gar nicht stattgefunden.

So sei etwa eine für 10 Uhr angemeldete Demonstration mit 5000 Teilnehmern im Bereich Klein Venedig und Stadtgarten ausgefallen. Bei einer Fahrradkundgebung gegen die sogenannten „Querdenker“ seien nur rund 25 Radfahrer mitgefahren. Bei der Menschenkette der „Querdenker“ beteiligten sich laut Polizeischätzung rund 1000 Menschen im Bereich Konstanz.

15.20 Uhr: Gegendemo läuft direkt an Menschenkette vorbei

Direkte Konfrontation, aber friedlich: Der Zug der Gegendemonstration läuft derzeit direkt an der Menschenkette vorbei.

Demonstranten passieren Menschenkette Video: Marcel Jud

15.10 Uhr: Konstanzer Gegendemo läuft ebenfalls

Bild 15: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Schuler, Andreas

Neben der Menschenkette läuft in Konstanz auch die Gegendemonstration weiter. Ein prominenter Teilnehmer: Der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Er sagt dem SÜDKURIER: „Freiheit gibt es nicht ohne Verantwortung für die anderen“

Bild 16: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Schuler, Andreas

15 Uhr: Menschenkette schließt sich

Bild 17: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

Die Menschenkette soll nun eigentlich um weite Teile des Bodensees reichen. Ob das gelungen ist, ist im Moment noch nicht zu beantworten. In der Konstanzer Innenstadt, also am promintesten Ort der Kette, ist der Kettenschluss geglückt. Eine halbe Stunde sollen die Menschen nun so stehen bleiben. Auch in Lindau und Hagnau ist die Kette zumindest teilweise geschlossen, berichten SÜDKURIER-Mitarbeiter vor Ort.

14.55 Uhr: Kette soll sich gleich stehen

Auch in Immenstaad laufen die letzten Vorbereitungen für die Kette. Kerstin Mathes kommt aus Markdorf, trägt eine gelbe Signaljacke und einen Aufkleber, den alle Teilnehmer hier tragen, und freut sich über die rege Teilnahme in Immenstaad: „Es sind bestimmt schon 300 bis 350 Teilnehmer in unserem Abschnitt.“ Dabei seien viele der Menschen von außerhalb, obwohl sie in der Nachbarschaft rege die Veranstaltung beworben hätten. Noch ist allerdings von der Menschenkette selbst auch hier wenig zu sehen.

14.35 Uhr: Auch in Lindau kommen die Menschen an

Menschen sammeln sich in Lindau Video: Claudia Wörner

In Lindau trudeln die Demonstranten ein und suchen sich entlang des Bodenseeufers einen Platz. In einer zwanzig Minuten soll die Menschenkette geschlossen werden. Die Stimmung ist entspannt, nur vereinzelt ist Polizei zu sehen.

14.20 Uhr: Ordner spricht von Menschenketten-Lücke bei Überlingen

Bild 18: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Felix Hauser

Ein Ordner der Menschenkette berichtet in Bodman-Ludwigshafen, dass rund 90 Prozent der Anmeldungen am Bahnhof Ludwigshafen vergeben seien. Der Ordner aus Villingen-Schwenningen berichtet im Gespräch mit dem SÜDKURIER aber auch, dass der angepeilte Weltrekord von Gerry Mayr nicht mehr möglich sei, da es im Bereich Überlingen eine große Lücke gebe. Am gegenüberliegenden Ufer in Bodman seien 70 Prozent der Plätze vergeben.

14.10 Uhr: Es füllt sich in Konstanz

Der Beginn der Menschenkette Video: Marcel Jud

Im Konstanzer Stadtgarten wird es minütlich voller. Mehrere hundert Menschen warten hier darauf, den Anfang der Menschenkette zu bilden. Gleichzeitig setzen sich Gegendemonstranten in Bewegung.

Bild 19: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Schuler, Andreas

14 Uhr: Die Menschenketten-Organisation in Friedrichshafen

Bild 20: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Lena Reiner

Barbara Bauer trägt eine leuchtend gelbe Ordnerweste und kann Fragen von Teilnehmern nicht oder nur teilweise beantworten. „Ich bin ortsfremd“, erklärt sie entschuldigend. Der angekündigte Infostand existiere nicht und überhaupt fühle sie sich etwas allein gelassen mit der Organisation. Bereits um 8 Uhr in der Früh war die Bonnerin am Sammelpunkt, eigentlich die kommunizierte Uhrzeit für den Beginn der Organisation.

Mit ihr waren aber nur etwa rund zehn Personen pünktlich da: „Wir haben dann erst einmal weitere Ordner rekrutiert, da haben sich immerhin einige freiwillig gemeldet.“ Der Rest sei deutlich später eingetrudelt, auch jetzt um kurz vor 14 Uhr kommen noch Menschen nach. Insgesamt acht Ordner und viele weitere Teilnehmende haben sie in Richtung Strandbad weitergeschickt: „Wir hoffen, dass sich die Kette dann von dort aufbaut.“

13.50 Uhr: Mann in Steinzeit-Dress spricht vor rund 200 Menschen

Kundgebung im Stadtgarten Video: Schuler

In gewöhnungsbedürftigem Outfit präsentiert Robert Franz seine Thesen im Konstanzer Stadtgarten – hier sind nun wieder Corona-Skeptiker präsent. Franz vertreibt Nahrungsergänzungsmittel und preist deren angebliche Heilwirkung gegen Corona. Rund 200 Menschen schauen und hören zu.

13.40 Uhr: In Lindau sammeln sich Teilnehmer für die Menschenkette

Die Situation in Lindau Video: Claudia Wörner

Die Menschenkette wird nicht nur in Konstanz vorbereitet, sondern auch an anderen Orten am Bodensee. Am Sammelpunkt in der Lindauer Wackerstrasse ist es um 14.30 Uhr ruhig. Ordner werden eingeteilt. „Ihr müsst leider Mundschutz tragen“, werden die von den Organisatoren informiert. Lindau sollte eigentlich einer der Schwerpunkte des Protests am Bodensee werden, hier ist unter anderem ein „Gandhi-Truck“ als Bühne aufgebaut.

13.20 Uhr: Was passiert, wenn Vorschriften missachtet werden?

Bei sogenannten beweglichen Demonstrationszügen und überall da, wo der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann, muss in Konstanz heute und morgen Maske über Mund und Nasse gezogen werden. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss zahlen.

Polizeisprecher Uwe Vincon sagt dem SÜDKURIER: „Das zu überwachen, wird sicherlich für uns an diesem Wochenende eine der größten Herausforderungen sein.“ Sollten sich ganze Menschengruppen weigern, Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sei es beinahe unmöglich, jeden Einzelnen zur Kasse zu bitten. „Wir tun aber unser Möglichstes“, so Vincon. Eine Demonstration wegen einzelner fehlender Masken komplett auflösen? Das kommt für den Polizeisprecher in aller Regel jedoch nicht infrage. „Die Versammlungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut und wiegt meistens höher. Da muss man immer abwägen“, so Vincon. Anders sähe es aus, wenn die ganze Gruppe keine Maske trage.

12.35 Uhr: Konstanzer Studenten protestieren gegen „Querdenker“

Bild 21: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Schuler, Andreas

Die drei Konstanzer Studenten (von links) Moritz Bizar, Matthias Kapp und Jonathan Scholz sind trotz des strömenden Regens seit neun Uhr in der Innenstadt unterwegs. „Wir wollen zeigen, dass wir mehr sind“, sagt Jonathan Scholz. „Wir setzen uns für ein offenes und solidarisches Konstanz und gegen Rassismus ein.“ Matthias Kapp nickt zustimmend: „Es ist sehr wichtig, Gesicht zu zeigen und den Corona-Leugnern und Querdenken entgegen zu treten. Dieser Populismus ist nicht zu dulden.“

Moritz Bizar fordert die Menschen auf, „nicht den Hetzern des Feld zu überlassen, sondern der Wissenschaft zu vertrauen.“ Die drei 24-Jährigen verfolgten die Kundgebung an der Konzertmuschel im Stadtgarten. Soziologie-Professor Thomas Hinz von der Uni Konstanz hielt eine Rede und forderte die Gesellschaft auf, gegen Ausgrenzung einzutreten.

12.10 Uhr: Rund 100 Gegendemonstranten im Stadtgarten

Die Gegendemo im Stadtgarten Video: Marcel Jud

Im Konstanzer Stadtgarten läuft derzeit eine Kundgebung gegen die „Querdenker“. Die SÜDKURIER-Reporter Andreas Schuler und Marcel Jud berichten im Video. Weiterhin ist die Lage ruhig.

11.20 Uhr: Bundespolizei zufrieden, Polizeieinsatz war Fehlalarm

Bei der Bundespolizei läuft alles wie gewohnt. „Wir sind im Einsatz. Aber alles läuft bei uns bisher nach Plan“, sagt eine Pressesprecherin im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Man kontrolliere derzeit nicht überall mehr oder intensiver bei der Einreise nach Deutschland. Sollte sich die Lage ändern, passe man auch die Kontrollen an der Grenze dementsprechend an. Auch der Polizeieinsatz vor wenigen Minuten in der Innenstadt war unabhängig von den Demos und hat sich zudem als Fehlalarm herausgestellt: Am Einkaufszentrum Lago war fälschlicherweise eine Alarmanlage ausgelöst worden.

11.10 Uhr: Auf dem Konstanzer Döbele stehen „Friedensfahrzeuge“

Bild 22: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

Auf dem Konstanzer Döbeleplatz parken farbig bemalte und mit Botschaften voll geschriebene Busse. Auch ein „Friedensfahrzeug“ hat hier geparkt. Auf den ersten Blick ähnelt es einem Polizeiauto.

Bild 23: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

11 Uhr: So sieht es derzeit in der Konstanzer Innenstadt aus

Viel Polizei hinter dem Konzil Video: Schuler, Andreas

SÜDKURIER-Reporter Andreas Schuler ist in der Konstanzer Innenstadt unterwegs und schildert im Video seine Eindrücke. Tenor: Viel Polizei, wenige Demonstranten.

10.45 Uhr: Konstanzer Polizei meldet bisher keine Vorkommnisse

Die Anreise der ersten Demo-Teilnehmer gestern Abend und heute Morgen verlief ruhig. Polizeisprecher Uwe Vincon berichtet auf SÜDKURIER-Anfrage noch von keinerlei Vorkommnissen. Seit heute Morgen kontrolliert die Polizei an verschiedenen Stellen in und nahe Konstanz. Gesucht wird dabei auch nach Flaggen, die gesetzlich verboten (etwa Hakenkreuze) oder durch eine Verordnung der Stadt untersagt worden sind, wie etwa Reichskriegsflaggen. Auch hier habe es bisher aber keine Auffälligkeiten gegeben, sagt Vincon.

10.15 Uhr: Zäune an Konstanzer Grenzübergängen „reine Vorsichtsmaßnahme“

Bild 24: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

An verschiedenen Grenzübergängen in Konstanz sind Zäune aufgebaut worden. Der Konstanzer Polizeisprecher Uwe Vincon betont aber, dass Grenzschließungen nur eine Option sind, wenn die Lage eskalieren sollte. Um dann schnell handeln zu können, sind die Gitter bereits vorbereitet worden. Allerdings gibt es an den Übergängen verstärkte Grenzkontrollen in beide Richtungen. Dadurch kommt es auch immer wieder zu kleineren Rückstaus.

10 Uhr: Noch nichts los in der Konstanzer Seestraße

10 Uhr in der Seestraße Video: Schuler, Andreas

An der Seestraße soll bald eine Fahrrad-Demo losgehen. Bei widrigem Wetter ist dort aber noch gähnende Leere, berichtet SÜDKURIER-Reporter Andreas Schuler.

9:30 Uhr: Weitere Menschenketten-Teilnehmer kommen in Konstanz an

Querdenker fahren vor Video: Marcel Jud

Während einige Menschenketten-Teilnehmer mit Bussen aus dem Bundesgebiet anreisen wollen, fahren hier „Querdenker“ im entsprechend bemalten Wohnmobil vor. Noch ist es in der Stadt aber sehr ruhig.

