Georg Lange

Die Prävention ist wohl die beste Möglichkeit Wassergefahren zu bekämpfen. Mit diesen Worten machte Uwe Nehlsen, Vorsitzender der DLRG-Moos während der Feier zum50-jährigen Bestehen des Vereins im Strandbad Iznang deutlich. Vor 50 Jahren wurde ein Stützpunkt der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Moos errichtet.

Die Schwimmausbildung ist der Grundfeiler der DLRG

Von Anfang an gehöre die Schwimmausbildung zu den vorrangigen Aufgaben der DLRG, so Nehlsen. Ab 1969 folgten für Rettungsschwimmer Übungseinheiten in der Mund-zu-Mund-Beatmung und zur Herz-Lungenbelebung. Seit 1998 ist die DLRG als Rettungsdienstorganisation im Sanitätsbereich anerkannt und kann selbstständig Lehrgänge durchführen. Das führte auch in Moos zu einer starken Ausweitung der Ausbildungsanforderungen.

Ohne Schwimmbecken könne man niemandem zu einem sicheren Schwimmer ausbilden

Ihm folgte der erste Erste-Hilfe-Kurs im Jahr 2003 mit eigenem Ausbilder. Aktuell ist die Ortsgruppe mit einem Hochwasserboot im Katastrophenschutz von Baden-Württemberg integriert. Trotz den von Jahr zu Jahr steigenden Kompetenzen, die die DLRG Moos sichtlich mit Stolz erfüllen, umspülte der Jubiläumsfeier ein schwerer Wermutstropfen: Nach 50 Jahren ist ihre ureigentliche Aufgabe zur Prävention von Wassergefahren auf der Höri verunmöglicht.

DLRG blickt auf eine lange Vergangenheit

Um diese grundlegende und ureigene Präventionsarbeit zu illustrieren, griff Uwe Nehlsen in seiner Laudatio in den Fundus der DLRG-Geschichte: Als ein Anlagesteg im Seebad Binz auf Rügen in sich zusammen brach und über 100 Menschen in die Ostsee stürzten, kamen für 17 Menschen jede Hilfe zu spät. Einer der Gründe für die hohe Zahl an Toten: Nur etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung konnte schwimmen“.

Von Anfang an mit dabei (von links): Werner Metzger, Hans Breyer, Eugen Bölli, Thomas Wieland, Karl-Heinz Hänsler und Thomas Gebhard. ...
Von Anfang an mit dabei (von links): Werner Metzger, Hans Breyer, Eugen Bölli, Thomas Wieland, Karl-Heinz Hänsler und Thomas Gebhard. Ulrich Baum feierte seine 40-jährige Mitgliedschaft. Seit 25 Jahren sind Marco Zinsmaier, Tobias Trummer sowie Michael Zinsmaier bei der DLRG Moos. Uwe Nehlson steht der Ortsgruppe vor.

Auch die DLRG in Moos bildet im Schwimmen und Rettungsschwimmen aus. Viele Eltern der Höri haben unter Anleitung der DLRG-Gruupen in den Hotelbädern der Halbinsel schwimmen gelernt. Für die rund 10 000 Einwohner steht derzeit auf der 45. Quadratkilometer großen Höri weder ein Hallenbad zur Verfügung um Kinder das Schwimmen unter professioneller Anleitung und in sicherer Umgebung beizubringen noch ein Bad zur Abnahme des niedrigsten Schwimmabzeichens in Bronze.

DLRG versucht politisch um Unterstützung zu werben

Neun DLRG Ausbilder unterrichten im Hallenbad der Radolfzeller Mettnaukur rund 100 Höri-Kinder sowie ein Anfängerschwimmen für Kinder. Von 1000 Schüler der Höri habe nur eine einzige Klasse in Weiler einen regelmäßigen Schwimmunterricht. Nur ein intensives Üben mache aus Schwimmern sichere Schwimmer. Doch es fehle das Bad, so ein gemeinsamer Aufruf der DLRG-Gruppen der Höri an die Verwaltungen am Rande der Feierlichkeiten.

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