Im Konstanzer Gemeinderat mehren sich die Sorgen, dass die Stadt an ihre finanziellen Grenzen kommt. Jüngstes Beispiel sind die Ausgaben für die Sanierung der Marienschlucht. Für das interkommunale Projekt ist unter anderem eine Investition von gut 3,3 Millionen Euro für eine neue Steganlage entlang der Schlucht inklusive einer Schutzhütte vorgesehen. Für Gisela Kusche von der Freien Grünen Liste (FGL) ist das angesichts der prekären Konstanzer Haushaltslage nicht vertretbar.

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Andere Stadträte wie etwa Holger Reile von der Linken Liste Konstanz (LLK) wollen an dem Vorhaben festhalten – und doch verspürt auch er beispielsweise wegen der Kosten von 20.000 Euro für ein Ranger-Konzept leichte Bauchschmerzen. Ähnlich argumentierte Alfred Reichle. Der SPD-Stadtrat sprach von extrem hohen Folge- und Unterhaltungskosten.

Fachausschuss stimmt für Konstanzer Beitrag

Am Ende einer ausgiebigen Diskussion stimmten die Ratsmitglieder des zuständigen Fachausschusses aber doch für den Konstanzer Beitrag zu der seit Jahren laufenden Sanierung des Ausflugsziels. Man verspricht sich von einer wiederhergestellten Begehbarkeit der Schlucht nicht nur Effekte für den Tourismus, die Schlucht diene zudem der Bevölkerung aus den angrenzenden Gemeinden als Ausflugsziel mit Naherholungswert. Ein Aussteigen aus dem Projekt ist für den Konstanzer Gemeinderat nicht zuletzt wegen der Finanzierungsgrundlage kaum vorstellbar. So sind die Zuschüsse an das interkommunale Vorgehen gebunden und würden im Fall eines Ausstiegs verfallen.

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Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn möchte allerdings nicht ausschließen, dass mittelfristig durch die Begehbarkeit der Marienschlucht Geld in die öffentlichen Kassen zurückfließt. Er rechnet mit einer Besucherzahl wie vor der Schließung der Schlucht, und bei 150.000 bis 200.000 Wanderern ließen sich durchaus Einnahmen generieren. Er denkt dabei beispielsweise an den Verkauf von Wanderkarten oder einer App. Ziel müsse es sein, die Ausgaben auf Dauer zu reduzieren.