Dorothea Sick benutzt regelmäßig die Fähre zwischen Konstanz und Meersburg. Dabei stand sie bisher vor einem Dilemma: Wollte sie Abstand zu anderen Passagieren halten, musste sie oft frieren. Denn die Konstanzerin sagt: „Die Fahrgäste drängten sich in einem kleinen Aufenthaltsbereich, während der größte Teil des Decks leer blieb. Wer den gebotenen Abstand halten wollte, musste bei eisiger Kälte ins Freie.“
Das Bistro, wo deutlich mehr Platz zur Verfügung stünde, war bisher geschlossen. Doch seit vergangenem Donnerstag ist das Geschichte: Die Bistros der Fährschiffe sind nun als Aufenthaltsräume geöffnet.
Noch am Mittwochvormittag hatte Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke, geschrieben, dass es nicht so einfach sei, die Bistros aller Fährschiffe als Aufenthaltsräume zu öffnen. Denn dafür müssten sie leer geräumt werden. Und das lohne sich nur dann, wenn die Bistros über einen längeren Zeitraum hinweg nicht genutzt werden dürfen.
Warum die Bistros nun doch als Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen
Am Donnerstag dann allerdings die Kehrtwende: Die Bistros stehen nun doch als Aufenthaltsräume zur Verfügung. Der Grund: Gastrobetriebe müssen auch im Dezember geschlossen bleiben. Das hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs am Mittwoch beschlossen.
Ob die Fähre auch in den kommenden Monaten mit einem reduzierten Fahrplan zwischen Meersburg und Konstanz verkehren wird, konnte Siebler noch nicht sagen. Von ihm heißt es nur: „Die Stadtwerke werden die Fahrpläne bei Bedarf der aktuellen Situation anpassen.“
Denn im November seien die Fahrgastzahlen deutlich gesunken: um rund 50 Prozent, an manchen Tagen sogar mehr, so Siebler. Weiter sagt er: „Wenn der Fahrplan nicht reduziert worden wäre, wären die Schiffe fast den ganzen Tag nicht annähernd ausgelastet und das Defizit würde noch höher steigen.“