„Mister Google“, begrüßt Jens-Uwe Götsch, Geschäftsführer der städtischen Wohnbaugesellschaft, Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Dieser weiß ganz genau, dass ihm Götsch damit ein Kompliment ausspricht. Viele Abende verbringt Langensteiner-Schönborn damit, das Geoinformations-System zu durchforsten.

„Darin sehe ich, welche Grundstücke im städtischen Besitz sind und wo es noch Grundstücke gibt, die zur Bebauung in Frage kämen“, berichtet der Baubürgermeister und fügt an: „Das ist wie eine Schatzsuche.“

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Immer auf der Suche nach Grundstücken

Diese „Schatzsuche“ ist Langensteiner-Schönborn wichtig. Denn im Rahmen des Handlungsprogramms Wohnen würden Innen- und Außenentwicklung parallel vorangetrieben, erklärt er. Die Schaffung neuer Quartiere sei zeitaufwendig, weshalb Wobak und Stadtverwaltung Konstanz immer Ausschau hielten nach rasch bebaubaren Flächen.

Zuweilen ist die Suche des Bürgermeisters von Erfolg gekrönt. „Manchmal funktioniert es, zum Beispiel am Pfeiferhölzle“, so Langensteiner-Schönborn, der seinen Stolz über sein aktuelles Lieblings-Bauprojekt keineswegs verheimlicht. Einen kostenlosen Parkplatz vorzuhalten, „können wir uns nicht leisten“, stellt Langensteiner-Schönborn mit Blick auf die Fläche im Pfeiferhölzle fest. Das mache keinen Sinn.

Pfeiferhölzle 14 bis 18
Pfeiferhölzle 14 bis 18 | Bild: Scherrer, Aurelia

An dieser Stelle drei Wohnhäuser zu bauen, hingegen schon, vor allem in dieser Lage mit Blick auf die Parkanlage des Konstanzer Hauptfriedhofs. 84 Wohnungen realisiert hier die Wobak, davon 59 im geförderten Segment. „Lage, Größenordnung, Preis – das stimmt alles und es geht ratzfatz“, sagt der Baubürgermeister.

Eckdaten zu den Wohnungsbauprojekten der Wobak

Größtes Blockheizkraftwerk in Konstanz

Langensteiner-Schönborn lobt die Wobak. Diese versuche, alles Erdenkliche möglich zu machen. Das Besondere am Bauprojekt Pfeiferhölzle sei die Realisierung eines Nahwärmenetzes in Kooperation mit den Stadtwerken Konstanz, die nicht nur die drei Neubauten, sondern auch die gerade fertiggestellten Wohnhäuser im Kuhmoosweg versorgten. „Es ist das größte Blockheizkraftwerk in Konstanz. Eine ganz neue Dimension“, so der Bürgermeister.

Kuhmoosweg 2 und 2a
Kuhmoosweg 2 und 2a | Bild: Scherrer, Aurelia

„Die Wohnungen im Kuhmoosweg sind schon bezogen“, stellt Jens-Uwe Götsch fest. Die Bebauung des städtischen Grundstücks habe rasch realisiert werden können. Im November wurde das Sieben-Millionen-Euro-Projekt fertiggestellt. Die Wohneinheiten waren sofort vermietet. Von den 24 Wohnungen zählen 15 zum geförderten Wohnungsbau, so Götsch.

Sonnenbühlstraße 22
Sonnenbühlstraße 22 | Bild: Scherrer, Aurelia

Derzeit sind sechs Bauprojekte in der Umsetzung: Gottfried-Keller-Straße, Wollmatinger Straße, Bärlappweg, Pfeiferhölzle, Sonnenbühlstraße und Jungerhalde. 260 Wohnungen werden hier insgesamt von der Wobak realisiert; mit den beiden gerade fertiggestellten Gebäuden im Kuhmoosweg summiert sich die Zahl der neuen Wohnungen auf 284 mit einem Gesamtbauvolumen in Höhe von 63 Millionen Euro.

Wollmatinger Straße 31
Wollmatinger Straße 31 | Bild: Scherrer, Aurelia

Sozialer Wohnungsbau ist ein wesentliches Thema, wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht. „Wir können Wohnungen zu niedrigeren Mieten anbieten, wenn wir dafür eine öffentliche Förderung erhalten“, so Wobak-Geschäftsführer Götsch.

Bärlappweg 8
Bärlappweg 8 | Bild: Scherrer, Aurelia

Dieser preiswerte Wohnraum käme aber längst nicht mehr nur der sogenannten Unterschicht zugute. Vielmehr sei dieses Segment „in der Mitte der Bevölkerung angekommen“. Der Grund: „Die Förderung ist in den letzten Jahren durch die Erhöhung der Einkommensgrenzen deutlich attraktiver geworden: Ein vierköpfiger Haushalt darf bis zu 69.000 Euro im Jahr verdienen“ und habe damit Anrecht auf eine geförderte Wohnung, erläutert Götsch.

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Der Neubau in der Sonnenbühlstraße bietet 63 Mikroappartements zur Anschluss-Unterbringung von Flüchtlingen. „Ein reiner Holzbau, auch die Dämmung erfolgt mit Holzfaser“, skizziert Götsch. „Hier erzielen wir sogar den KfW 40er-Standard“. Sollten Flüchtlinge die Wohnungen nicht mehr benötigen, sei es möglich, die Appartements für Studenten zu nutzen.

Sonnenbühlstraße 22
Sonnenbühlstraße 22 | Bild: Scherrer, Aurelia