Das Campus-Festival im Konstanzer Bodenseestadion bietet auch dieses Jahr wieder eine Auszeit vom Alltag. Damit alle ein unvergessliches Wochenende erleben können, braucht es vor allem eines: gute Musik und eine mitreißende Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen. Das Publikum ist bunt und divers und damit auch ihre Traditionen. Doch was gehört zu einem guten Festival dazu? Gibt es bestimmte Verhaltensregeln und wie sieht eine Festival-Etikette aus?

Awareness Team als erste Anlaufstelle

Damit alle unbeschwert feiern können, weisen die Veranstalter des Campus-Festivals auf grundlegende Verhaltensregeln hin. Diskriminierung, Sexismus und Grenzüberschreitungen haben hier keinen Platz und werden nicht geduldet. Um die Sicherheit vulnerabler Gruppen zu gewährleisten, gibt es sogenannte Awareness Teams, die im Notfall einschreiten und eine erste Anlaufstelle für Betroffene bieten. Dieses Konzept findet Festivalbesucherin Nina besonders gut: „Früher gab es sowas nicht. Heute weiß man direkt, an wen man sich wenden kann.“

Wie in jeder anderen Gemeinschaft ist es auch auf dem Campus-Festival entscheidend, auf die Bedürfnisse aller Besucher und Besucherinnen einzugehen. In diesem Zusammenhang spielt Barrierefreiheit eine zentrale Rolle. Für Rollstuhlfahrer ist ein barrierefreier Zugang besonders wichtig. Sie konnten die Konzerte nur von der Tribüne aus verfolgen – eingeengt zwischen drängelnden Menschen. „Durch die weite Distanz geht ein Stück der Erfahrung verloren“, so Niklas.

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Letztendlich dreht sich auf einem Festival alles um die Musik. Vor der Bühne tummeln sich besonders viele Menschen in der Menge, um ihre Lieblingskünstler zu sehen. Während des Konzerts ist es Anna wichtig, dass nicht die ganze Zeit mit dem Handy gefilmt wird: „Dann sehen alle weniger und keiner kann das Konzert so richtig genießen.“

Moshpits sind ein fester Bestandteil des Campus-Festivals

Doch nicht nur Handys haben das Geschehen im Publikum verändert. Sogenannte Moshpits sind von traditionellen Elementen aus der Punk- und Metallszene zu einem Massenphänomen geworden. Für einen Moshpit bilden die Teilnehmenden einen Kreis, bevor sie aufeinander zustürzen und hüpfend aufeinanderprallen. Was von außen wild und unkontrolliert aussehen kann, folgt bestimmten Regeln.

Keine Ellenbogen, Augenkontakt und wer zu Boden fällt, wird direkt von der Menge aufgerichtet. Es geht um ein kollektives Miteinander, bei dem – genau wie in allen anderen Bereichen eines Festivals – Respekt und gute Stimmung im Vordergrund stehen. Und gute Stimmung funktioniert nur, wenn sich alle sicher und wohlfühlen. Dass Moshpits mittlerweile Teil aller Musikrichtungen sind, findet Gustav gut: „Solange alle aufeinander aufpassen, macht moshen einfach immer Spaß.“

Gustav freut sich auf die Moshpits auf dem Campus-Festival. Video: Sarah Faust

Und genau das macht das Campus-Festival auch dieses Jahr wieder aus. Ob im Moshpit bei KIZ, zu Elektrosounds auf der magischen Walinkula Bühne, oder bei poppigen Akustikklängen zum Sonnenuntergang – ein respektvolles Miteinander ist und bleibt der beste Beat auf jedem Festival.