Corona ist ein Milliardenspiel, im Krisenalltag aber kommt es im Zweifel auf zehn Euro an. Auf diesen Einzelbetrag beläuft sich eine Rabatt-Aktion des Konstanzer Treffpunkts, dem rund 150 Mitglieder angehören und der sich zu gut zwei Dritteln aus Händlern in der Innenstadt zusammensetzt. Der Verein übernimmt bei der auf den November begrenzten Aktion in Kooperation mit dem SÜDKURIER die Finanzierung für die Organisation, der Rabatt selbst wird von den teilnehmenden Geschäften gewährt. Es handelt sich dabei um die Blaupause einer Initiative, die bereits beim Lockdown im Frühjahr gut ankam.
Es geht ums Geld und die Umwelt
Und doch steckt mehr dahinter als nur die Ankurbelung des Geschäfts. Peter Kolb, Inhaber eines der ältesten Familienbetriebe im Konstanzer Handel, will die Aktion in einen größeren Kontext eingebettet wissen. „Wir haben hier in Konstanz gerade einen intensiven OB-Wahlkampf hinter uns, in dem viel über Ökologie und Umwelt geredet wurde“, sagt er, „und mit dem Rabatt wollen wir die Chancen des örtlichen Einkaufs verdeutlichen.“
Der 61-Jährige ist überzeugt, dass durch die neuerlichen Beschränkungen des öffentlichen Lebens der Online-Handel gewinnen wird, jedenfalls seien in den ersten Tagen des Novembers in Konstanz die Umsätze bereits um etwa 50 Prozent zurückgegangen. Die Öko-Bilanz des Online-Booms sieht Peter Kolb dabei kritisch, und er betont, dass er und seine Kollegen mit der Aktion – neben der wirtschaftlichen Unterstützung des örtlichen Handels – ein Zeichen im Zusammenhang mit der Diskussion um Klimaschutz und Ökologie setzen wollen. Als Beleg dafür weist der Geschäftsmann auf die Begrenzung der Rabatt-Aktion auf Konstanz hin. Bewusst werde auf eine Bewerbung beispielsweise in der Schweiz oder in Singen und Radolfzell verzichtet. Natürlich gehe es darum, das Einzelhandelsgeschäft in der Innenstadt anzukurbeln, so führt Peter Kolb aus, zugleich aber wolle man auf die soziale Funktion der Innenstadt hinweisen.