Bei der Freiwilligen Feuerwehr gibt es einen Generationenwechsel: Neun Bürger traten in die Feuerwehr Moos ein – davon fünf Angehörige der Jugendwehr. Die Versammlung wählte zudem Wolfgang Leber zum neuen Kommandanten und Karsten Honz zu seinem Stellvertreter. Auch der Feuerwehrausschuss hat neue Gesichter – darunter erstmals eine Frau.
Aktiver Dienst nur noch bis 2023
Wolfgang Leber tritt die Nachfolge von Kommandant Karl Wolf an, der im kommenden Jahr im Alter von 65 Jahren aus dem aktiven Dienst scheidet. Wolf leitete die Feuerwehr Moos zehn Jahre lang.
Unter seiner Leitung glich er die Verluste der Einsatzstärke aus dem Zusammenschluss der Feuerwehren zur Gesamtwehr nicht nur aus – während viele Vereine unter einem Schwund ihrer Mitglieder leiden, erhöhte sich in Moos innert zehn Jahren die Zahl der aktiven Feuerwehrleute. Außerdem verschmolzen die Feuerwehren der Teilortschaften zu einer schlagkräftigen Einheit, bei der auch ehemalige aktive Feuerwehrleute wieder zurückkehrten.
Ehrungen für 40 und 50 Jahre
Artur Fritz ist Ehrenkommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr Moos. Auf der Hauptversammlung wurde er für seinen 50-jährigen Feuerwehrdienst von Kreisbrandmeister Andreas Egger geehrt. Weitere Ehrungen erhielten die Zwillingsbrüder Pius und Martin Wolf für ihren 40 Jahre andauernden aktiven Dienst.

Bürgermeister Patrick Krauss beförderte 17 Ehrenamtliche in höhere Dienstgrade. Zum letzten Mal leitete Karl Wolf die Hauptversammlung. Er bleibt bis zu der Ernennung Wolfgang Lebers durch den Gemeinderat im Amt des Kommandanten.
Spenden für die Ukraine
Der Städtetag Baden-Württemberg hatte die Feuerwehren nach dem Überfall auf die Ukraine zu einer Spendenaktion aufgerufen. Am Aufruf beteiligte sich auch die Feuerwehr Moos mit einsatzfähigen Materialien aus eigenen Beständen.
Es seien im Landkreis deutlich mehr Materialien zusammengekommen als gedacht, so der Bericht von Karl Wolf. Ursprünglich sollten die Ausrüstungen für die Feuerwehren im Kriegsgebiet mit Lastwagen von Fellbach in die Ukraine gefahren werden. Letztlich wurden mit drei Frachtflugzeugen 250 Paletten an technischen Hilfsgütern in die Ukraine geflogen.
Rückblick auf das Jahr 2021
Anfang Mai 2021 begann die erste von insgesamt acht Proben der Feuerwehr. Im Oktober nahmen die Angehörigen an einem kleinen Kreisfeuerwehrtag in Bohlingen teil. Sämtliche Feste und Ausflüge der Feuerwehr Moos fielen im vergangenen Jahr wegen der Pandemie aus.
40 Mal rückte die Wehr für technische Hilfsleistungen aus – davon 23 Mal wegen einem Unwetter in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli. Die größten Unwetterschäden gab es in der Ortschaft Bankholzen. Die Wehr zersägte Bäume, räumte sie von den Straßen und befreite die Keller mit Pumpen von einströmendem Wasser. Der Einsatz habe gut funktioniert, erinnerte sich Kommandant Wolf: Und aus der Bevölkerung habe es viele positive Rückmeldungen gegeben.
In den Teilortschaften gab es 2021 vier Kleinbrände. Die Feuerwehr rettete bei technischen Hilfen zwei Menschen das Leben. Erneut habe es keine Verletzten unter den Feuerwehrangehörigen gegeben, freute sich der Kommandant. Karl Wolf erblickt darin das Ergebnis eines guten Trainings, und dass die Feuerwehrleute mit Bedacht in den Einsatz ausrücken sowie aufeinander aufpassen würden.
Mehr aktive Mitglieder
Unter der Kommandantur von Wolf erhöhte sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl aktiver Mitglieder um zwölf Prozent sowie die der Angehörigen um 35 Prozent. Der Zahl aktiver Frauen in der Freiwilligen Feuerwehr Moos verdoppelte sich auf zehn. Damit stellen sie ein Fünftel der Einsatzkräfte.
Außerdem traten 13 Jugendliche in den aktiven Dienst ein – allein fünf von ihnen in diesem Jahr. Mit weiteren vier Quereinsteigern könne die Wehr in diesem Jahr neun Angehörige auf den Grundlehrgang schicken, freute sich Karl Wolf. Elf Aktive wurden in der Versammlung befördert. Fünf weitere wurden für ihren 15-jährigen aktiven Dienst geehrt.
Kinder- und Jugendfeuerwehr
Gaby Wolf leitet die Kinderfeuerwehr. Aktuell betreut ihre Abteilung 13 Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren. Im Gegensatz zu früheren Jahren habe sich das Verhältnis von Mädchen und Jungen umgekehrt, berichtete Wolf: Als Konsequenz habe sie nun etwas für die Mädchenquote zu unternehmen, resümierte sie. Deren Anzahl sei auf zwei gesunken.
Wie bei den aktiven Erwachsenen waren auch die Proben der Jüngsten reduziert. Im Dezember überraschte ein Nikolaus die Kinder zu Hause. Jugendwart Csaba Hajdu leitete 30 Jugendliche für die Feuerwehr an – darunter zehn Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren.