Ein Mann geht durch die Konstanzer Altstadt und will sich kurz erfrischen. Doch auf der Marktstätte findet er dazu keine Möglichkeit. Stand hier nicht einmal einer dieser Wasserspender, an denen man an heißen Tagen trinken kann? Der Leser schreibt dem SÜDKURIER und fragt sich, was aus der Trinkgelegenheit geworden ist.

Der Trinkbrunnen ist tatsächlich kürzlich entfernt worden, wie Anja Fuchs, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, auf SÜDKURIER-Anfrage mitteilt. Er sei abgebaut worden, weil am Sparkassengebäude eine Baustelle eingerichtet wurde. Während des Ausbaus habe man festgestellt, dass der Brunnen in keinem guten Zustand gewesen sei. Die Marktstätte soll als zentraler Platz in Konstanz mittelfristig aber wieder einen neuen Trinkbrunnen bekommen. Im Moment prüften das Hochbauamt, die Technischen Betriebe (TBK) und die Stadtwerke Konstanz die Möglichkeiten.

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Jenseits der Marktstätte muss niemand verdursten, auch, wenn das Kleingeld fehlt, in einem gastronomischen Betrieb ein Mineralwasser zu bestellen. Nur kommen nicht alle Trinkgelegenheiten in moderner Form daher, sondern viele als Brunnen, wie es sich für eine mittelalterliche Stadt eben gehört.

Hier gibt es Trinkwasser

Trinkwasser gibt es zum Beispiel an diesen Stellen: an der Dreifaltigkeitskirche in der Rosgartenstraße, am Eisernen Brunnen in der Brüelstraße, am Sealife in der Hafenstraße, am Metzgerle-Brunnen am Bodanplatz, am Steuer-Brunnen in der Zollernstraße und am Theaterbrunnen in der Konzilstraße. Dies ist lediglich ein Überblick über die Brunnen in der Innenstadt und im Paradies. Allerdings bietet nicht jeder Brunnen immer eine Garantie auf Wasser. So ist etwa der Theaterbrunnen am Werkstatt-Theater außer Betrieb.

Sigrun Stefanie Plank füllt sich ihre Trinkflasche am Karl-Steuer-Brunnen in der Zollernstraße auf. Er ist gut frequentiert von Touristen und einheimischen Familien. „Ich finde diese Möglichkeit, das Wasser aufzufüllen, sehr angenehm“, sagt die Schweizerin, die am Zuger See lebt. In Deutschland sei dies aber nicht so verbreitet wie in ihrer Heimat. In Konstanz sei ihr als Trinkstelle nur der Steuer-Brunnen bekannt, aus ihrer Sicht gibt es hier zu wenige öffentliche Trinkwasserstellen.

„Wasser wo kunt us em Zinke, isch us em See, ma kas au drinke“ – Hier wird der Konstanzer Bürger über das Trinkwasser informiert – und ...
„Wasser wo kunt us em Zinke, isch us em See, ma kas au drinke“ – Hier wird der Konstanzer Bürger über das Trinkwasser informiert – und kann gleichzeitig alemannisch üben. | Bild: Wagner, Claudia

Kleine Schritte zu einer an die Erderwärmung besser angepassten Stadt will Konstanz in nächster Zeit aber unternehmen: In Bahnhofsnähe sollen zwei Wasserspender montiert werden, so Anja Fuchs, einer davon noch in diesem Jahr. Und auch auf dem Spielplatz in Stadelhofen soll Anfang 2025 eine weitere Trinkgelegenheit aufgebaut werden, heißt es.