In den sozialen Netzwerken war in den vergangenen Wochen mehrmals zu lesen, dass in Konstanz falsche Vodafone-Mitarbeiter ihr Unwesen treiben. Diese versuchen wohl immer wieder, in Wohnungen eingelassen zu werden.

„Der Polizei sind solche Fälle bekannt, immer wieder wird einem Polizeirevier ein falscher Mitarbeiter von Vodafone, der Telekom oder von den Stadtwerken gemeldet“, gibt Tatjana Deggelmann, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage hin an. „Die Polizei versucht, dem nachzugehen, oft können die ‚falschen Mitarbeiter‘ jedoch nicht mehr angetroffen werden.“ Es sei darüber hinaus auch bereits vorgekommen, dass rechtmäßige Mitarbeiter der jeweiligen Unternehmen vor Ort waren.

Betrüger an der Haustür

Das Phänomen fällt unter den Begriff „Betrüger an der Haustür“ und wird laut Angaben der Polizei in der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht gesondert, sondern mit anderen Betrugsdelikten erfasst. Davon gibt es jede Menge, die alle nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren, so beispielsweise der bekannte Enkeltrick, der „falsche Polizeibeamte“, der Schockanruf oder auch der „falsche Arzt“ – eine Masche, die wohl besonders wegen der Corona-Pandemie von Betrügern genutzt wird.

Alle Betrüger versuchen dabei Menschen, zumeist Senioren, Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen zu entlocken. Erst kürzlich hat es laut Polizeipräsidium Konstanz eine ganze Welle versuchten Telefonbetruges mit diesen Maschen gegeben.

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Von den falschen Telekommunikations-Mitarbeitern wurden in den vergangenen Monaten auch Verdachtsfälle in Tuttlingen und Hilzingen bekannt. In Hilzingen verlief eine Fahndung nach dem Mann erfolglos, so Polizeipressesprecherin Deggelmann. Es sei jedoch in beiden Fällen zu keinem Schaden gekommen.

Vodafone-Vertreter können sich stets ausweisen

Auch Vodafone selbst ist diese Thematik bekannt. So gibt der Konzern an, dass auch der Name „Vodafone“ von Betrügern manchmal missbraucht werde, um sich unter einem Vorwand Zugang zu Häusern oder Wohnungen zu verschaffen.

Wie man diese erkennt? „Autorisierte Vodafone-Vertreter können sich – im Gegensatz zu solchen Betrügern – stets als Vodafone-Vertreter ausweisen und machen dies auch sehr gerne“, gibt Volker Petendorf, Konzernsprecher von Vodafone an. „Wer – trotz Vodafone-Ausweis, Personalausweis und Visitenkarte – dennoch Zweifel an der Echtheit eines Vodafone-Vertreters hat, der kann eine speziell dafür eingerichtete Vodafone-Hotline (0800/6647402) anrufen.“ Ansonsten könne die Polizei informiert werden.

Tipps der Polizei: Das können Sie tun

Die Polizei rät, keine fremden Personen, die Sie nicht selbst bestellt haben oder die durch die Hausverwaltung angekündigt wurden, in die Wohnung zu lassen. Falls der Besucher zudringlich werden sollte, wehren Sie sich energisch und rufen Sie um Hilfe.

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Auch eine Vereinbarung mit Nachbarn, sich gegenseitig in solchen Fällen zu unterstützen, kann ratsam sein. Sie sollten sich außerdem niemals auffordern lassen, Bargeld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen zu übergeben. Im Zweifel sollte man Angehörige oder direkt die örtliche Polizeidienststelle informieren. Weitere Hinweise gibt es unter www.polizei-beratung.de.