Bei sommerlichen Temperaturen fanden sich zahlreiche Besucher beim Büllefest in der Gemeinde Moos ein. Die mittlerweile 46. Auflage fand in diesem Jahr im Ortsteil Iznang statt. Das Fest, das traditionell am ersten Oktobersonntag und damit auch am Tag des Erntedankfestes stattfindet, vermittelte in diesem Jahr eher das Gefühl eines Sommerfestes.

Angesichts der Witterung konnte man nach dem wärmsten September seit der Aufzeichnung des Wetters kaum von einem herbstlichen Ereignis sprechen. Für die verschiedenen Strandbetreiber stellten diese Rahmenbedingungen indes ideale Voraussetzungen dar. Spätestens ab der Mittagszeit nutzten die Besucher die vielfältigen kulinarischen Möglichkeiten, die in der großen Mehrzahl die beliebte Höribülle in den Mittelpunkt stellten.

Alles rund um die Zwiebel
An den Ständen der örtlichen Vereine wurden verschiedene Variationen der milden, roten Zwiebel zubereitet und verköstigt. Vom Büllebrot über die Zwiebelsuppe bis hin zur beliebten Bülledünne war alles geboten. Mit passenden Getränken nutzen die Besucher die zahlreichen Sitzgelegenheiten in der Ortsmitte und am Ufer des Untersees.
Besonders groß war diesmal auch das Angebot für Kinder. Mit einem Kasperletheater, der Feier Brigade aus Singen und anderen Spiel- und Bastelangeboten konnten sich die jüngeren Besucher des Festes bestens beschäftigen. Wie immer zogen vor allem die kunstvoll geflochtenen Büllezöpfe die Blicke der Besucher auf sich.

Der größte Zwiebelzopf wiegt 20 Kilo
Das mutmaßlich größte Exemplar fand sich wahrscheinlich am Stand von Angela Matt. Rund 100 Büllezwiebeln mit einem Gewicht von über 20 Kilo hatte sie innerhalb von rund 45 Minuten darin verarbeitet. Das Prachtexemplar dürfte eines der meist fotografierten Motive an diesem Tag gewesen sein. Nach ihrer Aussage war die diesjährige Ernte der Bülle sehr erfolgreich. Auch mit der Qualität war sie sehr zufrieden.
Das konnten nicht alle Gemüsenbauern der vorderen Höri von sich behaupten. So erklärte Michael Glaser, dass Ernte und Qualität der Bülle in diesem Jahr eher schwierig und nicht sonderlich gut gewesen sei. Vor allem das zu nasse Frühjahr und die später anhaltende Trockenheit hätte den Anbau nach seiner Aussage erschwert. Für die Besucher des Büllefestes war dies nicht erkennbar. An den Ständen lagen die Büllezöpfe und anderen Produkten zum Teil sackweise, so dass man von einem Engpass nichts zu erkennen konnte.
Stau beim Büllefest
Den gab es eher in anderer Hinsicht. Denn wie schon von anderen Büllefesten aus den Vorjahren gewohnt, strömten derart viele Menschen nach Iznang, dass es zeitweise nur ein zähes Vorankommen gab. So staute sich der PKW-Verkehr bis nach Radolfzell. Da waren Fußgänger und Radfahrer durchaus im Vorteil. Den ließen sich viele Einheimische nicht entgehen, indem sie genau auf diesem Weg auf die vordere Höri kamen.
Besonders bequem ging das auch mit dem Schiff. Zwischen Radolfzell und Iznang verkehrte nicht nur das Kurschiff der BSB regelmäßig, sondern zusätzlich auch noch die Hörifähre. Das ermöglichte ein Pendeln zwischen dem Büllefest und dem verkaufsoffenen Sonntag „Musik uff de Gass“ in Radolfzell, der am gleichen Tag stattfand.