Normalerweise findet der Neujahrsempfang in der Gemeinde Moos in einem feierlichen Rahmen im Bürgerhaus statt. Doch in diesem Jahr ist dies angesichts der Corona-Pandemie erstmals anders. Bürgermeister Patrick Krauss hat es trotz der fordernden Corona-Zeit geschafft, die Online-Neujahrsansprache zum ursprünglich geplanten Termin am Sonntag, 10. Januar, online freizuschalten. Dafür musste er allerdings auch eine Wochenendschicht einlegen. „Ich habe es ganz alleine gemacht – aber dafür auch das gesamte Wochenende gebraucht“, gesteht er.

Herausgekommen ist ein echtes One-Shot-Video (also ohne einen Schnitt), in dem der Bürgermeister die Menschen der Gemeinde über die kommenden Herausforderungen informiert. Zu sehen ist Patrick Krauss in dem rund 12-minütigen Video in den Räumlichkeiten des Trauzimmers im Rathaus Moos. Denn dort zieren die vier Wappen der Ortsteile sowie das Gemeindewappen eine geeignete Hintergrundwand.

Glasfasernetz geht am 1. April an den Start

Dramaturgisch beginnt Patrick Krauss in seiner Neujahrsansprache nach einer kurzen Begrüßung und Darstellung der ungewöhnlichen Gesamtsituation mit den positiven Dingen, die sich in den kommenden zwölf Monaten für die Bürger ergeben werden. Er kündigt die weitere Erschließung der Gemeinde mit Glasfaser an und lässt wissen, dass ab dem 1. April die ersten Haushalte über das neue Netz versorgt werden und man schon jetzt bei den Stadtwerken Konstanz entsprechende Tarife abfragen und buchen kann.

Es folgt eine Bilanz des Baugebietes Eichweg III, in dem zum aktuellen Zeitpunkt 27 der insgesamt 33 Bauplätze vergeben sind. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung mit der Erweiterung des Kindergartens in Bankholzen sowie die fortschreitende Digitalisierung der Grundschule sind positive Nachrichten. Gleiches gilt für den neuen Feuerwehr-Gerätewagen und den noch in diesem Jahr folgenden neuen Mannschaftswagen.

Die dunklen Wolken ziehen vorüber: Bauplätze am Eichweg. Das Wohngebiet gehört zu den Mooser Zukunftsprojekten, die optimistisch stimmen.
Die dunklen Wolken ziehen vorüber: Bauplätze am Eichweg. Das Wohngebiet gehört zu den Mooser Zukunftsprojekten, die optimistisch stimmen. | Bild: Georg Lange

Für das größte Bauvorhaben der Gemeinde, die Sporthalle, kündigt Patrick Krauss noch das Nachholen einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung an. Der Wohnmobilstellplatz, der ebenfalls neu angelegt wurde, sorgt mit seiner guten Auslastung für eine weitere positive Nachricht: „Er hat alle Erwartungen übertroffen“, sagt Krauss.

Flüchtlinge müssen untergebracht werden

Für 2021 sind es vor allem die Finanzen, die dem Verwaltungschef Sorgen machen. Die Kommune hat 3,3 Millionen Euro Schulden, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 1000 Euro bedeutet.

Da kommt die notwendige Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde nicht gerade zeitlich günstig. Denn seit Monaten zeichnet sich die Notwendigkeit eines Gebäudebaus in Form von Containern dafür ab, weil die Bürger einfach keinen freien Wohnraum zur Verfügung stellen wollen. Die Folge sind Strafabgaben an den Landkreis, die sich schnell auf 100.000 Euro pro Jahr summieren können. „Das sind Gelder, die die Gemeinde derzeit nicht hat“, erklärt Patrick Krauss im Video.

Busfahren weiter für nur einen Euro

Trotz der angespannten Haushaltslage möchte die Gemeinde auch in Zukunft nicht auf Maßnahmen gegen den Klimawandel verzichten. Neben der Schaffung von naturnahen Flächen soll der subventionierte Busverkehr für ein geringeres Verkehrsaufkommen sorgen. Auch im Jahr 2021 wird die Kommune jede innerörtliche Busfahrt mit 1,60 Euro kofinanzieren, damit die Kunden für einen Euro den Bus nutzen können.

Patrick Krauss entlässt die Zuschauer in dem Video mit einer positiven Aussicht: „Gehen wir 2021 optimistisch an. Wir werden die Pandemie besiegen und zur Normalität zurückkehren. Ich glaube fest daran.“