Luca Hartmann

Wer sich am Wochenende zu den Sportanlagen im Mooswald begab, wurde Zeuge davon, wie eines der ältesten Handwerke der Welt auch heute noch zu neuen, eindrucksvollen Akzenten imstande ist. Über 70 namhafte Aussteller verwandelten die idyllisch gelegene Waldlichtung zwischen Iznang und Moos in eine Promenade der Töpferkunst.

Internationale Künstler auf der Höri

Ein Reichtum an Formen, Farben und Stilen erwartete die Besucher dort. Neben regionalen und inländischen Keramikwerkstätten gelang es den Veranstaltern Sabina Hunger und Felix Sommer, auch in diesem Jahr internationale Künstler auf die Höri zu locken.

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Ein über das gesamte Wochenende wolkenloser Himmel umrahmte den Töpfermarkt und gab ihm ein sommerlich-heißes Ambiente. Bereits eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn tummelten sich zahlreiche Besucher vor den Ständen und sorgten für ein lebendiges Treiben. Dazu klimperte es von allen Seiten, anfassen war erlaubt.

Bild 1: Mehr als 70 Aussteller bereichern am Iznanger Töpfermarkt die Kulturlandschaft Untersee
Bild: Luca Hartmann

Viele nutzten die Gelegenheit und unterhielten sich mit den Künstlern über deren Stücke und Ideen. Genau wie die Künstler selbst, kamen auch sie aus den unterschiedlichsten Regionen, was bereits an der Vielseitigkeit der Autokennzeichen ersichtlich war.

Kulturelles Angebot am Untersee

Dieser Eindruck bestätigte sich auf dem Markt, wo man gelegentlich mit dem einen Ohr ein schwäbisches und mit dem anderen Ohr ein französisches Gespräch aufschnappen konnte. Emma und Robert Häusler aus Luzern, die den Markt zum ersten Mal besucht haben, sagten: „Die Region am Untersee schätzen wir bereits seit vielen Jahren, auch kulturell wird gefühlt immer mehr geboten.“

Bemalter Krug von Leandro Nadalini
Bemalter Krug von Leandro Nadalini | Bild: Luca Hartmann

Längst hat sich der seit 1999 bestehende Töpfermarkt einen überregionalen Namen gemacht. Grund dafür ist neben dem stimmigen Gesamtkonzept und der malerischen Gegend allen voran die Qualität der eingeladenen Werkstätten.

Zum Thema „Wertvolles Blau, Cobalt und Co“ konnten Künstler beim diesjährigen Keramikpreis ihre Werke einreichen.
Zum Thema „Wertvolles Blau, Cobalt und Co“ konnten Künstler beim diesjährigen Keramikpreis ihre Werke einreichen. | Bild: Luca Hartmann

Funktionalität und Ästhetik gingen bei vielen ihrer präsentierten Werke Hand in Hand. Ein Hingucker waren auch die Stücke des Italieners Leandro Nadalini, der seine Tassen und Gefäße unter anderem mit Comics und Filmszenen bemalt. „Inspiration gibt mir alles Alltägliche, meine Gedanken, aber auch Filme aus dem Fernsehen“, erzählte er. Am Bodensee fühle er sich sehr wohl, einzig der italienische Espresso fehle ihm manchmal.

Bild 4: Mehr als 70 Aussteller bereichern am Iznanger Töpfermarkt die Kulturlandschaft Untersee
Bild: Luca Hartmann

Der erste Platz beim diesjährigen Keramik-Preis ging an Atsushi Kithara, der zweite Preis an Andrea und Bernd Panthen und den dritten Platz erreichte Wolfram von Stengel. Um junge Keramikkünstler bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit zu unterstützen, wurde in diesem Jahr erstmals neben dem Keramik-Preis, auch ein Nachwuchspreis verliehen. Diese Auszeichnung samt Preisgeld ging an Song Zhifeng. Belobigungen mit einer Teilnahme am Töpfermarkt im kommenden Jahr erhielten Kerstin Hendik, Nico Schipp und Yun Hyoyung.