Bereits mehr als 100 Personen in der Gemeinde Moos haben sich den vergangenen Wochen zum Stadtradeln angemeldet. Damit gehört Moos zur Mehrzahl der Kommunen, die an der Aktion teilnehmen. 19 Teams wollen die Gemeinde Moos in punkto Radverkehr nach vorne bringen: Denn die Teilnahme der Bürger, Vereine und Firmen soll dazu führen, dass die Infrastruktur für den Radverkehr in den Kommunen verbessert wird.

Verbesserte Fitness, gesunde Sache

Nebenbei sorgt der Ansporn bei allen Teilnehmern für eine verbesserte Fitness und den Aufenthalt in der Natur. Zudem dürfte der Griff zum Rad – im besten Fall als Alternative zum Auto – auch für persönlichen Erkenntnisgewinn sorgen.

Weniger Autoverkehr?

Das zumindest erhoffen sich Bürgermeister Patrick Krauss und die Organisatoren des Stadtradelns: „Wir schimpfen alle über den zunehmenden Verkehr und die vielen Fahrzeuge. Dabei können viele Wege auch mit dem Rad erledigt werden“, sagt Krauss. Bei kürzeren Wegen (bis vier Kilometer) ist man oftmals mit den Rad schneller am Ziel als mit dem Auto.

Verwaltungsmitarbeiter machen mit

Patrick Krauss geht wie andere Mitarbeiter des Rathauses selbst mit gutem Beispiel voran. Er wird den Weg zu seinem Arbeitsplatz zumindest in den 21 Tagen der Erfassung möglichst oft mit dem Rad erledigen. Gleiches gilt für die neue Hauptamtsleiterin Corinne-Cathleen Jahn: „Ich fahre ohnehin mit dem Rad zur Arbeit, wenn es nicht regnet. Ich finde die Aktion gut“, berichtet sie über ihre Motivation.

Motivierte Teilnehmer des Stadradelns vor dem Rathaus in Moos. In den nächsten drei Wochen werden 100 Bürger der Gemeinde an der Aktion ...
Motivierte Teilnehmer des Stadradelns vor dem Rathaus in Moos. In den nächsten drei Wochen werden 100 Bürger der Gemeinde an der Aktion teilnehmen. Bild: Gerald Jarausch | Bild: Jarausch, Gerald

„Mich motiviert die Aktion“

Für andere ist das Stadtradeln Motivation, in den nächsten drei Wochen (ab 3. Juni) verstärkt das Rad auf ihren Wegen zu nutzen. „Mich motiviert die Aktion. Es macht Spaß“, sagt Anja Bölli aus Weiler. Ralf Wiedemann, Mitglied im Radfahrverein Weiler, wird die Kilometer zu seiner Arbeitsstelle in Radolfzell mit dem Rad zurücklegen. Ganz ausschließlich will er sich nicht für die umweltfreundliche Variante entscheiden: „Es kommt schon ein bisschen auf das Wetter an“, relativiert er.

„So viele Kilometer wie möglich“

Das ist völlig legitim. Schließlich darf jeder Teilnehmer selbst entscheiden, wie viele Kilometer er in den 21 Tagen sammeln kann. Aus Sicht der Organisatoren vom Klima-Bündnis zählt jeder Kilometer. Das Bündnis erklärt zum Ziel: „privat und beruflich möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in den Kommunen“, heißt es auf der Informationsseite im Internet. Jeder Teilnehmer trägt seine geradelten Kilometer in eine Online-Kilometerbuch ein oder erfasst diese in einer Applikation auf dem Mobiltelefon. Dazu muss man offiziell bei der Aktion angemeldet sein.

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Dass der Gemeinde Moos der Radverkehr am Herzen liegt, hat sie in jüngster Zeit mit einem Service am Bodenseeradweg in Iznang bewiesen. Dort hat die Kommune am Strandbad eine Ladestation für E-Bikes eingerichtet. Immer mehr Menschen nutzen die elektrisch unterstützte Variante des Rads. Auch solche Radfahrer sind bei der Aktion Stadtradeln willkommen.

Besser aufs E-Bike als ins Auto

Denn ein E-Bike (Pedelec) ist immer noch eine klimafreundlichere Art der Fortbewegung als der individuelle Personenverkehr im Auto. Gleichzeitig profitieren die Kommunen von den Erkenntnissen des Stadtradelns. Über eine Bürgerbeteiligungsplattform können sie direkt auf der Wissen der Radfahrer zurückgreifen.

Die Radelnden melden ihrer Verwaltung Schlaglöcher oder eine unübersichtliche Verkehrsführung in einem digitalen Stadtplan. Diese sollte sich umgehend kümmern. Denn nur mit einer Infrastruktur werden sich die Menschen für das Radfahren im Alltag begeistern können.