9:10 Uhr: Corona-Maßnahmen? Damit habe die Menschenkette nichts zu tun, sagt eine Teilnehmerin

Bild 25: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

Britta Kasokat hat vorhin die Konstanzer Gruppe begrüßt. Kasokat ist Tanzlehrerin und aus Norddeutschland an den Bodensee gereist, um bei der Menschenkette dabei zu sein, wie sie sagt: „Ich bin hier, weil ich muss. Es ist wichtig, dass wir in diesen Zeiten für den Frieden zusammenstehen.“ Für sie habe die Kette nichts mit den Corona-Maßnahmen zu tun, betont Kasokat.

8.30 Uhr: Erste Teilnehmer treffen an Konstanzer Sammelplatz ein

Bild 26: Querdenker in Konstanz: So liefen die Demos und Gegenproteste
Bild: Marcel Jud

Im Konstanzer Stadtgarten ist ein Sammelplatz für die Menschenkette eingerichtet, an dem sich ab 8 Uhr die Teilnehmer einfinden sollten. Bisher sind um die 25 Personen angekommen, mehrheitlich Ordner. Eine Rednerin informiert über die Kette, weist auf die Abstandsregeln und die Maskenpflicht für Ordner während der Demo hin. Nicht alle der Anwesenden wollen sich auf Nachfrage fotografieren lassen. Ein Kamerateam, das filmen wollte, wurde von den Teilnehmern abgewiesen.

7.55 Uhr: Das erwartet Konstanz an diesem Wochenende

Allein in der Stadt Konstanz sind für heute und morgen zahlreiche Demonstrationen angekündigt. Insgesamt sind nach Polizeiangaben für das Wochenende 29 Versammlungen und Demonstrationen angemeldet, davon 17 für Samstag und 12 für Sonntag. Was findet statt? Und wo? Hier finden Sie einen Überblick über alle angemeldeten Demos – sortiert nach Ort, Tag und Uhrzeit.

6 Uhr: Wie groß werden die Demos?

Die entscheidende Frage, die sich in den kommenden Stunden und Tagen stellen wird: Kommt es am Bodensee zu Szenen wie bei den Corona-Demos im September in Berlin oder treffen nur kleinere Gruppen von „Querdenkern“ am Südzipfel Deutschlands ein? Selbst die Polizei möchte das offiziell nicht einschätzen. Man geht aber davon aus, dass an beiden Tagen mehr als 10.000 Menschen allein in Konstanz demonstrieren werden.

Die größte Sorge: Rechtsextreme könnten sich an den Demos beteiligen und für Ausschreitungen sorgen. Anzeichen dafür sind öffentlich nicht jedoch bekannt, auch die „Querdenker“ haben im Vorfeld versucht, sich von Rechts abzugrenzen. Bei der Menschenkette rufen sie zum Verzicht auf politische Symbole auf. Reichskriegsflaggen, Kaiserreichsflaggen und Zeichen, die einen deutlichen Bezug zur Zeit oder zu den Verbrechen des Nationalsozialismus herstellen, hat die Stadt Konstanz auf den Demos verboten.

Samstag, 3. Oktober, 5.30 Uhr: Das steht dem Bodensee-Raum bevor

Um 8 Uhr ist es soweit – mit der ersten Versammlung der Menschenketten-Teilnehmer rund um den Bodensee beginnt bald die erste offizielle Veranstaltung des Demowochenendes. Beendet sein wird der Protest-Marathon nach aktueller Planung erst 38 Stunden später, am Sonntag um 22 Uhr endet in Konstanz die letzte „Querdenker“-Veranstaltung. Dutzende Veranstaltungen sind bis dahin geplant, der Großteil in Konstanz. Einen Überblick über die genauen Pläne in Konstanz finden Sie hier.

Die geplante Menschenkette soll heute vom österreichischen Ufer über Lindau, Überlingen, Bodman-Ludwigshafen bis Konstanz führen. Bis es soweit ist, wird es aber noch etwas dauern: Der Plan der Organisatoren sieht vor, dass sich die Teilnehmer ab 14 Uhr aufstellen, sodass ab 15 Uhr die Kette für eine halbe Stunde geschlossen werden kann.

SÜDKURIER-Mitarbeiter werden live von den Ereignissen im Kreis Lindau, Bodenseekreis und im Kreis Konstanz berichten. Die Veranstalter gingen Mitte der Woche von mindestens 15.000 Teilnehmern aus – doch Konstanzer haben bereits angekündigt, den Versuch sprengen zu wollen.