Es ist eines der größten anstehenden Bauvorhaben in Konstanz, und es ist auch eines, das kontrovers diskutiert wird: Passt der 50 Meter hohe Rundbau für das Asisi-Panorama bei der Schänzlebrücke noch in eine Zeit, in der Konstanz klimaneutral werden will?

Wie hoch sind die Emissionen, die vom Bau und Betrieb dieser Attraktion ausgehen werden? Diese Frage beschäftigt nicht nur Konstanzer in den Kommentarbereichen der sogenannten sozialen Medien, sondern auch die Bauherren und die Architekten – und das seit Projektbeginn, wie sie betonen.

Ein gebürtiger Konstanzer und weltbekannter Architekt mit Büro in Berlin setzt das Projekt um: Matthias Sauerbruch.
Ein gebürtiger Konstanzer und weltbekannter Architekt mit Büro in Berlin setzt das Projekt um: Matthias Sauerbruch. | Bild: Hanser, Oliver

Das Gebäude soll seine Energie selbst erzeugen

Beim Bau kommt, wie Architekt Matthias Sauerbruch ausführt, nur für das Fundament und das Erdgeschoss der als klimaschädlich kritisierte Beton zum Einsatz. Unter anderem der nasse Untergrund in unmittelbar des Seerheins mache dies erforderlich, ergänzte dazu Wolfgang Scheidtweiler für die Investoren.

Über dem Sockelgeschoss wird dann mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz gebaut, einschließlich der großen, stützenfreien Deckenkonstruktion über dem eigentlichen Panorama-Raum in über 30 Metern Höhe.

So sieht der Bau für das Asisi-Panorama von innen aus.
So sieht der Bau für das Asisi-Panorama von innen aus. | Bild: Hanser, Oliver

Im Betrieb soll das Gebäude seine benötigte Energie weitgehend selbst erzeugen können. Die tiefen Beton-Bohrpfähle sollen zugleich für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden, erklärte Scheidtweiler. Der Brauerei- und Hotelunternehmer betonte, auch Photovoltaik solle genutzt werden.

Allerdings stehe dem im Moment noch der bei einem Holzbau besonders kritische Brandschutz entgegen. Er sei sich aber sicher, dass am Gebäude oder auf dem Gelände auch Strom aus der Sonne erzeugt werden könne, „da geht die technische Entwicklung ja auch weiter“.

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Hunderttausende Besucher werden erwartet

Für die benutzte Fläche, die als Ausgleich für die Umweltfolgen des B33-Ausbaus ökologisch aufgewertet werden sollte und dazu mit Bäumen bepflanzt wurde, musste die Stadt eine Ausgleichs-Lösung finden. Dies war die Bedingung dafür, das Grundstück an der Bundesstraße für die neue Nutzung überhaupt freizubekommen, hieß es am Rande des Projektstarts.

Die erwarteten 200.000 Besucher pro Jahr – der Konstanzer Tourismusexperte und frühere Direktor des Inselhotels Benjamin Güller geht eher von 300.000 aus – sollen vorzugsweise öffentlich anreisen: Direkt neben dem Panorama entsteht der neue Fernbus-Bahnhof unter der Schänzlebrücke, gegenüber legt auch der Wasserbus ab, und die Bahnstation Fürstenberg ist in Gehdistanz, wie Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn betonte. Aber auch das künftige Parkhaus für Tagesbesucher ist nebenan, sodass man nicht mit Zusatz-Verkehr rechne.

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