Hunde, Fußgänger, andere Radler und Autos oder auch ein leichtsinniges Fahrmanöver — Risiken gibt es für Radfahrer im Konstanzer Stadtverkehr genug. Mitte Februar hat es an einem Tag gleich drei aus den Sätteln geholt, darunter ein Dreijähriger, der von einem Auto erfasst wurde. Die Fahrerin hatte eine rote Ampel überfahren.

In diesem Fall ging die Sache glimpflich aus, der Junge hat sich glücklicherweise nur leicht verletzt. Der Zusammenstoß zwischen dem Auto und dem kleinen Radler ereignete sich am Bodenseeforum. In diesem Bereich kommt es aber relativ selten zu Kollisionen, wie ein Blick in den Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes zeigt.

Darin sind alle Unfälle hinterlegt, in die Radfahrer verwickelt waren. Die Daten liegen für die Jahre 2016 bis 2022 vor. Das vergangene Jahr, als ein 34-jähriger Radler die geschlossene Schranke am Petershauser Bahnhof missachtet und vom Zug erfasst worden war, ist noch nicht enthalten.

Durch die vorliegenden Daten aus sieben Jahren zeigt die Karte mit den Unfallorten sehr deutlich, an welchen Stellen in Konstanz Radler öfter verunfallen.

 

Helme retten Leben

Als Schwerverletzter gilt, wer unmittelbar nach dem Unfall stationär in ein Krankenhaus muss. Das ist glücklicherweise in den wenigsten Fällen nötig. Meistens geht die Sache halbwegs gut aus. Bei vier Unfällen allerdings sind Radfahrer in Konstanz zu Tode gekommen.

Von den vier Radfahrern, die im Straßenverkehr starben, sind drei im Jahr 2022 verunglückt. In keinen dieser tödlichen Unfälle war ein Auto oder ein anderes motorisiertes Fahrzeug verwickelt. Sie alle haben eine Gemeinsamkeit: Keiner von den Verstorbenen trug einen Helm.

Dabei hätte dieser Schutz die Wahrscheinlichkeit, den Unfall zu überleben, stark erhöhen können. Denn die Chance, einen Fahrradsturz völlig ohne Hirnverletzung zu überstehen, ist mit einem Helm um 50 Prozent höher.

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Nicht immer sind die Autos schuld

Wie wichtig dieser Schutz ist, zeigt sich beim Blick auf die Beteiligten der Unfälle. Bei 474 Unfällen war neben dem Radfahrer ein Auto oder ein sonstiges motorisiertes Gefährt involviert. Bei 790 sind die Radfahrer gestürzt oder mit anderen Radfahrern oder Fußgängern kollidiert. Laut den hier analysierten Daten ist Letzteres gefährlicher.

Fast jeder fünfte Unfall ohne Beteiligung eines Autos endete in Konstanz mit Schwerverletzten. Ist ein Auto verwickelt, musste nur in jedem achten Fall ein Mensch nach dem Unfall ins Krankenhaus.

Klicken Sie sich selbst durch

In der folgenden Karte können Sie die Stadt nach Gefahrenstellen für Radfahrer durchsuchen. Machen Sie sich selbst ein Bild. Sie können hier nach der Schwere des Unfalls filtern und erfahren auch durch den Klick auf den Punkt, ob bei dem Unfall ein Kraftfahrzeug beteiligt war oder nicht.